Eine Dekade Verein «Freunde der Met-Bar»
Am Wochenende des 30. Juni respektive des 1. Juli 2023 lud Lenzburgs feinstes Konzertlokal zur 10-jährigen Jubiläums-Party. Beide Abende in der Met-Bar waren restlos ausverkauft und führten somit zur erhofften beziehungsweise gewünschten Kulisse für einen Anlass dieser Art. Für das musikalische Rahmenprogramm waren Freedom Call, Sister, Silver Dust, Girish And The Chronicles und Voltage Arc zuständig.
Tag 1 (30.06.2023) – Theater Rock und Happy Metal
Wenn man als wahrer Winterthurer für einen anderen Event die Mehrheit des Albanifests sausen lässt, will das definitiv etwas heissen. Manch einer würde an dieser Stelle möglicherweise sogar von einer Liebeserklärung sprechen. Aber der angebotene Gitarren-Krach im nördlichen Seetal ist einfach ZU verlockend. Ausserdem hegen wir zur sympathischen Met-Bar-Crew seit längerem ein angenehm-freundschaftliches Verhältnis. Wenn sie schon extra für ihre grosse Fete ein eigenes «Mini-Indoor-Festival» auf die Beine stellen, ist ein Besuch diskussionslos Pflicht!
Die Pforten öffnen sich bereits um 18 Uhr. Auf der Rampe im Aussenbereich ermöglicht die Option des gemütlichen «Grillbierens» eine ideale Einstimmung auf die bevorstehenden Shows. Wettertechnisch haben wir es bedauerlicherweise mit regnerischen Verhältnissen zu tun. Trotzdem sind die Temperaturen alles andere als kühl. Im Innern ist die riesige Sofaecke im hinteren Teil des Raums dem Metal Factory-Stand von Roxx gewichen. Mal schauen, welche Waren er heute unters Volk bringt. Bei einer ausverkauften Hütte stehen die Chancen auf das Erscheinen zahlreicher Käufer sicherlich ausgezeichnet.
Die musikalische Unterhaltung wird von zwei Formationen sichergestellt. Mit Silver Dust – den theatralischen Steampunk-Rockern aus dem Jura – bin ich bei unseren bisherigen Aufeinandertreffen blöderweise nie warmgeworden. Vielleicht kann der heutige Auftritt diesbezüglich endlich Abhilfe schaffen. Dafür ist die Vorfreude auf den Headliner Freedom Call unumstösslich vorhanden. Die «Happy Metal Krieger des Lichts» werden garantiert für eine hervorragende Stimmung sorgen.
Um die restlichen Zeigerumdrehungen bis zu den ersten «Lärm-Ladungen» zu überbrücken, wäre die Teilnahme an einem gewissen Wettbewerb eventuell die sinnvollste Massnahme. Die «Freunde der Met-Bar» verlosen nämlich unter anderem einen Jahrespass für ihre Lokalität. Unfassbar geniale Aktion, oder? Um den Sieg zu erringen, muss allerdings eine knifflige Schätzfrage beantwortet werden. «Wie viele Bands haben bisher in der Met-Bar gespielt?» Tja, plötzlich werden alle Besucher zu Mathematikern und Strategen. Meine zugebenermassen nicht wirklich hochstehend kreativen Lösungsvorschläge hätten wahrscheinlich entweder «Viele» oder «Kann mich nicht erinnern wegen zu vielen konsumierten Lapin Kulta-Bieren» gelautet. Aber als «Met-Bar-Ehren-Dauergast» bin ich ohnehin nicht teilnahmeberechtigt und überlasse lieber den anderen Personen das anstrengende Gehirnmassen-Training.
Anm. d. Redaktion: Dutti ist nicht der einzige Metalinsider in der Met-Bar. Heute feiert Marcel (Gisin) hinter der Kamera seine Premiere für Metalinside. Welcome to the Team Marcel.
Silver Dust
Um 20.30 Uhr wird es zum ersten Mal richtig laut in der Honigwein-Schenke. Kenner wissen, dass SIlver Dust in Sachen Showelementen praktisch niemals geizen. In dieser kleinen Location können sie zwar nachvollziehbarerweise nicht aus dem Vollen schöpfen, aber eine Videoleinwand in Form eines antiken Spiegels ist trotzdem mit an Bord. Hinzu kommen die eleganten Outfits der Akteure, welche als Gemisch aus den Ecken Gothic und Steampunk zu verstehen sind. Es gäbe wohl fraglos angenehmere Aktivitäten als in dieser Kluft auf der Bühne einer von saunaähnlichen Temperaturen beherrschten Räumlichkeit herumzuflitzen. Aber die Jurassier lassen sich von diesen Umständen nicht aus dem Konzept bringen.
Aushängeschild ist glasklar der Zylinderhut tragende Frontmann Lord Campbell (der in den 90er-Jahren übrigens noch als professioneller Eishockey-Goalie aktiv war). Auf charmante, amüsante Art und Weise führt der Sänger durch das Set. Dabei deckt er die gesamte Platte von klaren Passagen bis hin zu groben Growls ab. Gelegentlich greift der Anführer zudem selbst zur Klampfe. Dabei liefert er sich einmal beispielsweise ein packendes Duell mit einem an der Orgel herumhantierenden Phantom auf dem Bildschirm.
Das aktuelle Eisen «Lullabies» (erhältlich seit dem Frühling des vergangenen Jahres) wird mit diversen Liedern beworben. Während «I’ll Risk It» machen die Künstler mithilfe des Video-Screens deutlich, dass sie strikt gegen den Missbrauch von Tieren sind. Ähnliches geschieht bei der abwechslungsreichen Hymne «Animal Swing». Zweitgenannte löst bei uns jedoch unfreiwillig ein paar Lacher aus. Allerdings sind diese bloss darauf zurückzuführen, dass der werte Lord urplötzlich von einem Hund namens «Benji» spricht (aufmerksamen Lesern unserer Artikel dürfte ja hinreichend bekannt sein, dass ein sehr guter, zweibeiniger Freund meinerseits exakt auf denselben Namen hört).
Mein mulmiges Gefühl aus dem Vorfeld hat sich längst in Luft aufgelöst. Heute sorgen Silver Dust wirklich für grosses Kino – das kann ich sorglos zugeben. Faktoren hierfür sind die spitzenmässige Soundqualität, eine spannende Liedgut-Auswahl und ein exzellent gelaunter Lord Campbell als geborener Entertainer (der gerne Ausflüge auf den Bartresen oder mitten ins Publikum unternimmt). Kleine Club-Shows scheinen genau die ideale Kragenweite dieses Quartetts zu sein. So kommen sie schlichtweg am besten zur Geltung.
Setliste – Silver Dust
- Intro – The Pact
- Emeline
- Eternité
- Follow Me
- Burlesque
- Duell: Gitarre vs. Orgel
- I’ll Risk It
- There’s A Place Where I Can Go
- Animal Swing
- Better Davis Eyes
- Personal Jesus (Depeche Mode-Cover)
- Five To One
- Echoes Of History
Freedom Call
Nach einer halbstündigen Verschnaufpause haben wir wieder ausreichend (Hopfen-)Sprit im Tank und sind bereit für die nächste Aufgabe. Ihr wolltet die Met-Bar schon immer einmal als schweisstreibende Hüpfburg erleben? Dann müsst ihr lediglich dafür sorgen, dass Freedom Call in dieser Spielstätte auftreten. Himmel, Arsch und Zwirn! Mangelnde Aktivitäten oder Bequemlichkeit können Chris Bay und Co. der Zuhörerschaft freilich nicht vorwerfen. Ab dem ersten Track «Union Of The Strong» wird fleissig mitgeklatscht und die Füsse kleben ebenfalls nur selten am Boden. Das erfährt auch beim anschliessenden «Tears Of Babylon» überhaupt keinen Abbruch. Der «kitschige» Happy Metal entfaltet prompt seine ansteckende Wirkung!
Die Jungs setzen bevorzugt auf die Marke Humor. Es muss ja nicht ständig alles todernst daherkommen. Es sei ihnen hundertprozentig bewusst, dass sie «Pussy Metal» (oder wie ich es nennen würde «Ballermann-Weichei-Metal») spielen. Sie seien eben zu soft für teuflische Angelegenheiten à la «666 – The Number Of The Beast» und schicken deswegen lieber Kompositionen im Stil von «111 – The Number Of The Angels» ins Rennen. Die Fans – von denen ein paar sogar extra aus Frankreich und Italien angereist sind – stört das kein bisschen. Freedom Call hätten zudem kein Problem mit Girls in der ersten Reihe, denn sie seien ja nicht Rammstein… (Autsch! Der war jetzt nach meinem Gusto beinahe fast ein wenig ZU derb…).
Chris agiert logischerweise nicht allein auf weiter Flur. Unterstützung erhält er von Saitenhexer Lars Rettkowitz, Italo-Basser Francesco Ferraro und Felle-Drescher Kevin Kott. Letztgenannter hütet normalerweise die Schiessbude von Masterplan. Hmm, diese Truppe könnte eigentlich ungeniert auch wieder einmal ein Lebenszeichen von sich geben. Aber das wäre dann wohl Stoff für einen anderen Artikel. Bleiben wir bevorzugt bei Freedom Call, die mit jedem weiteren Song dafür sorgen, dass ich die soeben konsumierten Hopfentees umgehend in Schweissform retourniere. Der abschliessende Zugaben-Block, welcher unter anderem mit den obligaten «Warriors» und «Land Of Light» (dieser elend anstrengende «Fanfaren-Hüpfer»!) bestückt ist, sorgt dann endgültig dafür, dass ich vor dem Abstecher in die kuschlige Kissenwelt noch ein Rendez-vous unter der erfrischenden Dusche einplanen muss. Das dürfte allerdings ein wohlverdientes Vergnügen werden.
Setliste – Freedom Call
- Union Of The Strong
- Tears Of Babylon
- Spirit Of Daedalus
- Sail Away
- M.E.T.A.L.
- 111 – The Number Of The Angels
- The Ace Of The Unicorn
- Freedom Call
- Power & Glory
- Heavy Metal Halleluja
- Metal Is For Everyone
- Warriors*
- Far Away*
- Land Of Light*
*Zugabe
Das Fanzit – 10 Jahre Verein «Freunde der Met-Bar» – Tag 1
Den ersten Abend der Met-Bar-Jubiläums-Party haben wir souverän überstanden. Zwei überzeugende Bands sorgten für fantastische Unterhaltung, die Techniker zauberten eine lupenreine Soundqualität hervor und die temporeichen Servierdüsen liessen keinen der anwesenden Gäste verdursten. Somit zwang die «Sauna-Höllen-Hüpfburg» am Ende glücklicherweise niemanden in die Knie. Als Kirsche auf der Torte belegten dann mit Sarah und Isa zwei gute Kolleginnen meinerseits je einen Platz auf dem Quiz-Podest. Zwar «nur» Silber und Bronze, aber ein Halbjahrespass für Konzerte in der Honigwein-Taverne respektive stolze zehn Freigetränke sind ebenfalls hammermässige Belohnungen. Offenbar sind – wenn ich es korrekt verstanden habe – bisher 740 Gruppen in diesem Laden aufgetreten – krass! Wir sehen uns morgen in – hoffentlich – alter Frische!
Fotos – 10 Jahre Verein «Freunde der Met-Bar» – Tag 1 (Marcel)
Tag 2 (01.07.2023) – Indische Rock-Götter trumpfen auf!
Heute steht der zweite Akt in dieser ausgelassenen Met-Bar-Sause an. Wie ist das allgemeine Wohlbefinden? Können alle mit einer weiteren Runde umgehen? Ich bin jedenfalls guter Dinge (und das liegt nicht bloss an meinem frisch geduschten Erscheinungsbild). Es dürfte erneut ziemlich voll werden, denn abermals gingen alle verfügbaren Tickets erfolgreich über den Tresen. Das sei der hiesigen Crew und ihren Bemühungen von Herzen gegönnt! Darüber hinaus haben die Gäste ein weiteres Mal Aussicht auf attraktive Wettbewerbsgewinne. Gesucht wird nun die exakte Anzahl Konzerte, welche die Met-Bar bisher durchgeführt hat. Die Auflösung liefere ich euch dann am Ende des Artikels.
Auf der Bühne ackern und schwitzen heute gleich drei Kapellen. Den Auftakt machen die helvetischen Newcomer-Boys Voltage Arc, danach übernimmt die indische Rock-Sensation Girish And The Chronicles – welche in diesem Jahr unter anderem als Opener von Guns N’ Roses und am Summerside Festival aufgetreten ist – das Kommando und zum Abschluss hauen die Schweden von Sister auf den Putz! Eine vielversprechende Affiche. Ich kann es kaum erwarten. Aber zuerst erfolgt die kulinarische Stärkung mittels gegrillter Wurst und köstlichem Gerstensaft. Das Wetter präsentiert sich in bewölktem, aber – ungeachtet dessen – angenehmem Zustand. Optimale Bedingungen für das gemütliche Zusammensitzen im Aussenbereich.
Voltage Arc
Punkt 20 Uhr wird die musiklose Phase jäh beendet. Insbesondere die anwesenden Mädels dürften wegen des Anblicks, der sich ihnen nun präsentiert, leuchtende Äuglein bekommen. Vier junge Kerle rocken oben ohne die «Spielwiese». Das sind Voltage Arc aus Beinwil am See (oder «Böju» – wie es im einheimischen Dialekt genannt wird. Damit hätten wir den oft zitieren Bildungsauftrag auch direkt erfüllt). Es ist also sozusagen ein Heimspiel für den Vierer.
Die flotte Setliste bringt die Zuhörerschaft jedenfalls rasch in die richtige Stimmung. Das «Öpfelträumli» («Apple Dream») hat beispielsweise zweifelsohne Hit-Potenzial. Zum Einstieg von «Break Free» kommen sogar riesige Schweizerfahnen und als «Zückerli» ein «Handörgeli» zum Einsatz. Danach übernehmen jedoch die Gitarren wieder das Zepter. Mutige Mischung, aber dem tosenden Beifall nach zu urteilen sind die Besucher komplett zufrieden. Wenn man diesen Abstecher in die ländliche Ecke ausklammert, kann man das Schaffen von Voltage Arc freilich als Mix zwischen Guns N’ Roses und Airbourne bezeichnen (eine Einschätzung, die ebenfalls von Neo-Souls Of Rock Foundation-Vorstandsmitglied Claudia geteilt wird). Teilweise driftet das Stimmorgan von Fronter Toni (nicht nur zu meiner Freude) in metallische Gefilde ab. Stark!
Dummerweise rast der Voltage Arc-Zug viel zu schnell seinem Endbahnhof entgegen. Beim nächsten Mal liegen hoffentlich mehr als 35 Minuten drin. Mit einer irisch angehauchten Nummer, welche die mir sympathische (Pub-)Weisheit «We drink to forget, but we never forget to drink» enthält, entlassen uns die Jungs schliesslich in die erste Verschnaufpause. Zudem posieren sie bei diesem letzten Track obendrein in der Kissin’ Dynamite-Gedenk-Pyramidenstellung. Oh ja, diesen wilden Typen gehört eindeutig die Zukunft!
Setliste – Voltage Arc
- Hard Rock Hotspot
- Apple Dream
- Sin City
- Break Free
- I Don’t Know You
- Waiting To Get Wild
- For Rock And Roll
- Never Forget To Drink
Girish And The Chronicles (GATC)
Dank tatkräftigem Support der UrRock Music Foundation vermochte sich die nächste Formation ausgezeichnet in der Schweiz zu etablieren. Eigentlich müsste man ihnen langsam, aber sicher die Ehrenstaatsbürgerschaft anbieten. Nach etlichen – stets berauschenden – Besuchen in unserem Land hätten Girish And The Chronicles (respektive in Kurzform GATC) diese Auszeichnung absolut verdient. Oder war das jetzt allenfalls eine zu hohe Anzahl an Vorschusslorbeeren? Der unmittelbar bevorstehende Gig muss ja zuerst noch gespielt werden.
Keine Angst, mögliche Zweifler werden schnurstracks ruhiggestellt. Frontmann Girish und seine drei Mitstreiter legen los wie die Feuerwehr. Der Fuss bleibt praktisch durchgehend auf dem Gaspedal. Welch eine Machtdemonstration der indischen Rock-Götter! Nach zuletzt eher grösseren Bühnen dürfte die heutige Club-Show eine willkommene Abwechslung für die Protagonisten darstellen. Sie funktionieren auch in diesem Ambiente ohne Schwierigkeiten. Die Stimme des Sängers löst bei uns allen andauernd Hühnerhaut aus. Zum Niederknien! Mit solch einer Passion und Leidenschaft trällert also längst nicht jeder in sein Mikrofon.
«Hail To The Heroes», «Ride To Hell», «Rock ‚N‘ Roll Is Here To Stay» – der Liedkatalog liefert nur Höhepunkte für die Gehörgänge. Letztgenanntes Stück ist meines Erachtens sowieso das passende Motto für den Abend. Selbst balladeske Angelegenheiten à la «Wounded» haben bei dieser Gruppe trotzdem irgendwie eine gewisse Wucht. Bei «She’s Heavy Metal» möchte ich die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und dieses Kompliment unverzüglich an Sabi und Tanja (seitens Met-Bar) oder Janet und Françoise (als UrRock-Vertreterinnen) weitergeben. Ihr seid allesamt grandios! (und natürlich gilt das ebenfalls für alle anderen Damen, die ich jetzt vergessen habe aufzuzählen. Aber das würde ehrlich gesagt den Rahmen dieses Berichts übel sprengen). Und hey, bei dieser Hommage an die Mädels unserer Szene sind im Publikum doch tatsächlich Moshpits und Stagedive-Aktionen auszumachen. Chapeau!
Wie GATC am Ende ihrer Performance verraten, werden sie 2024 ans UrRock-Festival zurückkehren. Ausserdem solle dort dann gerüchtehalber obendrein einen eigens für mich entworfenen «Dutti-Pfosten» geben. Das sind definitiv zwei verlockende beziehungsweise lohnenswerte Gründe, um abermals nach Sarnen zu pilgern.
Sister
Bleibt noch eine Darbietung übrig. Für diese sind die aus Schweden stammenden Sister verantwortlich. Sie setzen auf ein zusammengewürfeltes Gemisch aus Sleaze und (Horror) Punk Rock. Dabei erinnern die schwarzweiss geschminkten Fratzen durchaus an Equipen wie Nachtblut. Eigentlich wäre alles für einen nordischen Abriss angerichtet, aber die Technik macht sämtlichen Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Irgendetwas bei den Werkzeugen von Saitenhexer Axl Ludwig streikt… Da müssen die Experten nochmals einen Blick darauf werfen. Fronter Jamie Anderson nutzt die Gunst der Stunde und erledigt zur Überbrückung schon einmal die Bandvorstellung. Kluger Schachzug, so geht das Ganze später nicht vergessen.
Nach etwas Herumprobieren dürfen die Herrschaften mit leichter Verzögerung endlich loslegen. Leider klingen die Geräusche der (aus Publikumsperspektive) linken Box unverändert grottig. Aber die Musiker ziehen ihr Ding trotzdem durch – und das verdient fraglos Respekt! Die Fans bleiben aktiv und veranstalten erneut «Mosh-Tanz-Einlagen». Derweil wagt Jamie regelmässig Ausflüge auf den Bartresen und stachelt die inzwischen etwas gelichteten Zuschauerreihen weiter an.
Oft genug schimmert das Potenzial der Schweden und ihrer Songs durch. Ohne diese technischen «Zickereien» würden sie die Bude mit grosser Wahrscheinlichkeit abreissen. Speziell beeindruckt bin ich von der Nummer «Primal Rage». Ein mächtiger Brecher! Da ist sogar ein Knacken in den Nackenmuskeln zu vernehmen. Solche Kompositionen hätte ich den Nordmännern gar nicht zugetraut! Ich muss mich in den heimischen vier Wänden unbedingt besser mit ihrer Diskographie vertraut machen. Anschliessend sollte ich für ihren nächsten Auftritt, der sicherlich ohne Zwischenfälle auskommen wird, bestens gerüstet.
Setliste – Sister
- Bullshit & Backstabbing
- Sick
- The Unlucky Minority
- Psycho Thrilling
- Carry On
- Primal Rage
- Die With A Smile
- Carved In Stone
- Would You Love A Creature
- Bring Out The Dead
- Destination Dust*
- Scream For Pleasure*
*Zugabe
Das Fanzit – 10 Jahre Verein «Freunde der Met-Bar» – Tag 2
Der Tagessieg ging heute glasklar an Girish And The Chronicles. Das war eine überragende Leistung der indischen Rock-Hoffnung! Aber auch Voltage Arc hatten zahlreiche gute Momente. Ihnen gehört ohne Zweifel die Zukunft! Die schwedischen Sister wurden hingegen aufgrund von technischen Schwierigkeiten zurückgebunden und konnten uns deshalb nicht ihr gesamtes Können demonstrieren. Ferner gab es am heutigen Abend ebenfalls wieder glückliche Wettbewerbsgewinner (obschon meine Freunde dieses Mal leer ausgingen). Leider habe ich die korrekte Anzahl nicht verstanden, aber es müssten wohl so circa 570 Konzerte gewesen sein, welche bereits in diesem Gemäuer veranstaltet worden sind.
Abschliessend bleibt mir eigentlich nur Folgendes zu sagen: Geschätzte Met-Bar-Crew, herzlichen Dank für die rundum gelungene Organisation eurer prächtigen Jubiläums-Party! Auf die nächsten zehn Jahre (oder mehr)! Ihr habt euch eure Sommerpause redlich verdient!