Let’s get funky
Das Z7 in Pratteln hatte erneut einen Volltreffer gelandet und mit dem Booking der US-amerikanischen Rockband Extreme eine Punktlandung erreicht: SOLD OUT! Auch der Fotograben war «SOLD OUT» – die maximale Anzahl an Fotografen im Graben wurde erreicht.
Das Interesse am Konzert der «Thicker than blood» – Tour von Extreme war also gross. Konnte das Line-Up am Ende auch überzeugen?
The Last Internationale
Das war der perfekte Beginn! The Last Internationale begeisterte mich schon mal mit einer energiegeladenen Performance und einer sackstarken Frontfrau. Die New Yorker Band, bekannt für ihre kraftvollen politischen Botschaften und ihren rotzfrechen Stil, ist kein Newcomer. Die beiden Gründer Delila Paz (v) und Edgey Pires (g) taten sich bereits 2008 zusammen, um ihren mitreissenden Sound zu kreieren. Darauf folgten Touren im Vorprogramm von Robert Plant, Neil Young, The Who, Kings of Leon, Slash, Lenny Kravitz, Incubus und vielen anderen bekannten Rockgrössen.
Es liegt also auf der Hand, dass The Last Internationale über die Jahre nur von den Besten gelernt haben. Dies setzten sie auf ihre eigene Art und Weise an diesem Abend perfekt in ihrer Performance um. Begleitet wurde das Duo von Brad Wilk am Schlagzeug. Zu dritt lieferte die Truppe eine mitreissende Show voller Leidenschaft und Intensität ab. Da fragte ich mich doch tatsächlich: Wie soll das Extreme denn toppen können?
Extreme
Die Rocker aus Bosten zeigten sich in den letzten Jahren nicht ganz so oft in der Schweiz. Das war wohl auch einer der Gründe, warum das Z7 bis zur Decke gefüllt gewesen war. Kurzentschlossene gingen dieses Mal leer aus.
Die Grammy-nominierte Band, bekannt für ihre Hits wie «More than words» oder «Get the funk out», feierte in den 90ern ihre grossen Erfolge. Ihr musikalischer Mix aus Hardrock/Metal und Funk mischte die Szene damals ziemlich auf und begeisterte die breite Masse. Vor allem die gesangliche Leistung von Frontmann Gary Cherone und die gewaltige Gitarrenarbeit von Nuno Bettencourt standen beim Publikum und den Medien im Fokus dieser Band. Dass die Amerikaner nach ca. 15 Jahren nochmals eine neue Scheibe (SIX) auf den Markt hauen würden, hat wohl viele ziemlich überrascht. Die grosse Frage, die ich mir also stellte, war: Was haben sie nach so vielen Jahren noch live zu bieten?
Die Songauswahl war aus meiner Sicht bestens. Extreme lieferten eine sehr gute Mischung aus ihrem Repertoire ab und das Publikum konnte bei vielen Klassikern feiern und mitsingen. Ich staunte nicht schlecht, wie der fast 63-jährige Frontman von Anfang an bis zum letzten Ton über die Bühne fegte. Das erinnerte mich an diesen kleinen, massiven Flummi Ball, der oftmals in unerwartete Richtungen springen kann. Leider war es aber nicht zu überhören, dass Gary Cherone`s gesangliche Leistung über die Jahre an Stärke verloren hatte. Ich hatte mir zeitweise sogar gewünscht, dass Bassist Pat Badger öfters zum Mikrophone greifen würde. Überzeugen konnte mich an diesem Abend jedoch voll und ganz eine Person: Nuno Bettencourt! Der international hoch angesehene Gitarrist zog vor allem während seinen Soli meine Blicke wieder gegen Bühne.
Das Fanzit – Extreme, The Last Internationale
Das Publikum war geteilter Meinung, die Mehrheit schien jedoch mit der Performance von Extreme zufrieden gewesen zu sein und feierte die grossen Hits der Band mit viel Leidenschaft ab. Leider konnte mich vor allem die gesangliche Performance von Gary Cherone und das neue Songmaterial nicht wirklich überzeugen. Das kann aber auch daran liegen, dass sich mein Anspruch an Musik über die Jahre stark verändert hat und Musik wie diese von Extreme für meine Ohren mittlerweile zu banal klingen mag.
Das grosse Highlight und für mich eine Neuentdeckung war der Support The Last Internationale.
Setlist – The Last Internationale
- Intro
- Killing Fields
- 1984
- Wanted man
- Hard times
Setlist – Extreme
- It (`s a monster)
- Decadence dance
- #REBEL
- Rest in peace
- Hip today
- Teacher`s pet / Flesh `n` blood / Wind me up / Kid ego
- Play with me (with Queen`s “We will rock you” intro)
- Other side of the rainbow
- Hole hearted
- Cupid`s dead
- Am I ever gonna change
- Thicker than blood
- Midnight express
- Hurricane
- More than words
- Banshee (with Queen`s “Fat bottomed girls” intro)
- Take us alive / That`s all right
- Flight of the wounded bumblebee
- Get the funk out
- Small town beautiful / Song for love*
- Rise*
*Zugabe