Prong bringen den Groove zurück
Tausendsassa Tommy Victor hat in den letzten Jahren vor allem als Gitarrist von Danzig und Ministry von sich hören lassen. Nun steht aber ein neues Album seiner eigenen Band Prong, bei welcher er auch den Gesang übernimmt, auf dem Plan. Und dieses hat mich überrascht – im positiven Sinn!
Prong sind eine Band, die seit 1986 existiert, und es trotzdem erst jetzt in meine Sammlung geschafft hat. Natürlich habe ich Prong in den 90er-Jahren mitbekommen, bei mir aber irgendwie immer als „Ok, aber nicht mehr“ abgespeichert. 2020 habe ich die New Yorker schliesslich – dank Support Band Dust Bolt – im Kiff gesehen und fand sie mehr als nur ok, so richtig super-gut aber doch auch nicht. Nun also ein neues Album, und siehe da: Prong 2023 sind irgendwie genau mein Ding!
Besonders die erste Hälfte des Albums bietet eine geile Mischung aus Thrash/Groove-Metal mit Hardcore. „The Descent“ ist ein geiler Opener, der direkt folgende Titeltrack schliesst lückenlos an, Nummer drei „Breaking Point“ ist mein absoluter Favorit der Scheibe. Bis und mit Track sechs „Who Told Me“ bleibt die Marschrichtung ungefähr gleich. Das anschliessende „Obeisance“ hat leichte Punk-Vibes, und ist sowas wie der Übergang in den Alternative-Part des Albums. Die nächsten beiden Songs tönen extrem nach 90er-Alternative Rock/Metal und haben mich zuerst etwas abgeschreckt. Nach ein paar Durchgängen gehen aber auch die beiden Tracks klar, die Skiptaste bleibt unangetastet. Danach folgt mit „Back (NYC) “ noch ein richtiger Hardcore-Kracher. Und als Abschluss fungiert mit „Working Man“ ein Rush-Cover. Ich muss zugeben, die kanadischen Proger haben mich bis heute nicht wirklich gepackt. Aber der Song hier hat mich umgehauen! Tönt in der Prong-Version wie ein verlorenes Stück aus der Black Sabbath-Frühphase. Nach Studium des Originals muss ich mich wohl mit Rush doch noch einmal beschäftigen, aber trotzdem gefällt mir das Cover fast besser (was vorwiegend natürlich an den Vocals liegt).
Das Fanzit – Prong – State Of Emergency
Prong legen mit „State Of Emergency“ ein sehr starkes Album vor, welches viele gute Songs und auch ziemliche Abwechslung bietet. Dringende Reinhörempfehlung für alle, die mit Hardcore, Groove Metal oder generell 90er Jahre Gitarrenmusik etwas anfangen können!
Reinhören und Digipak/Vinyl portofrei bestellen