Auf zum nordischen Tanz!
Wer auf nordischen Metal steht, ist am 19. Oktober in der Kofmehl Raumbar genau richtig! Skálmöld gehen auf Tour und nehmen Metsatöll und Atavistia mit. Island trifft Estland trifft Kanada…
Schon im Dezember 2016 spielten die sechs Isländer im Kofmehl, damals im Vorprogramm von Korpiklaani und Moonsorrow (siehe Review). Nun gehen sie als Headliner auf Europatour und werden die Raumbar in eine nordische Partyhöhle verwandeln.
Skálmöld
Als ich im Sommer 2011 die neue Maximum Metal-Scheibe (ihr wisst schon, die allmonatliche Kompilation des Metal Hammers) einlegte, haute es mich gleich mehrfach aus den Socken. Nicht nur waren da «We Drink Your Blood» von Powerwolf und «You Only Live Once» von Suicide Silence dabei (Songs, die auch nach 12 Jahren noch immer zu den Top-Songs der beiden Bands gehören). Nein, nach neuen Songs von, unter anderem, Vader, Saltatio Mortis, Communic und dem legendären «Auf Nach Wacken» von Onkel Tom endete die CD mit (einer gekürzten Version von) «Kvaðning». Aha, das stammt vom kürzlich veröffentlichten Debüt einer isländischen Band namens Skálmöld?
Seit diesem Meisterwerk (und damit meine ich nicht nur den Song, sondern das ganze Album «Baldur») ist inzwischen viel Zeit vergangen. Doch die sechs Herren aus Reykjavik sind gereift wie ein guter Wein! Gerade erst erschien das sechste Studioalbum «Ýdalir», und dieses hat es in sich! Auch live (am Wacken Open Air, Bericht folgt, und an beiden Auftritten auf der Full Metal Cruise) präsentierten Skálmöld diesen Sommer neue Songs. Ich kann nur in höchsten Tönen schwärmen, doch das spare ich mir wohl besser für die Review nach dem Konzert.
Die etwas nüchternere Beschreibung würde wohl die folgenden Punkte beinhalten: Die Songs sind folkig angehaucht, wenn auch keine Folkinstrumente verwendet werden. Stattdessen lautet die Instrumentierung folgendermassen: Schlagzeug, Keyboard, Bass, drei Gitarren. Und sechs Mal Gesang! Dieser variiert von Person zu Person: Björgvins Vocals dürften am ehesten als Sprechgesang charakterisiert werden; Baldur schreit gerne wütend (aussehend) in sein Mikro; Gunnar und Jón Geir verstehen es, sanft gesungene Vocals beizusteuern (für Drummer Jón Geirs Engelsstimme empfehle ich «Ullur»); und zu sechst bekommen die Musiker beachtliche Chorpassagen hin. Dabei sind sämtliche Vocals auf Isländisch in altnordischen Versformen geschrieben. Eines verspreche ich: Langeweile kommt bei Skálmöld nicht auf!
Metsatöll
Noch mehr (für uns) unverständliche Lyrics gefällig? Dann Vorhang auf für Metsatöll! Auch die Esten kenne ich schon seit ein paar Jahren, als sie mir vom grünen Streamingriesen mal in eine Playlist gespült wurden. Vom verspielten Folk Metal verzaubert blieb ich sofort bei der Band hängen und freute mich natürlich umso mehr, als sie für die Tour angekündigt wurden. Ich bin mehr als gespannt!
Atavistia
Der Opener des Abends hört auf den Namen Atavistia und kommt aus Vancouver. Ein Reinhören in deren Songs bestätigt, dass sie musikalisch wohl am härtesten daherkommen. Doch auch bei den Kanadiern sind die Tracks äusserst abwechslungsreich. Ensiferum entdecke ich in den Songs genauso wie Aephanemer und Dimmu Borgir. Ich wage mal die vorsichtige Prognose, dass Fans der anderen beiden Bands auch bei Atavistia auf ihren Geschmack kommen werden.