Meggy Schneider - Von der Wiege bis zur Bühne (Cover Artwork)
Sa, 1. April 2023

Meggy Schneider – Von der Wiege bis zur Bühne

31.10.2023
Meggy Schneider - Von der Wiege bis zur Bühne (Cover Artwork)

Ohne Meggy wäre das Allgäu eine Metal-freie Zone

Dieses Zitat aus der Allgäuer Zeitung sagt einiges aus. Und im Allgäu kennt ihn jeder. Zumindest jeder, der irgendwas mit Rockmusik am Hut hat. Meggy Schneider: Promoter, Fan, DJ und vieles mehr. Der Blondschopf ist im südlichen Bayern fast eine Legende. Jetzt ist vor kurzem seine Biografie erschienen – „Von der Wiege bis zur Bühne“.

Verfasst hat das Buch Kenny Behnke-Gapp, Sprachwissenschaftlerin und Dolmetscherin. Es zeigt die zahlreichen Facetten des rockigen Lebens von Meggy. Es ist aber nur bedingt chronologisch erfasst, vielmehr gibt es etliche Zeitsprünge von der Neuzeit in die 80er, in die 90er, in die Neuzeit und wieder zurück. Es ist mehr nach gewissen Themen und Ereignissen strukturiert.

Der Bald-Rentner (zumindest dem Alter nach) hat einiges erlebt. Seine erste grosse (musikalische) Liebe hiess Status Quo, da gründete er nach seinem ersten Konzertbesuch dann auch gleich einen Fan Club. Quo ist bis heute wohl seine absolute Lieblingsband. Anfang der 80er begann Meggy dann mit seinen Kumpels in den Gasthäusern der Region seine legendär gewordenen Rockabende zu organisieren.

Einige Zeit später kam dann die Anfrage zur Organisation eines richtigen Konzerts – „Rockabend Concerts“ war geboren. Was alles zwar sehr improvisiert begann, entwickelte sich zu einer Institution. Schneider hat über all die Jahre kleine, kleinere, grössere und grosse Bands ins Allgäu geholt. Genau hier liegt dann auch der grösste Reiz des Buches: Es sind die (Kurz-) Geschichten über diese Begegnungen, die Konzerte. Über all die schönen oder nervigen Dinge, über die kleinen Katastrophen, über Missverständnisse, über lustige Begegnungen und über lang anhaltende Freundschaften.

Herrlich beispielsweise die erste Begegnung mit Nightwish. Oder wie er bei Brainstorm auf die Bühne musste – wenn man ihm schon einen Songwunsch gewährt, macht man das auch gerne!

Auch ernstere Lebensabschnitte werden beleuchtet. Von Ski-Unfällen und Schlägereien mit Nazis wird erzählt, dazu ist er in jungen Jahren bei Unfällen mehrmals nur mit viel Glück dem Tod entkommen.

Unterhaltsamer sind da dann sicher wieder all die Erlebnisse, die Meggy bei diversen Festival-Besuchen über all die Jahre mit seinen Kumpels hatte. Denn Veranstalter hin oder her: Er ist und bleibt in erster Linie auch ein Fan. Und da geht man selbstredend auch an andere Konzerte. Manch ein Leser dürfte sich in der einen oder andern Geschichte selber wieder erkennen …

Das Fanzit Meggy Schneider – Von der Wiege bis zur Bühne

„Von der Wiege bis zur Bühne“ ist ein leicht zu lesendes Buch über eine bemerkenswerte Figur. Wenn man Meggy persönlich kennt, hat man möglicherweise noch etwas mehr Spass daran. Doch auch sonst sind die knapp 200 Seiten gute Unterhaltung, bei dem man immer mal wieder auch einen Blick hinter die Kulisse werfen kann. Etwas schade sind allerdings einige Rechtschreibefehler, vor allem wenn (Band-)Namen falsch geschrieben sind. (Meines Wissens heissen die Ungarn Ektomorf, nicht Ektomorph…?). Nun gut, da kann man schlussendlich auch drüber wegschauen. Die Biographie selbst wird deswegen nicht uninteressanter!

Erhältlich ist das Buch im gut sortierten Fachhandel, in der Schweiz beispielsweise bei Cede.ch oder bei Orell Füssli (auch als E-Book).

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31.10.2023
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