Das Paradies als Ziel
Die Rheintaler Rocker Black Diamonds haben ein Ziel: Das Paradies!
Nach dem Chartbreaker Album „No Tell Hotel“ im 2021 und vielen Konzerten war es im letzten Jahr lange still um die schwarzen Diamanten. Zwei einzelne Shows im Jahr 2023 – das ist nicht viel. Der Grund dürfte aber darin liegen, dass die Jungs fleissig am neuen Album gewerkelt haben. Und dies wird in Kürze zum Kauf bereit sein. Metalinside hat schon reingehört. Da kommt was auf euch zu…
Destination Paradise
„Through Hell And Back“ – ist das der Weg ins Paradies? Der treibende, schon fast Power Metal-mässige Opener zeigt sofort die Marschrichtung dieses Albums. Messerscharfe Riffs, treibende Drums. Ja, dem sagt man geglückter Start! Bereits beim zweiten Track schwenken die Diamonds in eine etwas andere Richtung. Abwechslung wird Trumpf. „After The Rain“, seit längerem als erste Single auf den gewohnten Kanälen verfügbar, ist so etwas wie eine Halbballade – und das mit einem sagenhaften Ohrwurm-Charakter.
Apropos „Ohrwurm“ – das ganze Album strotzt irgendwie nur davon! Da wäre zum Beispiel „Valley For The Broken Hearted“. Krächzende Krähen, ein eigentlich gemächlicher Beginn, doch dann nimmt die Nummer richtig Fahrt auf. Erinnert von der Machart her an „Pieces Of A Broken Dream“. Ebenfalls mit einer gewaltigen Ladung Ohren-Kleister versehen ist „Paradise“, sozusagen der Titeltrack. Power, Melodie, hammermässige Gitarren, packende Drums – auch hier stimmt eigentlich alles.
Und dann ist da noch… die wohl geilste Nummer, welche die Black Diamonds je gemacht haben! Kirchengeläute, eine Danksagung an die Götter des Rock’n’Roll. Dies ist der Start in die puren 80er Jahre. Leute, sowas geiles wie „Rock’n’Roll Is My Religion“ habe ich lange nicht gehört! Der Track stellt sogar „Not Goin‘ Home“ fast in den Schatten – und solche Worte von mir… Der eine oder andere hat wohl den mittlerweile veröffentlichten Videoclip gesehen. Falls nicht: Schauen! Manu als Priester, Mich als (Religions-) Lehrer, Andi als Tussi, Chris als Rüpel vom Dienst…
Wenn wir es grad von den 80ern haben – da darf die Ballade „Only For A While“ nicht unerwähnt bleiben. Ja, ich bin bekennender Balladen-Muffel. Doch dieser Song (als zweite Single auch bereits bekannt) hat was. Melancholisch, fast traurig, mit einem fantastischen und gefühlvollen Gitarrensolo, dazu die raue Stimme von Mich. Das erinnert an Glanztaten von Cinderella, das ist verdammt stark. Ein Titel, der mir mit jedem Durchgang besser gefällt – und das will bei Balladen was heissen.
Und dann ist da noch, zum zweiten… eine Cover Version. Und das ist immer so eine Sache. Es gibt fast immer nur Top oder Flop bei diesen Geschichten, in den allermeisten Fällen ist das Original einfach nicht zu toppen. Dann gibt es Songs, bei denen man nicht weiss, dass es ein Cover ist. Ja, ich gebe es zu – ich kannte „Leave A Light On“ nicht! Belinda Carlisle und so… Aber egal. Die Black Diamonds, nicht gänzlich unbekannt für Covers, haben diesen Schmachtfetzen gecovert und sich dazu auch gleich noch David Balfour von den Labelkollegen Maverick als Gast-Sänger geholt. Tja, was soll ich sagen? Ein weiterer Ohrwurm, deutlich stärker und mit massig mehr Power als das Original.
Gleich danach folgt mit „Yesterday’s News“ der nächste Top-Hit. Die Lyrics tönen wie ein (trauriger) Rückblick in alte Zeiten. „Where’s the damn years gone?“ Irgendwie ist’s eine härtere Version von „Lonesome Road“. Mich brilliert wieder mit seiner rauen Stimme, die Gitarren sägen, der Refrain ist unfassbar gut, dazu schöne Bass-Läufe – für mich neben „Rock’n’Roll Is My Religion“ der beste Song auf „Destination Paradise“!
Das Fanzit Black Diamonds – Destination Paradise
Zwölf Songs haben die Black Diamonds auf ihrer Reise ins Rock’n’Roll Paradies auf ihr neues Werk gepackt. Dies sind die Fakten… Hänger? Null. Volltreffer? Zwölf. Bestes Album der Black Diamonds? Ja. Mit Ausrufezeichen! Bestes Album overall 2024? Da bestehen grosse Chancen. Denn auch wenn noch persönliche Favoriten wie Kissin‘ Dynamite, Orden Ogan, HammerFall, All For Metal und vielleicht gar noch Sabaton neues Material bringen – an „Destination Paradise“ vorbeikommen, wird eine verdammt schwere Aufgabe! Zumindest in der Kategorie „Hardrock“ sehe ich niemanden, der gegen dieses Meisterwerk anstinken kann. Horns? Aber ja, massenhaft – 9.5!
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Trackliste Black Diamonds – Destination Paradise
- Through Hell And Back
- After The Rain
- Everyday Heroes
- Bottoms Up
- Only For A While
- Valley Of The Broken Hearted
- Rock’n’Roll Is My Religion
- Nothing’s Gonna Keep Me From You
- From The Ashes
- Leave A Light On (feat. David Balfour)
- Yesterday’s News
- Paradise
- Run With Us (CD Bonus Track)
Line Up Black Diamonds
- Mich Kehl – Gesang, Gitarre
- Andi Barrels – Bass, Gesang
- Chris Blade Johnson – Gitarre
- Manu Peng – Drums