Ein bisschen Spass gefällig?
Kein Problem, Mega Colossus stehen mit ihrem neuen Album Showdown schon in den Startlöchern, um euch mit allem zu versorgen, was ihr dafür benötigt.
Da wären erstmal Riffs, tonnenweise Riffs. Das Quintett aus den Vereinigten Staaten von Amerika hat so viele davon im Gepäck, dass Langeweile kaum in seinem Wortschatz vorkommt. Mega Colossus kriegen dabei hin und wieder Schlagseite in Richtung Hardrock, pendeln auf der anderen Seite gen Power Metal, streuen da und dort mal eine thrashige Idee ein und spielen dabei stets Heavy Metal. Die Band zündet ein Feuerwerk an Melodien, die jedem Song einen klaren Charakter verleihen und dafür sorgen, dass die Abwechslung stets mit einem wohlwollenden Lächeln auf Showdown Acht gibt.
Damit wären wir auch bereits bei Punkt zwei auf der Spassliste: den Soli. Wie es die Traditionen verlangen, packt die Band in bester Heavy Metal-Manier die duellierenden Gitarren aus, um ihre Songs zu garnieren. Und die profitieren davon, denn die Saitenarbeit lässt kaum Wünsche offen. Als Dritter im Bunde kommt zum Schluss noch der Gesang dazu, der melodisch ausfällt und besonders auch in den Passagen, die in Richtung Shouts gehen, nie in zu aggressive Gefilde abdriftet, sondern immer die positive Note weiterträgt, welche das ganze Abum umweht. Entsprechend prominent ist er dann im Mix vertreten, wobei hier auch sämtliche Instrumente ausgewogen abgebildet werden. Die Produktion ist abschliessend einen Tick zu laut ausgefallen, überzeugt dafür mit einem druckvollen, klaren Klangbild und hebt sich durchaus von den aktuellen Gepflogenheiten im traditionellen Metal ab.
Was die kompositorische Betrachtung angeht, zeigt sich die vierte Veröffentlichung von Mega Colossus, die übrigens von Cruz del Sur Music herausgegeben wird, ebenfalls von der Sonnenseite. Den eingängigsten Hit packt die Band mit „Fortune and Glory“ gleich zu Beginn aus. Doch es wäre falsch, den Rest von Showdown anschliessend abzuschreiben. Gerade das an dritter Stelle platzierte „Grab the Sun“ wie auch der Rausschmeisser „Take to the Skies“ entlöhnen jeden Metalhead, der oder die sich etwas eingehender mit ihnen beschäftigt. Ersteres erzählt gekonnt die Geschichte von Mad Max: Fury Road nach, während sich zweiteres mit dem japanischen Film Porco Rosso beschäftigt. Überhaupt wird der Popkultur einen grossen Platz beigemessen in den Texten, sodass auch Indiana Jones oder Face/Off Platz finden. Die relative Leichtigkeit dieser Themen korrespondiert wunderbar mit der musikalischen Unverkrampftheit von Showdown und geht Hand in Hand mit der eingangs erwähnten Spasslieferung.
Gemildert wird dieser von den teilweise zu ausufernden Songstrukturen. Mega Colossus erwecken in einigen Momenten den Eindruck, dass sie sich bei der Albumproduktion vor lauter Begeisterung für ihre Musik schlicht nicht mehr zurückhalten konnten. Diesbezüglich hätte eine Fokussierung der Ideen die Qualität noch weiter steigern können. Doch auch mit einigen ausgefransten Enden stehen auf dem Album 37 Minuten insgesamt tolle Musik bereit, um den Nacken in Bewegung zu versetzen.
Das Fanzit zu Mega Colossus – Showdown
Hinter dem nach Staub schmeckenden Artwork von Showdown verbirgt sich eine fröhliche Explosion aus hochmelodischem Heavy Metal. Mega Colossus servieren auf dem Album eine bunte Palette an Riffs, die zwar ob ihrem Ideenreichtum manchmal etwas über die Stränge schlägt, insgesamt aber zielstrebig auf 8.5 Punkte zurast.