Ein Waldhexe oder ein Vollmondhexe Met
Wazzara, diese Band macht mich neugierig und so bin ich heute auf dem Weg nach Lenzburg in die Met Bar.
Am Flughafen habe ich wegen einer Verspätung fast noch den Zug verpasst. Die Ursache ist ein Polizeieinsatz in Frauenfeld, wie durch die Lautsprecheranlage verkündet wird. Es klappt dann aber doch noch mit der Abfahrt und ich erreiche meinen Anschluss in Zürich. In der Met Bar angekommen treffe ich auf bekannte Gesichter. Zum Beispiel die nicht mehr so aktiven Metalinside Leute wie den Röschu und die Tanya. Und auch der Fotograf Martin Rahn ist schon dort.
Solo Acoustic Performance
Laut Programm beginnt der Abend mit der Solo Acoustic Performance von Barbara Brawand. Verträumte Lieder werden von ihr vorgetragen, neben Balladen und vertonten Gedichten. Wichtige Themen werden dabei angesprochen, sei es die Hexenverfolgung, oder es geht um die Frauen, die zum Teil bis heute in manchen Dingen benachteiligt sind. Leider ist aber meistens nur ein dumpfes, störendes Brummen aus den Lautsprechern zu hören. Barbaras eindrucksvolle Stimme kann fast nicht durchdringen. Das höre sogar ich mit meinen unmusikalischen Ohren. Wirklich schade. Vielleicht wäre es hier besser gewesen eine rein akustische Gitarre zu verwenden.
Forced Shadow
Forced Shadow aus Schaffhausen ist nun nach der kurzen Umbauphase an der Reihe. Das ist Melodic Death Metal nach meinem Geschmack – und der musikalisch krasse Gegensatz zu dem vorherigen Gesang. Es ist ordentlich was los auf der Bühne und die Sängerin Jacky Widmer schüttelt hier und da heftig ihre roten Haare. Bei ihrem Gesang wechseln Growls und die klare Stimme einander ab. Auch hier gibt es am Anfang etwas Probleme mit der Technik, ist dann aber zum Glück rasch behoben. Viel zu schnell vergeht der Auftritt und schon ist wieder Pause.
Wazzara
Wazzara ist jetzt als «ganze Band» auf der Bühne. Ganz speziell empfinde ich das Dargebotene zu Beginn. Der Melodic Death klingt noch in meinen Ohren und wie gesagt, auch hier wieder nun der krasse Gegensatz im Musikstil. Sängerin Barbara scheint zuweilen ganz verzückt zu sein bei diesen sphärischen Melodien und drückt dies auch in ihren Bewegungen aus. Dabei verrutscht immer mal wieder der Träger ihres Kleides, bekommt dieses Problemchen aber schon bald gelöst und das Kleidungsstück sitzt wieder perfekt.
Die neue Scheibe wird nach einer Weile ganz unspektakulär mit Bier (Quöllfrisch) getauft und dann geht es auch schon weiter mit der Musik, die etwas ungewöhnlich ist für meine Ohren. Mal langsam und melancholisch, mal düster, dann wieder mit viel Melodie. Beschreiben kann ich das nicht so richtig. Vielleicht ist es am besten, diese Musik bei Vollmond im Wald zu erleben und dabei Bäume umarmen. Oder auf dem Sofa an einem regnerischen Sonntagnachmittag.
Nach gut einer Stunde ist Schluss und es gibt keine Zugabe. Aber ein Schwatz mit der Band wird noch versprochen. Mein Zug ist schon abgefahren, aber in einer Stunde geht ja schon der Nächste. Also gibt es noch ein Bierchen um die Wartezeit zu überbrücken. Obwohl jetzt ein Waldhexe Met oder ein Vollmondhexe Met zum heutigen Abend viel besser passen würde.
Setliste Forced Shadow
- Burning Maiden
- Throne of Death
- Shadows
- Project
- Miasma
- Ghosts of the Past
- Let me Live
- Kill your Neighbour
- Gone in Silence
Setliste Wazzara
- Solanum
- Ancestral Bonds
- Obsidian Skies
- What Lies beneath
- Visiune
- Wolfmoon
- No Hope in Sight
- Guggisberg lied
- For Victory
- Zessa
Das Fanzit – Wazzara, Forced Shadow
Ich erlebte einen grossartigen aber ungewöhnlichen Abend in der Met Bar was die Musik betrifft. Aber was tue ich nicht Alles für die Erweiterung meines musikalischen Horizontes. Und für neue Klänge habe ich meistens offene Ohren.