Die Rockstars aus dem Zürcher Oberland
Pünktlich zum Dezemberstart hält der Winter in unserem Land Einzug. Bei dieser vom Himmel fallenden «Flockenladung» würde manch einer sicherlich bevorzugt daheimbleiben und sich unter seiner kuschligen Decke verkriechen. Keine Option für uns! Wir trotzen dem frostigen «Puderzucker» auf den Strassen und pilgern freudig in die Gemeinde Schwyz respektive die Ortschaft Seewen.
Aber wieso das überhaupt? «Schuld» daran sind fünf Herrschaften aus dem Zürcher Oberland, die gemeinsam unter dem Banner BBR musizieren und ihrer rockigen Leidenschaft frönen. Dabei sind energiegeladene Shows garantiert – und der Unterhaltungswert stimmt ebenfalls. Das sind fraglos alles optimale Vorzeichen für einen spassigen Abend im Gaswerk (offenbar existiert eine Location mit diesem Namen effektiv nicht nur ausschliesslich in meiner Heimatstadt Winterthur – man lernt nie aus).
BBR
Während über zwei Stunden reisst die Equipe rund um Energiebündel Marc im Anschluss die ausverkaufte Hütte ab! Gemäss eigener Aussage habe die «Front-Rampensau» heute Vormittag ihre Medikamente nicht eingenommen und sei deshalb noch verrückter als sonst. Da wirkt es schon fast leicht ironisch, dass der Sänger fleissig «Uszit»-Hopfentee in sich hineinschüttet, denn während der Performance ist er also meilenweit von einer allfälligen Auszeit entfernt.
Unterstützung erhält Marc unter anderem von den «Blickenstorfer-Brothers» am Bass respektive der rhythmischen Klampfe. Adrian sei der beste Fussballtrainer aus dem Zürcher Oberland, während sein Bruder Remo den stählernsten Körper dieser Region besitzt (wer braucht da schon ein T-Shirt?). Hinten an der Schiessbude thront «Felle-Streichler» René, der offenbar seit vielen Jahren nur noch ständig seinen 29. Geburtstag zelebriert. Und das fünfte Mitglied in der Runde? Tja, man kennt ihn möglicherweise als Bestandteil eines gewissen, hierzulande nicht unbekannten Komiker-Duos. Deswegen stellt ihn uns Marc natürlich zuerst auch gar nicht vor. Aber es handelt sich um keinen Geringeren als Manu Burkart – Entertainer der Nation und seit seinen Kindertagen «Hobby-Rockstar» vom Dienst. Der begeisterte Gitarrensammler verwöhnt uns mit mitreissenden Soli und ist sich – genau wie sein Sänger – für gelegentliche Abstecher hinunter in die Menge keinesfalls zu schade.
Und so geht diese gelungene Show komplett frei von langweiligen Sequenzen über die Bühne. Das engagierte Publikum soll ebenfalls lobenserwähnt erwähnt werden. Da wird gleich mehrere Male an der oberen Grenze des Lautstärkepegels gekratzt. Aber für sich eventuell beschwerende Nachbarn und unzufriedene Gäste kennt Marc das ideale Gegenmittel: «Merch-Fee» Petra. Kritiken oder Unstimmigkeiten können nach dem Auftritt gerne bei diesem «Crazy Rock-Chick» platziert werden. Aufgrund ihrer Einladung sind meine Freunde und ich übrigens überhaupt erst nach Seewen gepilgert (Merci du Goldschatz!).
Falls ein Instrument «zickt» oder ein Musiker zu verdursten droht, ist derweil ein anderes Helferlein stets aufmerksam zur Stelle. Roadie Mac ‘N’ Roll! Ein Garant für einen reibungslosen Ablauf. Einzig beim Szenario, in welchem Teile der Protagonisten einen unterschiedlichen Song anstimmen, kann selbst dieser Kerl nix mehr retten. Aber die Jungs überbrücken den kleinen «Fauxpas» einfach mit lustigen Sprüchen. An der Songauswahl gibt’s ohnehin nix zu bemängeln. Von Iron Maiden bis hin zu Campino und seinen «tödlichen Hosen» ist alles mit von der Partie! Auf das versprochene Cover des Slayer-Klassikers « Dead Skin Mask » für die nächste Show bin ich jedoch schon überaus gespannt. Dann dürften auch die lautstarken «Schleeer»-Rufe der Zuhörerschaft endgültig befriedigt werden.
Das Fanzit – BBR
Merci BBR! Es ist mir wirklich jedes Mal eine riesige Freude. Auf bald!