Nemedian Chronicles - The Savage Sword (Cover Artwork)
Fr, 23. Februar 2024

Nemedian Chronicles – The Savage Sword

Power Metal
06.03.2024
Nemedian Chronicles - The Savage Sword (Cover Artwork)

Was ist das Schönste im Leben?

„Zu kämpfen mit dem Feind, ihn zu verfolgen und zu vernichten und sich zu erfreuen an der Musik von Nemedian Chronicles.“ Ganz genau so hat es Conan der Barbar nicht gesagt, aber er wäre sicher erfreut ob The Savage Sword, das passenderweise bei No Remorse Records erschienen ist.

Das griechische Label hat ein Herz für Heavy sowie Power Metal und in diesem Bereich auch schon richtige Kleinode veröffentlicht. Nun geben die hellenischen Händler also Nemedian Chronicles eine Chance. Die Newcomer aus Frankreich bedienen genau den eingangs erwähnten musikalischen Kernbereich, nämlich eine Mischung aus Heavy Metal und Power Metal, die sie mit einem mehr als kräftigen Schuss sinfonischer Elemente anreichern. Damit sind nicht nur einige Streicher irgendwo im Hintergrund gemeint, sondern dass die Band die Orchesterklänge auch mal die Führung übernehmen lässt, wodurch diese die Möglichkeit haben, richtig zur Geltung zu kommen. Doch vor allem können sich Nemedian Chronicles eine Qualität auf die Fahne schreiben: Geschichtenerzählen.

The Savage Sword macht keinen Hehl aus seinen Absichten, bereits das Cover verrät, dass es hier um Berichte aus der Welt von Conan dem Barbaren geht. Diesen narrativen Ansatz überträgt das Quintett auch auf die Art, wie seine Musik komponiert ist. Die Folge davon ist, dass die Lieder das Kopfkino ankurbeln und vor dem inneren Auge Bilder staubiger Steppen vorüberziehen lassen, die von nomadischen Räubern heimgesucht werden. Dazu trägt sicher auch bei, das da und dort eine Prise orientalisch angehauchter Tonfolgen das kernige Grundgerüst würzen.

Konsequenterweise haben Nemedian Chronicles die Tracklist mit dem Fokus darauf sortiert, dass sie sich dramaturgisch gut entfalten kann. Dabei ist sich die Truppe nicht zu schade, gestandene Pfade zu verlassen und The Savage Sword nach dem cineastischen Intro mit einer Ballade zu beginnen, die erst noch mit einem Fade-out endet. Das dürfte so ziemlich die meisten Hörgewohnheiten überrumpeln und sorgt gleich mal für Aufmerksamkeit zu Beginn. Natürlich muss bei einem solchen Entscheid das entsprechende Lied dann auch etwas hermachen und dies gelingt „Born on the Battlefield“ problemlos.

Danach geht es doch weiter mit durchgedrücktem Gaspedal und schnell fällt auf, dass Alexandre Duffau eine Stimme mit Wiedererkennungswert hat. Im Verbund mit der bereits erwähnten Orchestrierung sowie den Gitarren, die mit flinken Riffs punkten, fügt sie sich zu einem runden Sound zusammen. Der ist zudem ganz ordentlich gemischt, kämpft allerdings manchmal etwas mit den dichten Kompositionen. Ebenfalls für eher kritische Blicke sorgen die Arrangements. Einige der Stücke wie zum Beispiel „Monsterslayer“ sind zu ausladend und hätten davon profitiert, wenn man sie noch etwas zurechtgestutzt hätte. Dies auch vor dem Hintergrund, dass wir es hier mit einer totalen Spielzeit von über 71 Minuten zu tun haben. Bei der Betrachtung als Gesamtwerk geht The Savage Sword deshalb gegen Ende hin etwas die Puste aus, obwohl sich in der zweiten Albumhälfte mit „Stygian Sons of Set“ nochmals eines der grossen Highlights befindet.

Das Fanzit zu Nemedian Chronicles – The Savage Sword

Nemedian Chronicles bieten auf ihrem Debütalbum viel. Viel Musik, viele Geschichten, viele Melodien. Obwohl die eine oder andere Reduktion noch mehr aus The Savage Sword hätte herausholen können, schaffen es die fünf Franzosen mit ihrer Musik die Fantasie anzuregen und können sich mit einem kraftvollen Power Metal-Album locker 8 Punkte erstreiten.

Video Nemedian Chronicles – The Savage Sword


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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06.03.2024
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