Stürmen wir die Burg!
Ein Festival, dessen programmatischer Fokus auf Pagan Metal und Folk Metal liegt und das auf einer Burg stattfindet, so etwas sollte es doch geben. In einer einzigartigen Umgebung drei Tage zu verbringen und dabei passende Musik zu geniessen, das tönt mehr als erstrebenswert. Welch Glück, dass genau diese Art von Festival in der Mitte Deutschlands bereits existiert: das Dark Troll Festival in Bornstedt.
Metalmitinsider Dutti war in der Vergangenheit bereits einmal dort, um das alles auszukundschaften. „Die einzigartige Location hat es uns ziemlich angetan. Metal und Burgruine? Das passt einfach irgendwie hervorragend zusammen. Ausserdem stimmt die Grösse des Anlasses. Die familiäre Atmosphäre hat zweifelsohne ihren Reiz. […] Bandprogramm, Verpflegungs- und Merchandise-Stände haben sich ebenfalls Komplimente verdient“, lässt er uns im Bericht zu seinem Ausflug wissen.
Das Dark Troll Festival findet innerhalb der Ruinen der ehemaligen Burg oberhalb des Ortes Bornstedt statt, die den Übernamen Schweinsburg trägt. Über die Auffahrtstage – genauer vom 18. bis am 20. Mai 2023 fährt das Organisationskomitee erneut ein Programm voller Highlights auf, so dass sich die Reise mehr als lohnen sollte. Und dabei sind noch nicht mal alle Bands bekannt.
Das Programm am Dark Troll Festival 2023
Da wären zum Beispiel Primordial, deren Show im Dynamo vor dreieinhalb Jahren zu den zehn besten Konzerten gehört, denen ich je beiwohnen durfte. Auch jedes andere Aufeinandertreffen mit den Iren war der Genuss einer intensiven Darbietung. Unterstützung erhalten sie unter anderem von ihren Landsleuten Waylander, die von der Entstehung des Genres weg mitgeholfen haben, den Folk Metal in jene Form zu bringen, wie er uns heute bekannt ist. Dazu zählen auch Black Messiah aus Deutschland, die in den frühen Nullerjahren ihren Bekanntheitsgrad massiv steigern konnten und deshalb schon lange ein etablierter Name in der Szene sind. Zum Dark Troll Festival 2023 bringen sie eine Setlist, die auch ihre roheren Frühwerke angemessen berücksichtigt. Nicht umsonst zierte das ursprüngliche Bandlogo aus der Anfangszeit die Ankündigung dieser Truppe. Ebenfalls zu den deutschen Urgesteinen zählen XIV Dark Centuries, die ebenfalls keine Unbekannten in den Gefilden des Pagan Metals sind. Noch um einiges weniger bekannt, aber nicht weniger vielversprechend als die gestandenen Gruppen sind Vanaheim. Die niederländischen Debütanten haben die Szene mit einem überzeugenden Erstlingswerk überrascht und es wird spannend sein, zu sehen, wie sie sich auf der Bühne präsentieren werden. Saor haben sich mittlerweile bereits eine grosse Fangemeinde erspielt mit ihrer Musik, doch ihre Auftritte gelten immer noch etwas als Geheimtipp und wie diese Musik im Ambiente einer Burg klingt, nimmt mich so richtig wunder. Mit etwas Glück zieht zur entsprechenden Zeit sogar etwas Nebel auf. Aus dem hohen Norden werden Necrophobic anreisen und nach der Festivalsaison 2022 sollten die Schweden allen Lesenden unserer Seite ein Begriff sein, der für starke Liveshows steht (und da sie nicht Immortal sind, sollte das mit dem Black Metal in den Ruinen auch problemlos funktionieren). Sogar hier aus der Schweiz folgen Bands dem Ruf nach Abenteuer. Morgarten sind nicht nur würdige Vertreter unseres heimischen Kulturschaffens, sondern passen mit ihrem Viking Metal auch perfekt ins Lineup. Genauso verhält es sich mit der noch jungen Band Wazzara, die trotz der noch nicht lange zurückliegenden Gründung ihre musikalischen Qualitäten bereits unter Beweis gestellt haben. Stilistisch etwas aus der Reihe tanzen Venator aus Österreich, die das Programm um das Genre Heavy Metal bereichern.
Habe ich wen noch nicht erwähnt? So einige, möchte ich sagen. Skratte, Nordic Raid, Enisum, Alvader und Kromlek werden genauso Teil des Programms sein wie Afsky, Fimbulvelt, Firn, Frost oder Heretoir. Dazu noch Istapp, Fuath, Bezwering, Jarl und die Depressive Witches und dann haben wir das aktuell bekannte Programm beisammen. Die aktuellsten Ankündigungen findet ihr immer auf der offiziellen Website www.darktroll-festival.de.
Dort könnt ihr auch die Tickets für Festival und Camping beziehen.
Die Aussichten
Die Schlussworte gebühren Tanya, die als erste aller Metalinside-Schreiberlinge auf der Schweinsburg zu Besuch war: „Die Mischung aus der traumhaften Location, dem tollen Lineup aus der ganzen Welt, den offenen, friedlichen und netten Besuchern und der sensationell freundlichen Crew, macht das Dark Troll zu dem was es ist: eines der schönsten Festivals, die ich je besucht habe.“ Na, das sind doch mal erfreuliche Aussichten.