All for Metal – Gods of Metal (Year of the Dragon)

Zu schnell zu viel?

Das Debüt-Album von All For Metal schlug vor einem Jahr ein wie eine Bombe. Jetzt steht bereits der Nachfolger in den Regalen.

Vor etwas mehr als einem Jahr haben die Metal-Krieger um Kraftpaket Tetzel Schmidt und seinen Gesangspartner Antonio Calanna ein Power Metal-Album rausgehauen (siehe Review), welches schlussendlich zum Besten gehörte, was dieses Genre 2023 zu bieten hatte. Eine Tour als Support von Wind Rose führte die Truppe auch in die Schweiz (Dutti und ich waren vor Ort). Während musikalisch die Qualität absolut stimmte, so ist es live manchmal schon eine Gratwanderung, dass man nicht ins Lächerliche abdriftet. Das wäre dann natürlich enorm schade!

Nun denn, die Band gönnte sich keine Pause und bereits im vergangenen März erschien die erste Single des zweiten Albums. „Gods Of Metal“ war schon mal eine Ansage! Auch das Label wurde gewechselt, so ist man nun beim neuen Branchenriesen RPM unter Vertrag. Eine gross angelegte Crowdfunding-Aktion soll zudem Geld generieren für eine Video-Produktion in Japan. Und weil das alles nicht reicht, reist man mit Lordi nochmals durch die Gegend und holt sich grad mal Laura Guldemond (Burning Witches) und Tim Hansen (Induction) für die zweite Single „Valkyries In The Sky“ ins Studio.

Das Album: Gods of Metal – Das Jahr des Drachens

Während beim Debüt thematisch Metal und nordische Mythologie im Zentrum standen, so geht es nun stellenweise auch nach Fernost. Entsprechende musikalische Elemente finden sich da sofort beim „zweiten“ Titeltrack „Year Of The Dragon“. Ein schöner Stampfer, der sich dem allseits bekannten „Gods Of Metal“ anschliesst. „The Way Of The Samurai“ enthält dafür gar nichts Asiatisches. Eine treibende Nummer, bei der Calanna brilliert und Tetzel seine bösen Zwischenparts hat.

Die nordische Mythologie findet jedoch ebenfalls Platz. „Valkyries In The Sky“ gehört fraglos zu den besseren Nummern, nicht nur wegen den bereits erwähnten Gästen. Andere Tracks wie „Like Thor And Loki“ bleiben da hingegen etwas blass. Auch ein „Who Wants To Live Forever“ mag mich nicht so sehr zu fesseln, die Ballade „Path To The Brave“ ist zwar sauber und schön gespielt – jedoch schon ein rechtes Stück weg von solchen Grosstaten wie „Glory To The Brave“ von HammerFall.

Ich werde den Eindruck nicht los, dass der Aufstieg von All For Metal eine Spur ZU schnell geht. Und dass sich das dann vielleicht auf das Songwriting auswirkt. Man darf mich nicht falsch verstehen: „Gods Of Metal“ ist fraglos ein gutes Power Metal-Album! Songs wie beispielsweise „Where Monsters Roar“ zeigen den ganzen Wiedererkennungswert, welcher mit zwei solchen Sängern möglich ist. Das ist ein ganz grosser Pluspunkt, ein Trumpf, den man entsprechend ausspielen soll und kann. Jedoch fehlt auf dem Zweitling schlicht die Hitdichte des Debüts.

Das Fanzit All For Metal – Gods of Metal (Year of the Dragon)

Ich muss zugeben, mein Eindruck ist etwas zwiespältig. Ich vermisse die gnadenlosen Granaten wie „Raise Your Hammer“, „The Day Of Hammerfall“ oder „Fury Of The Gods“. Umgekehrt ist vor allem der erste Teil des neuen Werks schon verdammt gut. Auch wenn gegen hinten die Luft etwas ausgeht, „Gods Of Metal“ ist für jeden Powermetaller ein Album, welches er sicher mal antesten sollte. 7.5 von 10 Horns.

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Trackliste All for Metal – Gods of Metal (Year of the Dragon)

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