U.D.O. – Zeitloser German Tank?
Am 6. September durften die Dirkschneider Fans endlich wieder ins Z7 pilgern, um den «German Tank» zu huldigen. Unterwegs mit dem letzten Album «Game Over» verspricht im Vorfeld vieles wieder ein unvergessliches Konzert.
Obwohl nach dem Gig in München (vor dem Konzert im Z7) kurz Unruhe die Runde machte. Der Bassist Tilen Hudrap musste sich nach bzw. während dem Konzert in München in ärztliche Pflege begeben. Viele fragten sich sicher, ob die Tour fortgesetzt wird. Natürlich. U.D.O steht seit Jahren für Qualität auf den Brettern, welche die Welt bedeuten. Wo andere Bands in der heutigen Zeit «Logistical Reasons» anführen, zieht die Band einfach weiter und macht das Beste aus den Umständen. Somit wurde zwar angekündigt, dass am Konzert im Z7 kein Bassist vor Ort sein wird, aber trotzdem lässt sich der altgediente Rocker es sich nicht nehmen, jedes Konzert zu geniessen. Ob die Bass-Spuren vom Band kommen, interessiert vielleicht im Vorfeld, aber so viel vorweg; Während des Konzerts zerschmilzt dieser Gedanke relativ schnell, denn die Herren, die auf der Bühne sind, geben auch ohne Bassisten einfach alles, wie es sich gehört.
An dieser Stelle gute Besserung an Tilen Hudrap. Und danke lieber «German Tank», dass du uns dieses Konzert geschenkt hast, denn es war wie immer eine solide Leistung. Aber widmen wir uns zuerst mal der Supportband.
Existance
Die Vorband war mir offen gesagt bis heute nicht bekannt. Trotzdem konnte mich die Band schnell begeistern und in ihren Bann ziehen. Die 2008 formierte Band ist aus meiner Sicht die richtige Tourbegleitung für den Headliner U.D.O. Dies aus mehreren Gründen. Musikalisch passt die Band, welche sich dem klassischen Heavy Metal verschrieben hat, sehr gut in das Paket. Zudem ist mir die Band bereits beim ersten Eindruck sehr sympathisch und kommt auch sehr engagiert und motiviert rüber. Als letzten Pluspunkt ist anzuführen, dass trotz dem bei Weitem nicht ausverkauften Z7 nichts von Einbussen der Spielfreude zu merken ist. Dies erachte ich als bodenständig und ich spüre diesbezüglich auch eine grosse Dankbarkeit, die Musik an die Frau bzw. den Mann bringen zu dürfen.
Musikalisch differenziert hingehört kann man feststellen, dass Existance auf einem hohen Niveau spielen, einem mitreissen aber offen gesagt auch nicht die Band ist, welche jetzt mit vielen spielerischen Überraschungen und Kehrtwendungen aufwartet. Aus einer anderen Sichtweise gesehen, gilt es sich dies aber bei Bands wie AC/DC oder wie heute Abend auch U.D.O aber ja auch zu Fragen. Hauptsache – so meine Wahrnehmung – man ist authentisch und ehrlich sich gegenüber und mit Herz dabei, dass überträgt sich auf die Zuhörenden und macht dann – wie heute Abend – einfach trotzdem Spass.
U.D.O – Game Over ? Niemals a lifetime long….
Um es vorwegzunehmen, der Supergau für mich als Fan– im positiven Sinne des Abends war – dass ich nach dem Set von U.D.O. am Merch-Stand noch ein Drum-Fell holen konnte, welches ich mit dem Einsatz von 2 Euro in einer Lotterie, die veranstaltet wurde, gewonnen habe. So darf ein Konzertabend definitiv enden.
Aber kommen wir zum Wesentlichen und zur Musik, die zählt. Pünktlich startet U.D.O sein Set und tritt im Z7 auf die Bühne. Ich merke sehr schnell, dass er nichts, aber auch gar nichts eingebüsst hat, sei es Motivation, Stimme oder Durchhaltekraft. Was U.D.O. heute Abend im Z7 wieder abliefert ist aus meiner Sicht einfach schlichtweg genial. Auch wenn die Bass-Spuren heute vom Band kommen, ist es der Band kaum anzumerken, dass sie sich mit dem momentanen Fehlen ihres Bassisten anfreunden müssen. Die Spielfreude ist hoch und der German Tank hangelt sich durch viele seiner bekannten Songs quer durch die Geschichte seiner Karriere.
Gestartet mit Prophecy, gibt es einige «Evergreens» wie „Princess oft he Dawn“ oder „Metal Never Dies“, aber auch Kracher wie «The Bogeymann», welche dem Publikum im Z7 mächtig einheizen. Auch die Zugabe hat es heute in sich (siehe unten). Mit dem obligaten „Balls to the Wall“ wird der musikalische Genuss für heute beendet und einmal mehr bleibt mir einfach die Frage zurück, was dann mal fehlen würde, wenn U.D.O nicht mehr ist. Unvorstellbar.
Hervorzuheben sind am heutigen Abend auch klar die beiden Gitarristen der Band, die sich mit fortschreitender Zeit des Konzerts in einen wahren Rausch spielen.
Was mir heute wiederum aufgefallen ist die Begebenheit, welche immer wieder auffällt; U.D.O bringt jeweils bei jedem seiner Konzerte viele Songs des aktuellen Albums (in diesem Fall Game Over) mit. Und der zweite Punkt, welcher natürlich auch immer wieder auffällt und ab und zu unter Kollegen diskutiert wird: Ja klar, die alten Accept-Songs sind immer noch dabei. Sie sind halt aus meiner Sicht Kult.
Das Fanzit – U.D.O.
Das Fanzit ist schnell gezogen; U.D.O. hat auch dieses Mal (ein weiteres Mal) wieder alles abgeräumt und eingesammelt, was er konnte. Die durch den Ausfall des Bassisten geschmälerte Band liess sich nichts anmerken und zog das Konzert ohne Augenzucken durch. Aus meiner Sicht gebührt diesem Umstand auch Respekt. U.D.O. ist ein Urgestein der Heavy-Metal-Musikgeschichte. Er transportiert aus meiner Sicht einen Groove in eine neue Generation. Hoffen wir, dass er dies wirklich noch einige Jahre so weiterziehen kann. Ich würde es ihm und uns gönnen. U.D.O. und Band; Danke und: Metal never Dies!
Setliste – U.D.O.
- Prophecy
- Go Back to Hell
- Holy Invaders
- Independence Day
- King of Mean
- Never Cross My Way
- Rose in the Desert
- 24/7
- Kids and Guns
- Princess of the Dawn
- Blind Eyes
- The Bogeyman
- Like a Beast
- Metal Never Dies
- I Give as Good as I Get*
- Man and Machine*
- Animal House*
- Balls to the Wall*
*Zugabe