Gomorra - Met-Bar Lenzburg 2022
Fr, 9. Dezember 2022

Gomorra (Plattentaufe), Fireborn

Met-Bar (Lenzburg, CH)
08.01.2023
Gomorra - Met-Bar Lenzburg 2022

Ein Abend ganz unter dem Zeichen des Heavy Metals

Leicht geändertes Line-up und neuer Name. Das stand zumindest im und auf dem Booklet des ersten Albums von Gonoreas *Pardon* Gomorra, wie die Brugger Combo sich mittlerweile nennt. Je nach Auslegung könnte man diesem ersten Album, «Divine Judgement» ein loses Konzept rund um die biblische dem Untergang geweihte Stadt Gomorra andichten. Nun haben sie nachgelegt und laden heute zur Albumreleaseshow ihres zweiten Albums «Dealer Of Souls» in die legendäre Met-Bar.

Fireborn

Um die Bühne einzuwärmen, wurden Fireborn engagiert. Das Fünfgespann zeigt gleich von vorn hinweg Präsenz und das nicht nur auf der Bühne. Flo Bucher an der Gitarre mischt sich zwischen Bier und Publikum, in dem gleich beim ersten Song der Bartresen zum Catwalk umfunktioniert wird. Bier fliegt zum Glück keins um. Jennifer am Gesang scheint derweil noch ein wenig Anlaufschwierigkeiten zu haben, doch bis zum zweiten Punkt auf der Setlist scheinen diese Startprobleme verflogen und ihre Stimme den Liedern angemessen kräftig.

Fireborn ist sicherlich eine Band, die man sich im Gedächtnis behalten sollte. Liefert sie doch feinstes «Headbangmaterial». Genremässig lässt sie sich wohl irgendwo im Power-Heavy-Metal ansiedeln. Dementsprechend mehr als passend als Warm-Up-Act für Gomorra. Doch sie können auch ruhiger. Als dritter Song folgt eine Ballade, die unter anderem dank eines hymnischen Gitarrensolos noch lange im Ohr bleibt.

Ein erfrischender Einfall der Band sind die Samples, die teils zwischen den Liedern eingespielt werden, deren Dauer meist genutzt wird um zu trinken, Gitarren zu stimmen oder schlicht für eine Verschnaufpause. Nach ganzen dreizehn Songs, doch eher eine längere Setlist für eine Vorband, verabschieden sich Fireborn zu den Klängen von Journeys «Don’t Stop Belivin» von der Bühne. Sogleich beginnt der Mainact aufzubauen.

Gomorra

Als das Intro ab Band los prasselt, haben es noch nicht alle vom Raucherbereich zurück nach drinnen geschafft. Es stellt sich die Frage, ob es vielleicht auch in der Met-Bar einen Gong, wie im Kino oder Theater bräuchte, der das Ende der Pause ankündigt. Lange dauert es aber nicht, bis Gomorra die Zuschauerschaft vor der Bühne versammelt haben. Klanglich knüpfen die neuen Lieder von «Dealer Of Souls» ohne Umwege an «Divine Judgement» an. Dem Publikum gefällts. Die Songs lassen die Nackenmuskulatur arbeiten, bleiben im Ohr. Es scheint als hätte Gomorra eine Erfolgsformel gefunden, was jedoch nicht bedeutet, dass die Lieder langweilig geworden wären, immer wieder überraschen Gomorra, bauen da und dort kleinere und grössere Überraschungen in die Songs und Show ein, die es zu entdecken gilt… So ist zum Beispiel, man könnte fast sagen, eine Live-Exklusiv-Version des Songs «Stand United» zu hören, dem auf der Studioversion die Burning Witches Sängerin Laura Guldmond ein Featuring beigesteuert hat. Heute jedoch, live, muss Jonas Ambühl allein am Mikrofon auskommen. Eine weitere kleine Überraschung dürfte ausserdem die Ballade «Lost In Darkness» darstellen, hat es doch seit Längerem in der Gomorra-Gonoreas Historie keine Ballade mehr auf ein Album, respektive in eine Show geschafft, wobei man sich auch hier seinem Stil treu bleibt. Mit einer Schnulze à la Bon Jovi oder Konsorten soll dementsprechend nicht gerechnet werden. Jedenfalls hat sich die Arbeit im Studio gelohnt, dies bestätigen zumindest die heutigen Konzertbesucher, die auf diese Frage mit nicht weiter definierbarem, aber als positiv zu wertendem Gebrüll antworten. Generell scheint sich Gomorra seit «Divine Judgement» noch mal weiterentwickelt zu haben, die Songs wirken kräftiger, die Band «eingespielter». So können dann auch Turbulenzen mit dem In-Ear-Monitor überspielt werden und da und dort ein Gitarrensolo eingebracht werden, das auf das Publikum spontan und improvisiert, im positiven Sinne, zumindest wirkt.

Nach genau zehn Songs verabschiedet sich dann die Band von der Bühne, natürlich vollkommen im Klaren, dass sie für Zugaben zurückkehren werden. Auch den Zuhörern scheint das mehr als klar zu sein und so dauert es, bis sie mit Applaus die Rückkehr der Musiker auf die Bühne fordern. Diesem Wunsch kommt man, wie zu erwarten, nach. Vorerst wird aber allen möglichen Leuten, die an der neuen Scheibe mitgewirkt haben, gedankt und die neue Platte, ganz im Sinne einer Plattentaufe, mit Bier überschüttet. Nach weiteren vier Songs, ein doch eher längerer Zugaben-Block, verabschieden sich Gomorra, nach dem die üblichen Fotos mit Publikum geschossen wurden, endgültig von der Bühne, nur um kurz danach am Merch-Stand wieder aufzutauchen. Das neue Album will schliesslich verkauft werden.

Das Fanzit – Gomorra, Fireborn

Der heutige Konzert-Abend stand ganz unter dem Zeichen des Heavy Metals. Beide Bands haben eine solide Show abgeliefert und liessen sich auch nicht von kleineren technischen Pannen aus dem Konzept bringen.  Fireborn als «Special Guest» dürfte sicherlich den ein oder anderen Hörer dazugewonnen haben. Gomorra hat sich seit dem letzten Album noch mal gesteigert und konnten das auch live unter Beweis stellen. Definitiv ein Konzertbesuch, der sich gelohnt hat.

Setlist – Fireborn

  • Intro Human
  1. Human
  2. Minds Without Limits
  3. Deep Blue Water
  4. Evil’s Flight
  5. Ferryman
  6. Punchline
  7. Angel In Need
  • Sample 1
  1. Done With You
  2. Pack Of Wolves
  • Sample 4
  1. You Seem So Far
  2. Deep Into Darkness
  3. Set Off*
  4. Young Heart Dies*

*Zugabe

Line Up – Fireborn

  • Gesang: Jennifer Gruber
  • Gitarre: Dennis Weber
  • Gitarre: Florian Bucher
  • Schlagzeug: Raphael Singh
  • Bass: Chrische De

Setlist – Gomorra

  1. War Of Control
  2. Rule Of Fear
  3. Flames Of Death
  4. A Change For The Better
  5. Stand United
  6. When Nobody Asked
  7. Angels Amongst Us
  8. Never Look Back
  9. Lost In Darkness
  10. Dealer
  11. Isolation*
  12. All Is Lost*
  13. End Of The World*
  14. Hope For The Righteous*

*Zugabe

Line Up – Gomorra

  • Gesang: Jonas Ambühl
  • Gitarre: Damir Eskic
  • Gitarre: Dominic Blum
  • Schlagzeug: Stefan Hösli
  • Bass: Arman Hadzic

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08.01.2023
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