Metalinside.c h- Lorna Shore - Z7 Pratteln 2023 - Foto Miri
Sa, 25. November 2023

Lorna Shore, Rivers of Nihil, Ingested, Distant

Z7 (Pratteln, CH)
/ 28.11.2023

Der Schmerz bleibt

Am 25. November 2023 fand das Konzert der «Pain Remains EU Tour» im Z7 in Pratteln, Schweiz, statt. Die Deathcore-Band Lorna Shore stand im Mittelpunkt und präsentiert dabei ihr aktuelles Album «Pain Remains». Die Tour versprach einen unvergesslichen Abend voller intensiver Musik – und dieses Versprechen wurde gehalten! Zur Unterstützung holten sich die Jungs aus New Jersey die Metal-Acts Distant, Ingested und Rivers Of Nihil, die gemeinsam eine kraftvolle Fusion aus Deathcore und technischem Death Metal boten.

Distant

Der Auftakt erfolgt um 18.30 Uhr mit Distant aus den Niederlanden. Die Deathcore-Band eröffnet den Abend mit dem «Spongebob Squarepants Theme Song», welcher zweifellos den auffälligsten Kontrast zum restlichen Programm darstellt. Distant überzeugen mit energiegeladener Performance und düsteren Klängen, die das Publikum auf einen lauten Abend einstimmen.

Ingested

Ingested übernimmt im Anschluss und setzt die Energie nahtlos fort. Die Jungs aus Manchester beherrschen gekonnt die Grundlagen des Deathcores und heizen dem begeisterten Publikum kräftig ein. Die ersten grösseren Moshpits entstehen, und der Aufruf der Band, denjenigen zu helfen, die im intensiven Pit zu Boden gehen, unterstreicht ihre starke Verbundenheit mit der Fangemeinde.

Rivers of Nihil

Das absolute Highlight vor dem Auftritt von Lorna Shore ist zweifelsohne Rivers of Nihil. Die Modern Metal-Band aus Pennsylvania beeindruckt nicht nur mit musikalischer Finesse, sondern erhält auch einen enthusiastischen Empfang von ihrer grossen Fanbase. Rivers of Nihi» präsentieren dem Publikum eine dynamische Show, die dem Abend einen experimentellen Touch verleiht. Ihr technisch-progressiver Death Metal setzt einen einzigartigen Kontrast zu den anderen Bands des Abends, wobei sie in Sachen Härte und Brachialität keinerlei Kompromisse eingehen. Rivers of Nihil begeistern einmal mehr mit ihrer aussergewöhnlichen musikalischen Vielseitigkeit, was die Vorfreude auf den Hauptakt noch weiter steigert.

Lorna Shore

Dann ist es endlich soweit. Gegen 21.15 Uhr betreten Lorna Shore die Bühne. Frontmann Will Ramos, der 2021 als Ersatz für CJ McCreery zur Band kam, bringt frischen Wind in die Formation. Das schwarz-weisse Banner mit dem unverkennbaren Lorna Shore Schriftzug dominiert die gesamte Bühne und repräsentiert ein zurückhaltendes und minimalistisches Bühnensetting. In starkem Kontrast dazu beeindruckt die immersive Lichtshow sowie der Einsatz von Pyrotechnik, die die Brutalität und Aussagekraft der Songs unterstreicht. Der Schwerpunkt bei der Auswahl der Songs lag, wie bereits durch den Namen der Tour vermutet werden konnte, hauptsächlich auf neuem Material, insbesondere von ihrem aktuellen Album «Pain Remains» und einigen Tracks der vorherigen EP «…And I Return to Nothingness». Die Setlist beinhaltet lediglich einen älteren Song.

Die Band präsentiert eine Auswahl ihrer Hits: Von «To The Hellfire» über «…And I Return to Nothingness» bis hin zur neuesten Veröffentlichung «Welcome Back, O‘ Sleeping Dreamer». Letztgenannter Song eröffnet das Set der gefeierten Deathcore-Helden. Unter tosendem Applaus und lautem Geschrei betreten Lorna Shore die Bühne. Die Riffs steigern sich von Sekunde zu Sekunde und gipfeln schließlich in einem beeindruckenden Gitarrensolo. Will Ramos zeigt sich als charismatischer Frontmann, dessen Ausstrahlung nur noch von seinen stimmlichen Fähigkeiten übertroffen wird. Die Intensität des ersten Songs macht hungrig auf mehr.

Bei «Of The Abyss» von der EP «…And I Return To Nothingness» (2021) erhält Will vokale Unterstützung. Alan Grnja kehrt als Gastsänger für einen weiteren Auftritt auf die Bühne zurück. Das gemeinsame Shouting stellt ein echtes Highlight dar, und so wird der Frontmann von Distant mit grossem Applaus vom Publikum verabschiedet, gefolgt von einer Umarmung durch den Sänger von Lorna Shore.

Nun steht der Titelsong der EP aus dem Jahr 2021 auf dem Programm, ein Meilenstein, der das Gesangsdebüt von Will Ramos bei Lorna Shore markierte. Diese EP legte den Grundstein für den internationalen Durchbruch der Band, der im vergangenen Jahr seinen Höhepunkt mit dem Erfolgsalbum «Pain Remains» erreichte; welches zugleich Namensgeber für die aktuelle Tour ist.

Die Circle Pits drehen sich unermüdlich, die Wall of Deaths werden zunehmend grösser, und die Crowdsurfer bilden gigantische Wellen. Bereits nach dem zweiten Song wird deutlich, dass diese Tour einen neuen Standard in der Geschichte von Lorna Shore setzen wird. Nachdem die Band im letzten Jahr noch als Support bei der Parkway Drive-Tour auftrat, folgt nun ein Jahr später die nahezu ausverkaufte eigene Headliner-Tour. Die Boshaftigkeit und die eindrucksvolle Artikulation durch das Phänomen von Ramos‘ Gesang haben sich rasend schnell verbreitet. Jeder Gitarrenpart ist schnell, bombastisch und technisch. Jeder Schlagzeugpart ist gespickt mit Blastbeats und knallharten Doublekicks. Lorna Shore haben sich durch ihre herausragenden Leistungen einen uneinholbaren Vorsprung verschafft und thronen nun als unbestrittene Könige des Deathcore an der Spitze des Genres.

Ein verträumter Chor, begleitet von sanften Drums und orchestralen Elementen, leitet «Sun//Eater» ein, der sich langsam aufbaut, um mit schnellen Wechsel in voller Härte zuzuschlagen. Die Worte «What is life but a fevered dream» entfesseln den Song endgültig. Der Breakdown im Mittelteil wird von einem bombastischen Gitarrensolo abgelöst. Auch in den darauf folgenden Songs «Cursed To Die», «Immortal» und «Into The Earth» erlebt man die volle Wucht von Lorna Shore. Blitzschnelle Riffs in Verbindung mit kraftvollen Drums und einem vollkommen entfesselten Ramos am Mikrofon sorgen für eine absolut mitreissende Headbang-Stimmung und lassen dem Security-Team keine Verschnaufpause. Besonders erwartet wird natürlich der Song «To the Hellfire» mit dem ikonischen  «Gegrunze» von Will Ramos am Ende des Songs.

Lorna Shores Performance erreichte ihren Höhepunkt mit der «Pain Remains»-Trilogie, die das Publikum auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt. Die drei Songs repräsentieren eine Geschichte, die sich mit den Phasen der Trauer und Verletzlichkeit beschäftigt und diese anhand einer Liebesgeschichte veranschaulicht. Die Songs sind tränenreich, verletzlich und beeindruckend intensiv. Sie sind absolut aussergewöhnlich und runden den Abend und das Set perfekt ab. Die Show endet mit einem beeindruckenden Finale, bei dem die cineastischen Melodien ein letztes Mal zurückkehren, ehe ein einminütiges Outro folgt. Daraufhin tritt das Publikum nassgeschwitzt und mit betäubten Ohren, aber glücklich, den Heimweg an.

Das Fanzit – Lorna Shore

Lorna Shore beweist erneut, dass der Hype um sie mehr als gerechtfertigt ist. Die Z7-Show überzeugt nicht nur durch die hochmotivierte Performance der Band, sondern auch durch eine beeindruckende Produktion mit Pyroeffekten, Nebelsäulen und einer mitreissenden Lightshow. In 75 Minuten wird klar, warum Lorna Shore zu der populärsten Deathcore-Band der Stunde avanciert ist.

Setliste Lorna Shore

  1. Welcome Back, O’ Sleeping Dreamer
  2. Of the Abyss
  3. …And I Return To Nothingness
  4. Sun//Eater
  5. Cursed To Die
  6. Immortal
  7. Into The Earth
  8. To The Hellfire
  9. Pain Remains I: Dancing Like Flames
  10. Pain Remains II: After All I’ve Done, I’ll Disappear
  11. Pain Remains III: In A Sea Of Fire

Fotos Lorna Shore, Rivers of Nihil, Ingested, Distant – Z7 Pratteln (Miri)


Wie fandet ihr das Konzert?

/ 28.11.2023
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