Alles richtig gemacht
Eines der Alben, auf welches ich mich in diesem Jahr am meisten freue, ist zweifellos das neue Werk von Kissin‘ Dynamite.
Die Schwaben fliegen nach wie vor viel zu tief für die musikalische Qualität. Es ist einfach unverständlich, warum die Jungs nicht in den Club der ganz Grossen aufgenommen werden. Aber wer weiss: Vielleicht ist „Back With A Bang“ genau das Puzzle-Teilchen, welches für den Aufstieg in die Champions-League fehlt? Ich höre mal rein – aber Vorsicht: Lobhudeleien sind in den folgenden Zeilen nicht auszuschliessen!
Als vor ein paar Wochen die erste Single auf die Menschheit losgelassen wurde, steigerte sich meine Vorfreude noch mehr. „Raise Your Glass“ ist eine Hymne mit dem Stempel „Stadium Rock“ und gleichzeitig eine Art Rückblick, wo die Band herkommt, welche Ziele die Jungs hatten und was sie erreicht haben. Darauf darf man mit den Fans anstossen, keine Frage!
Das Album
Doch das Album selbst beginnt mit einem Knall. Der Name ist Programm: „Back With A Bang“ ist der absolut perfekte Einstieg. Die Schwaben wollen es wissen und starten mit einem schnellen und trotzdem äusserst eingängigen Track. Pure Power, geile Melodien und ein Refrain, der einen kaum mehr loslässt – und wenn das nicht der Opener bei zukünftigen Live-Shows sein wird, dann verstehe ich die Welt nicht mehr…
Den nächsten Track kennt der geneigte Fan bereits, es handelt sich um die zweite Single „My Monster“. Ein absoluter Brecher, ein (weiterer) Ohrwurm, eine weitere Live-Granate – seit der Veröffentlichung vor zwei Monaten läuft der in meiner Endlosschleife. Wer hat hier gerade „Stadium Rock“ gerufen?
Die Schwaben beweisen bei den insgesamt zwölf Titeln auf Studioalbum Nummer 8 einmal mehr ihr Songwriting-Talent. Man höre zum Beispiel „Queen Of The Night“. Alleine die ersten Töne erinnern an Bon Jovi zu deren Glanzzeiten, der ganze Song versprüht irgendwie dieses Feeling. „Iconic“ hingegen ist wieder komplett anders, richtig chillig und gemütlich und ein Stück weit auch balladesk.
Während bei „Raise Your Glass“ darauf getrunken wird, dass das Beste noch folgen wird, so wird aus dieser Textzeile grad mal ein weiterer ganzer Song gemacht. „The Best Is Yet To Come“ ist für mich DAS absolute Highlight, dies vor allem wegen den Lyrics, die mir enorm unter die Haut gehen. „‘Cause the best is yet to come – write the book of your own journey – chasing rainbows, one by one!“ Wahnsinn.
Kissin‘ Dynamite haben immer mal wieder ihre Balladen im Programm, so natürlich auch auf diesem Silberling. Allerdings kann man bei „I’m Not A Wise Man“ nicht unbedingt von einer „normalen“ Ballade sprechen. Akustikgitarren und sanfte Drums dominieren, das erzeugt irgendwie eine Lagerfeuer-Stimmung und wirkt durchaus emotional. Wenn es noch einen Beweis gebraucht hätte, wie variabel das Quintett ist – hier ist er!
Doch insgesamt dominieren schon die härteren Gitarren. Bei „When The Lights Go Out“ darf die Saitenfraktion so richtig ran und die dritte Single „The Devil Is A Woman“ stampft herrlichst durch die Gegend. Das macht alles mächtig Spass!
Das Fanzit Kissin‘ Dynamite – Back With A Bang
Kissin‘ Dynamite gehen ihren Weg Richtung Stadium Rock Olymp konsequent weiter und präsentieren auf ihrem achten Album erneut zahlreiche Hymnen. Dennoch ist das alles andere als eindimensional, Abwechslung ist ebenfalls gegeben. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Wer solche Kracher wie „My Monster“, „Queen Of The Night“ oder auch „The Best Is Yet To Come“ schreiben kann, MUSS endlich in die oberste Liga der harten Töne aufsteigen! 9 von 10 Punkten sind absolut verdient.
Digipack / Vinyl portofrei bestellenTrackliste Kissin‘ Dynamite – Back With A Bang
- Back With A Bang
- My Monster
- Raise Your Glass
- Queen Of The Night
- The Devil Is A Woman
- The Best Is Yet To Come
- I Do It My Way
- More Is More
- Iconic
- Learn To Fly
- When The Lights Go Out
- Not A Wise Man
Line-Up Kissin‘ Dynamite
- Hannes Braun, Vocals
- Ande Braun, Guitars
- Jim Müller, Guitars
- Steffen Haile, Bass
- Sebastian Berg, Drums