Blood Red Throne - Gaswerk Seewen 2024
Do, 25. April 2024

Blood Red Throne, Irony of Fate, Amputate

Gaswerk SZ (Seewen, CH)
13.05.2024
Blood Red Throne - Gaswerk Seewen 2024

Ballone und Johnny Cash

Am 25. April erfüllten Blood Red Throne, Irony of Fate und Amputate das Gaswerk Seewen mit tödlichem Metal. Da zeigte sich auch, wie man von einem verspäteten Flug zu Johnny Cash kommt.

Am heutigen Tag muss sich der breit interessierte Metalhead wieder einmal entscheiden, denn neben der Hardrock- und Power Metal- Party von Lordi und Co. im Z7 sowie dem Black Hole Fest Warm-Up in der Musigburg spielt auch ein starkes Death Metal-Dreigespann im Gaswerk in Seewen. Genau dorthin zieht es mich.

Gefühlte fünf Minuten bevor ich mich auf dem Weg mache, öffne ich meine Mails und sehe folgende Nachricht: „Sänger von Blood Red Throne (NOR) verspätet sich!“. Ein Flugausfall ist schuld und verlängert die Anreise von Sindre Wathne Johnsen. Zu dem Zeitpunkt ist noch nicht einmal sicher, ob er auftreten kann und es wird schon an einer Notlösung gesucht. Ein Grund doch nicht zu gehen? Mitnichten!

Amputate

Kurz vor Konzertbeginn treffe ich im Gaswerk Seewen ein. Ich war vorher noch nie hier und bin sofort von der Gemütlichkeit und dem Charme der überschaubaren Konzertlocation angetan. Doch lange kann ich mich nicht damit beschäftigen, da bereits die Musiker von Amputate die Bühne betreten – eine in Portugal gegründete und nun in Zürich beheimatete Death Metal-Band.

Die Jungs beginnen und das bereits anwesende Publikum tritt näher. Über die nächsten vierzig Minuten überzeugt die Band mit ihrem Auftritt: Tiefe Growls, schwere Gitarren und harte Schläge auf die Drums. Alles, was das Herz für diesen Abend begehrt. Das Publikum hält sich bewegungstechnisch bis auf die fast schon mechanisch wippenden Nackenmuskeln zurück. Das wird sich – mit einigen Ausnahmen – durch den ganzen Abend ziehen.

Besonders gefällt mir das immer wieder gleichmässige Windmilling von Bassist Rafahell. Das hat fast schon etwas Meditierendes und wirkt ansteckend.

Der Sänger Tom Kuzmic bedankt sich beim Publikum, dass es an einem Donnerstagabend um 8 Uhr schon dasteht und kündet, auf den Flugausfall des Sängers von Blood Red Throne und die damit einhergehende längere Spielzeit hinweisend, das zusätzliche, und neu letzte, Lied an.

Setlist Amputate

  1. Intro
  2. Asphyxiation
  3. Conquering Thy Flesh
  4. Feeding On Thee
  5. Plague Upon Plague
  6. Cavernous Temple Of The Absurd
  7. Troops Of Doom
  8. Agonizing In Terror

Irony of Fate

Weiter geht es mit Irony of Fate, dem schlussendlich ausschlaggebenden Punkt meiner Auswahl des heutigen Konzertprogramms. Ich durfte bereits einige Male zuvor in den Genuss der Melodic Death- und Groove Metal-Band kommen, zum Beispiel 2018 als Vorband von Nervosa.

Bereits letzten Herbst sah ich Schlagzeuger Kevin Lütolf als neues Mitglied von Irony of Fate zum ersten Mal und heute ist mit dem Gitarristen Dr. Grü für mich wieder ein neues Gesicht dabei.

Noch vor dem Konzert lerne ich einen grossen Fan von Irony of Fate und Gründer der Instagram-Fanpage kennen, der extra wegen dem heutigen Konzert und jenem am Samstag im Hurry Kane aus der Normandie angereist ist. Er erklärt mir, dass er Irony of Fate-Luftballons mitgenommen hat, um den Moshpit aufzumischen… Und damit bricht auch vor Konzertbeginn ein Luftballon-Volleyball-Spiel mit dem umliegenden Publikum aus.

Wenig später beginnt das Konzert und es sind bereits merklich mehr Leute im Publikum. Nach einigen älteren Songs und einem neuen, Roll the Dice, kündigt Sängerin Cveti an, dass nach dem Neuen ein noch neuerer gespielt wird: The Morningstar. Beide höre ich zum ersten Mal live und muss sagen, dass diese echtes Potenzial für die Liveshows haben. Zusätzlich hat die Band anlässlich der Veröffentlichung von The Morningstar fünfzig limitierte T-Shirts drucken lassen, die man an den anstehenden Konzerten erwerben kann. Dr Schneller esch dr Gschwinder.

Vor dem nächsten Lied, Destruction, fragt Cveti, ob wir heute einen Moshpit zustande bringen. Ich nicke euphorisch und prompt werde ich auserwählt diesen zu starten. Wenig später steht er, der erste Moshpit, der zwischenzeitlich zu einem Circle Pit und Ringelpiez wird. Der Grossteil des Publikums bleibt jedoch beim Headbangen. Mit Oceans of Doom wird das Konzert beendet und ja, die Luftballons waren immer in Bewegung – abwechselnd zwischen der Bühne, dem Publikum und der Luft.

Ich muss sagen, dass mir Irony of Fate auch in der neuen Besetzung sehr zusagen. Neben dem technisch guten Auftritt freut es mich auch immer, wenn die Saitenspieler auch headbangen. Da freue ich mich schon auf den nächsten Auftritt, den ich von Irony of Fate sehen werde.

Setlist Irony of Fate

  1. We, The Damned
  2. The In-Between
  3. Mayhem
  4. Roll The Dice
  5. The Morningstar
  6. Destruction
  7. Mind vs. I
  8. Oceans of Doom

Blood Red Throne

Um 22:40 betreten die beiden Gitarristen und der Drummer von Blood Red Throne die Bühne. Der Bass von Sänger und Bassist Sindre steht hinten an den Verstärker angelehnt. Gitarrist Ivan erklärt, dass der Sänger noch nicht hier sei und er selbst jetzt ein wenig spielen würde. Ivan beginnt mit einem Riff, um uns anschliessend mit Gitarrenklang und Gesang von Johnny Cash zu unterhalten. Plötzlich tritt der Sänger auf die Bühne und nach kurzem Check mit dem Techniker kann die Show von Blood Red Throne losgehen.

Obwohl das Konzert später beginnt als erwartet und immer noch Donnerstagabend ist, bleibt das Publikum und erfreut sich an den Klängen der Death Metaller aus Norwegen. 14 Lieder lang spielt sie ihr Repertoire aus über 25 Jahren Bandgeschichte. Die Musiker und das Publikum tanken gegenseitig Kraft an der Energie des jeweils anderen. Dass mich das Bassspiel von Sänger Sindre in den Bann zieht, ist keine Überraschung, und auch das Gitarrenspiel von Ivan und Død lässt keine Wünsche übrig. Viel zu schnell ist die Zeit um und Blood Red Throne verlassen mit Mephitication die Bühne.

Setlist Blood Red Throne

  1. Epitath Inscribed
  2. Itika
  3. Soulseller
  4. Blade Eulogy
  5. Smite
  6. Every Silent Plea
  7. The Light, The Hate
  8. Nonagon
  9. Unleashing Hell
  10. Seeking To Pierce
  11. Homicidal Ecstasy
  12. Tempest Sculptor
  13. Arterial Lust
  14. Mephitication

Nach dem Auftritt

Um die von der Bühne geschnappte Setlist zu unterschreiben, begebe ich mich zum Merchstand. Auf dem Weg treffe ich Ivan von Blood Red Throne, der alle Hände voll zu tun hat. Auf die Frage, ob ich ihm etwas helfen könne, drückt er mir eine Kamera in die Hand und damit filme ich, was vermutlich ein Teil des Tourtagebuchs der Band wird. Öfter mal was Neues. Von den Musikern erfahre ich dann, dass sie noch ein Konzert in Madrid spielen, bevor sie sich auf ihre erste Tour in Asien begeben. Nach weiteren Gesprächen mach ich mich etwas nach Mitternacht auf den Heimweg.

Das Fanzit – Blood Red Throne, Irony of Fate, Amputate

Alle drei Bands haben abgeliefert, so dass ich wunschlos glücklich vom Gaswerk nach Hause ging. Auch neben der Bühne durfte ich mit den Musikern tolle Gespräche führen. Ein Dank geht raus an die Organisatoren und Bands, die flexibel blieben, obwohl lange unklar war, ob der Sänger des Headliners auftreten konnte.


Wie fandet ihr das Konzert?

13.05.2024
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