Donnerwetter im Z7
Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, seit meinem letzten Besuch im Z7 in Pratteln. Aber heute Abend bin ich wieder mal unterwegs in die legendäre Musikhalle. Ein Schwedisches Donnerwetter ist angesagt, gepaart mit Pariser Rock – oder so ähnlich. Die Mädels von Thundermother sind in Europa unterwegs und feiern heute ihre neue Scheibe mit der gleichnamigen Tour «Black and Gold» in der Konzertfabrik.
Ich reise mit dem Auto an und wähle die Variante ohne Autobahn. Eine kluge Entscheidung, denn ich komme dort pünktlich und ohne Stau an und treffe auch gleich auf einige bekannte Gesichter. Und es ist schön, sich mal wieder mit den anwesenden Fotografenkollegen austauschen zu können.
Sweet Needles
Den Beginn machen die Jungs aus Paris, 15 Minuten später wie angekündigt. Da ich diese Band noch nicht kenne, habe ich mich im Internet schlau gemacht. Die Combo spielte 2020 beim ICE ROCK FESTIVAL wie ich in einem Interview gelesen habe. Aber zu diesem Festival gehe ich halt nicht hin. Es ist mir dort zu kalt und dieser Event findet leider nicht im Sommer statt.
«Die Sweet Needles sind eine 2012 in Paris gegründete Heavy Rock Band, die stark von Hardrock, Stoner Rock und Rock ’n‘ Roll inspiriert ist».
Es geht dann auch gleich mächtig los. Überall fliegen die Haare und vor allem das weibliche Publikum ist begeistert. Die Musik erscheint mir manchmal etwas chaotisch oder experimentell. Aber ich kann das halt auch nicht richtig einordnen und mir gefällt die ganz spezielle, rauchige Stimme von Sänger Oscar Bonnot. Noch etwas gelichtet sind die Reihen vor der Bühne, aber wie gesagt, die Sweet Needles haben durchaus ihre Fangemeinde vor Ort.
Thundermother
Viele der Zuschauer sind wohl neugierig, wie sich die Band nach der Neubesetzung präsentiert. Aber die Sorge ist unbegründet! Die Ladys erstürmen die Bühne und bringen sofort ihre Spielfreude ungebremst rüber. Ihre Songs mit dem klassischen, treibenden Hardrock versprühen eine wahnsinnige Spielfreude und Leidenschaft. Thundermother ziehen von Anfang an ihre Zuhörer in den Bann. Ein abwechslungsreiches Set wird geboten und begeistert die Anwesenden.
Dann wird es plötzlich ruhig im Saal, denn Filippa setzt sich auf eine Kiste, greift zur Akustikgitarre und begleitet Sängerin Linnéa bei einem Solostück. Danach wird es aber schnell wieder laut und zwischendurch wird auch ein Drum-Solo geboten – die «Neue» muss ja schliesslich auch mal zeigen was sie so kann an ihrem Instrument. Und ein Ausflug ins Publikum darf auch nicht fehlen. Filippa Nässil mischt sich mit ihrem Instrument unter ihre Fans und gibt somit Gelegenheit für manches Handyfoto als Erinnerung.
Vom Typ her sind sich die Frauen ja recht ähnlich. Bis auf Drummerin Joan Massing. Etwas zierlich und keine blonden Haare. Aber eben. In Schweden sind ja nicht alle Frauen blond. Das Outfit von Sängerin Linnéa mit dem Pistolenhalfter finde ich etwas unvorteilhaft gewählt. Aber es kommt ja hauptsächlich auf die Stimme an! Und die passt!
Eine abwechslungsreiche Setliste wird geboten und die Zeit vergeht wie im Fluge. Dann gibt es selbstverständlich noch die Zugabe und fast unmittelbar nach dem energiegeladenen und schweisstreibenden Auftritt stehen die Mädels dann noch lange am Merch Tisch. Sie nehmen sich nach der Show viel Zeit für Fotos und Autogramme.
Das Fanzit – Thundermother, Sweet Needles
Ich erlebe einen gelungenen, gut besuchten, netten Abend im Z7. Der Ausflug dorthin hat sich wieder mal sehr gelohnt. Die Sweet Needles haben Spass gemacht und den Saal ordentlich eingeheizt für den Headliner. Thundermother sind auch mit der neuen Besetzung ein Garant für das schwedische Donnerwetter. Für mich ist der Auftritt so stark wie immer – (Na ja, also ehrlich gesagt ist es für mich erst das dritte Konzert) nur dass jetzt halt ein paar neue Mädels auf der Bühne sind.