New Horizon - Conquerors - Cover Artwork
Fr, 14. Juni 2024

New Horizon – Conquerors

Power Metal
11.06.2024
New Horizon - Conquerors - Cover Artwork

Kreative Schattenkrieger

Die schwedische Formation New Horizon veröffentlicht am 14. Juni 2024 mit „Conquerors“ ihr zweites Studiowerk. Was sich auf den ersten Blick eher langweilig liest, hat durchaus das Potenzial, die festgefahrene Power Metal-Szene ordentlich aufzumischen. Was das kreative Power-Duo Tee / Molin alles richtig macht, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Nach dem Weggang von Sänger Erik Grönwall zu Skid Row stand Gründungsmitglied und Multitalent Jona Tee vor der nicht ganz trivialen Aufgabe, für sein Projekt New Horizon einen adäquaten Ersatz hinter dem Mikro zu finden. Seine Wahl fiel auf Nils Molin, der seine Gesangskünste bereits bei Dynazty und Amaranthe mehr als ausreichend unter Beweis zu stellen vermochte. Und ja, genau diese Stimme ist es denn auch, die der zweiten New Horizon – Scheibe ihren Stempel unverkennbar aufzudrücken weiss. Wobei man sich klangtechnisch eher auf der Seite der Stockholmer Power Metaller bewegt, denn auf den Pfaden von Elize und Co. zu wandeln. Böse Zungen könnten von „Dynazty in hart“ sprechen, und lägen mit ihrer Einschätzung wohl nicht komplett verkehrt. Nils soll beim ersten Aufeinandertreffen im Studio zu Jona gesagt haben: „Wenn ich das machen will, muss ich zu 100 % dabei sein“. Betrachtet man das Endergebnis, so besteht kein Zweifel, dass Mr. Molin exakt dies getan hat.

Über Schlüsselmomente der Geschichte …

Inhaltlich lässt sich „Conquerors“ am ehesten als eine Art „Themenalbum“ beschreiben, also eine Sammlung von Songs, die sich lyrisch auf ähnliche Aspekte fokussieren, ohne gleich als reinrassiges Konzeptalbum durchgehen zu wollen (hatten wir beispielsweise ja auch schon beim neusten Werk von Hammer King; (zum Interview mit Titan Fox V). Konkret handelt es sich im vorliegenden Fall um „eine thematische Anthologie, die sich mit Schlüsselmomenten der Geschichte und den herausragenden Persönlichkeiten, die sie geprägt haben, auseinandersetzt“. Klingt erst einmal spannend. Eine erste Duftmarke in diese Richtung hat das kreative Duo ja bereits mit ihrer ersten Singleauskopplung „Daimyo“ gesetzt, die uns thematisch ins Japan des 16. Jahrhunderts entführt und uns die Saga um den legendären Einiger Oda Nobunaga näher bringt.

Auch ansonsten besticht das erarbeitete Liedgut durch hohe Eingängigkeit, gepaart mit verspielten Riffs (Against The Odds), von erhabenen Keyboardklängen getragenen Hymnen (Apollo), aggressiv-düsteren Arrangements (Shadow Warrior) und natürlich glühenden Gesangsmomenten (King Of Kings). Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang zudem die grandiose Ballade „Before The Dawn“, in der sich Nils mit Elize Ryd zu einem Duett zusammenfindet. Eine eigentlich bereits bestens bekannte Kollaboration zweier sich auf einzigartige Weise ergänzender Stimmen, für einmal jedoch mit einem höheren Anteil an Dynazty-DNA. Unfassbar schön – mehr gibt es dazu nicht zu sagen!

… und reifen Grössenwahn

Als leicht grössenwahnsinnig mag indes der Versuch gewertet werden, eine solch übergrosse Hymne wie „Alexander The Great“ in ein New Horizon – Gewand kleiden zu wollen. Und doch – gerade Nils macht seine Sache auch hier unglaublich gut, sodass selbst ich als Maiden-Fan der alten Tage kaum etwas zu beanstanden habe. Eine rundum solide Leistung!

Generell wirkt „Conquerors“ auf mich reifer, eigenständiger als sein Vorgänger „Gate Of The Gods“. Denn gerade bei Tracks wie „Call Of The Underground“ hatte ich stets so diese „Kommt mir jetzt irgendwie bekannt vor“-Momente (im konkreten Fall Gary Moores „Over The Hills“), die mir bei Album Nummer zwei völlig abgehen. It’s all about the songwriting! Ja, ich denke, so liesse sich die hörbare Evolution wohl am ehesten umschreiben.

Das Fanzit New Horizon Conquerors

„Conquerors“ enthält viele Elemente, die das Album wohltuend vom Rest der sonstigen Power Metal – Veröffentlichungen abheben. Nimmt man noch die überragende Gesangsleistung von Nils Molin und die blitzsaubere Produktion als Topping hinzu, dann sind die neun Hörner mehr als gerechtfertigt. Power Metal – Fans mit einem Faible für gesangliche Perfektion dürfen hier schon fast blind zugreifen.

Anspieltipps: King Of Kings, Daimyo, Apollo, Before The Dawn

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Trackliste New Horizon Conquerors

  1. Against The Odds
  2. King Of Kings
  3. Daimyo
  4. Shadow Warrior
  5. Apollo
  6. Fallout War
  7. Messenger Of The Stars
  8. Before The Dawn
  9. Edge Of Insanity
  10. Alexander The Great (356-323 B.C)

Line Up – New Horizon

  • Nils Molin – Vocals
  • Jona Tee – Guitars

Video New Horizon – King Of Kings


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 9/10



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11.06.2024
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