Hauptact top
Es ist kälter draussen und es wieder Konzertzeit. So richtig Bock auf den heutigen Abend habe ich sowieso, denn Opeth gibt sich heute in Zürich wieder mal die Ehre. Mit auf Tour mit Opeth ist Voivoid. Schon viel von diesen Legenden gelesen, aber richtig Beachtung habe ich dieser Band bis Dato nicht geschenkt. Ein Grund mehr genug früh vor Ort zu sein.
Die Location ist gut gefüllt und bereits beim Start der Vorband ist der Platz in der Halle schon begrenzt. Verspricht also ein spannender Abend zu werden.
Voivoid
Die Kanadier, soviel wusste ich bereits im Vorfeld, spielen ein Gemisch aus Thrash Metal und Progressive Metal. Im Gespräch mit Fans von Voivoid vor Ort konnte ich zudem ergründen, dass auch viele Inputs aus den Bereichen Industrial Einfluss auf die Band haben.
Seit über 40 Jahren (genau seit 1982) lassen es die Kanadier krachen. Die Band schaut also bereits auf eine reichhaltige Geschichte zurück.
Mich überzeugt die Musik von Voivoid an diesem Abend jedoch gar nicht. Vor allem der Gesang passt für mich nicht zum Rest der Musik, welche die Band darbietet. Irgendwie ein Puzzle-Stück das nicht in meine Ohren passt. Vielleicht bin ich aber auch zu verwöhnt. Oder aber die Herren haben heute Abend einen schlechten Groove in Zürich erwischt. Auf alle Fälle werde ich über das ganze Set nicht warm mit der Musik obwohl die progressiven Anleihen teilweise doch ein paar Glücksmomente generieren. Die Endzeitstimmung, welche die Band mit ihren Texten ins Publikum transportiert zieht somit so ziemlich an mir vorbei und ich freue mich umso mehr auf den Hauptact des Abends. Sorry Guys, mich habt ihr heute Abend nicht überzeugt.
Opeth
Bald ist es dann so weit und Opeth betreten die Bühne. Immer wieder fantastisch wie die Band um Mikael Akerfeld ihre Songs mit Leidenschaft und den nötigen musikalischen Feinheiten ausschmücken. Und obwohl natürlich auch heute Abend sowohl alte wie auch die neueren weicheren Songs vom Stapel gelassen werden ist es immer wieder ein Erlebnis, egal ob Michael tiefe Growls zum Besten gibt oder seine weiche und fast schon meditative Stimme einbringt. Die Kreativität der Kompositionen hat für mich – obwohl ich doch Fans der älteren Songs bin – keinesfalls nachgelassen. Die Band hat sich einfach weiterentwickelt, ist sich aber auch heute immer noch bewusst, dass auch die älteren Songs dazugehören und doch eine wichtige Epoche in der Gestaltung des ganzen Bandgefüges waren.
Nach solchen Konzerten bin ich immer wieder ganz komisch und irgendwie auf einem anderen Planeten unterwegs. Der Facettenreichtum der Songs ist an kreativem Wirken kaum zu überbieten und die Wendungen und die genialen Riffs kann nur jemand wie Akerfeldt komponieren.
Übrigens haben auch seine Ansagen, welche er zwischendurch mal ans Publikum richtet, nichts an Zynismus und Humor verloren. Musikalisch gibt es auch heute Abend sehr wenig auszusetzen, die Band wirkt eingespielt, die verschiedenen Songs werden sehr genau und kompakt in die Boxen transportiert. Opeth nimmt das Publikum mit auf eine weitere faszinierende Reise durch ihre Kompositionen.
Das Fanzit Opeth
Vorband Flop, Opeth Top. Sicher auch schwer im Vorfeld dieser Band aufzutreten. Fans von Opeth kamen auf jeden Fall heute Abend wieder mal voll auf ihre Kosten wie man auch der Setlist entnehmen kann. Die Mischung machts aus. Toll das die Band auch die alten Songs immer noch spielt, denn dazu geht das Publikum tendenziell auch heute noch ab, als gäbe es kein Morgen mehr.
Opeth wird sich wohl – so meine Befürchtung nach dieser Tour wieder mal eine Pause gönnen. Vielleicht um dann mit einem weiteren kongenialen Album wieder zurück auf der Bildfläche zu erscheinen. Ich nehme mal an, es ist noch nicht zu Ende mit der Kreativität von Michael Akerfeldt. Ich habe so das Gefühl, dass in diesem Hirn noch einiges schlummert, dass in Noten umgesetzt werden wird.
Solltet ihr also Opeth noch nicht live gehört haben: TUT es unbedingt, auf der nächsten Tour, ihr werdet es nicht bereuen.
Setlist Voivoid
- Experiment
- The Unknown Knows
- Synchro Anarchy
- Holographic Thinking
- The Prow
- Planet Eaters
- Fix My Heart
- Astronomy Domine
Setlist Opeth
- Ghost of Perdition
- Demon of the Fall
- Eternal Rains Will Come
- Under the Weeping Moon
- Windowpane
- Harvest
- Black Rose Immortal
- Burden
- The Moor
- The Devil’s Orchard
- Allting tar slut
- Sorceress
- Deliverance