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Fr–Sa, 6.–7. September 2024

Meh Suff! Metal-Festival 2024 – Emperor, Overkill, Causam u.a.

Hüttikerberg (Hüttikon, CH)
/ / / 03.10.2024

Eine Saga von Metal, Menschen und Momos

Am 06. und 07. September 2024 fand auf dem Hüttikerberg abermals das traditionsreiche Meh Suff! Metal-Festival statt. Zwei Tage lang wurde auf der Waldlichtung zu groben und teuflischen Klängen ordentlich die Birne geschüttelt.

Unter anderem gab es packende Auftritte von Cân Bardd, Overkill, Ernte und Emperor zu bestaunen. Metalinside.ch war mit einem «Grossaufgebot» vor Ort. Während Marcel munter seine Knipsmaschine bedient hat, machten sich Luke, Raphi und meine Wenigkeit (Dutti) sowohl physische als auch virtuelle Notizen zu den erlebten Dingen.

Meh Suff! Metal Festival 2024 – Tag 1 (Freitag, 06. September)

Dutti: Wir haben Anfang September und der Hüttikerberg ruft uns traditionsbewusst zu sich hinauf. Die alljährliche Zusammenkunft der helvetischen «Metal-Family» steht an! Es ist Zeit für die Meh Suff!-Freiluftveranstaltung. Wie steht es auf den Plastikbechern, welche hier verwendet werden und – in der Regel – mit goldenem Gerstensaft gefüllt sind, noch gleich? Genau, «Besser wirds nüme». Die Organisatoren scheinen ihr Publikum mittlerweile wirklich hervorragend zu kennen. Ein Blick ins Festival-ABC führt mich unter dem Punkt «Sanitäter» zu folgendem Satz: «Alle eure Weh-Wehchens (abgesehen von geistigen Schäden) können im Sanitätszelt behandelt werden.»

Ob das Line-up einen wirklich in den Wahnsinn treibt, kann ich nicht abschätzen. Aber es gibt fraglos genügend spannende Equipen zu bejubeln. Aus der lokalen Ecke hätten wir da beispielsweise gestandene Haudegen wie Requiem oder Messiah. Thrasher werden dank Insanity Alert und Overkill versorgt. Wer lieber finnische Klangwelten mag, kann sich auf Kalmah und Ensiferum verlassen. «Akustische Schweineschlachtungen» erlebt man derweil bei Embrace Your Punishment, Epicardiectomy oder Rectal Smegma. Ein Name thront jedoch über allem: Emperor! Die norwegische Black Metal-Institution wird garantiert von vielen Besuchern sehnlichst erwartet.

Ich hätte lediglich eine Bitte an die Wettergötter; könntet ihr gnädigerweise zumindest von den Himmelsschleusen her für ein durchgehend trockenes Festival sorgen? Bisher scheint das in diesem Jahr nämlich praktisch ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Einzige Ausnahme bildete das Baden in Blut Open Air (oder sollte ich eher «Baden in Glut» sagen? Mehr dazu jedenfalls im Bericht von Kollege Silas).

Meine Delegation trudelt irgendwann gegen 11 Uhr am Ort des Geschehens ein. Wie gewohnt muss zuerst das Gepäck zum Campingplatz geschleppt werden. Eine schweisstreibende und anstrengende Angelegenheit! Huch, haben die Verantwortlichen in diesem Bereich preislich aufgeschlagen? Inklusive Güseldepot kostet die ganze Nummer 20 Franken (früher waren das doch bloss «zehn Stutz» – oder habe ich das falsch im Kopf?). Ach, egal, zum grossartigen Sinnieren habe ich ohnehin keinen Bock… Schliesslich will die eigene Stoffbehausung für die Nacht noch aufgebaut werden. Dieses Mal sind wir effektiv ein stolzer Haufen. Unser Lager umfasst ziemlich schnell ein Dutzend Zelte. Nach getaner Arbeit werden brav die ersten eisgekühlten Dosenbehältnisse um ihren Inhalt erleichtert. Und so sitzen wir gemütlich Bierchen schlürfend da, geniessen die Ruhe vor dem Sturm und verpassen prompt die erste Band. Ach Mist! Das gibt dann ohne Zweifel wieder «en Zämeschiss» von Metalinside-Mitstreiter Raphi. Hoffentlich beobachtet zumindest er die metallischen Alphörner.

Liege ich da richtig mit meiner Annahme, geschätzter Mit-Schreiberling? Bist du bereits vor Ort? Falls ja, freue ich mich freilich über deine Einschätzung zu dieser zweifellos speziellen Eröffnungszeremonie. Wobei… – ahmen die Verantwortlichen hier allenfalls grössere Festivals nach? Ich denke da beispielsweise an Blaskapellen und ähnliche Geschichten.

Echo Vom Aathal

Raphi: Guten Tag, lieber Dutti. Einen «Zämeschiss» brauchst du nicht zu befürchten, der würde diesen prächtigen Festivaltag nur unnötig eintrüben. Das schafft für die Metalheads in der Schlange vor dem Eingang nicht mal der Aussetzer des Ticketingsystems. Die Crew hingegen braucht schon einige Fluchwörter gegenüber der Technik, um das Debakel verarbeiten zu können. Nach einer halben Stunde entschliessen sich die Helfer, zu improvisieren und die Leute mittels manueller Kontrolle durchzulassen. Die haben Verständnis und so verläuft der Einlass zwar verspätet, aber ruhig wie immer.

Was die Nachahmung grösserer Festivals angeht, kann ich dich trotz des augenzwinkernden Bandnamens ebenfalls beruhigen. Das Echo Vom Aathal ist ausschliesslich dann eine Blaskapelle, wenn Gitarrist Peter Wolff das Alphorn bläst. Die volkstümliche Thematik greifen die drei Herren allerdings beim ganzen Drumherum um die Musik auf. Mit weissen Hemden und roten Westen im Ethno-Look könnten sie für unwissende Beobachter durchaus als Gruppe aus dem entsprechenden musikalischen Spektrum erscheinen. Auch die Einschübe von Bassist Gabor Szabo klingen, ob bewusst oder unbewusst, nach den unaufgeregten Ansagen, wie sie an Stubeten oder traditionellen Festen oft zu hören sind.

Ansonsten serviert uns das Trio Metal. Heavy Metal, um genau zu sein. Der Besetzung geschuldet, ist dieser vor allem rifflastig aufgebaut. Soweit ganz normal, dass die Texte in – bisweilen sehr pointiert artikuliertem – Deutsch gesungen werden, hebt sich hingegen schon von der Masse ab. Darunter versteckt sich zudem der eine oder andere mitbrüllbare Refrain. «Vreiheit» oder «Widerstand» sind gute Beispiele dafür. Und dann wird es gar noch richtig originell, als nämlich Peter bei «Hellhorn» ein Alphorn-Solo liefert, das einigermassen traditionell beginnt, nur um anschliessend die Frage zu beantworten, wie es wohl klingt, wenn er den Ton des Blasinstruments durch den Verzerrer jagt. Das habe ich definitiv noch nie gehört und es tönt echt abgefahren. Gepaart mit der sichtbar grossen Freude am Auftritt und einigen extra für die Band angereisten Fans, bieten Echo Vom Aathal einen standesgemässen Auftakt zum Meh Suff! Metal-Festival 2024. Das war also definitiv interessant, oder Luke?

Luke: Auch von meiner Seite ein Hallo in die Runde! Im Gegensatz zu Kollege Dutti lausche ich ebenfalls den Klängen des Echos vom Aathal. Aber ehrlich, so ganz weiss ich bis am Schluss nicht, wie ich das Dargebotene finden soll. Raphi hat ja schon ziemlich gut zusammengefasst, wobei ich doch auch eine leicht thrashige Note im Heavy Metal der Gruppe vernommen haben. Und mit dem ganzen Drumherum auch eine etwas trashige Note. Das mit h bezieht sich auf den Sound generell, das ohne h auf die teilweise doch etwas gewöhnungsbedürftigen Klänge. Beim angespielten «Smoke On The Water» auf dem verzerrten Albtraumhorn – keine Erfindung von mir, hat Gabor selber so vorgestellt – hätte es meinem Onkel selig, einem grossen Deep Purple-Fan, wohl die Zornesröte ins Gesicht getrieben.

Demgegenüber stehen aber die bereits erwähnten Texte, die leider nicht immer ganz so verständlich sind, aber durchaus interessant tönen. Scheinbar hat Gabor etwas Mühe sich diese zu merken, so sind auf der Bühne diverse Textblätter ausgebreitet, dafür keine Setliste. Die Ansagen scheint der Frontmann hingegen auswendig zu können, und so ganz ernst nimmt sich die Gruppe offensichtlich nicht. So wird bekräftigt, dass man sich freut, das diesjährige Meh Suff! zu eröffnen. Nur um dann nachzuschieben, dass ja schon in der Bibel stand «die Ersten werden das letzte sein». Humor haben die Herren also definitiv.

Ich bin vom Auftritt nicht restlos begeistert, finde es aber kurzweilig genug, um vor der Bühne zu bleiben. Gleich zum Auftakt ein erfreulicher Farbtupfer und ein Klangerlebnis der ungewöhnlichen Art.

Causam

Dutti: So, genug gefaulenzt! Für Causam geht es jetzt ohne Widerworte nach vorne zur Bühne. Dummerweise werde ich erneut aufgehalten, da beim Eingangsbereich die Presseausweise ausgegangen sind (Anm. Raphi: Es soll dir gar nicht besser gehen als uns mit den normalen Tickets, die wir wegen der Technik warten mussten. 😝). Ärgerlich, denn im Hintergrund erklingt soeben das knisternde Lagerfeuer-Intro der Schwarzmetaller, welches alsbald im Track «Wasteland Utopia» mündet. Dank einem sprintfreudigen Crew-Mitglied erhalte ich trotzdem noch meinen Pass und darf mich fortan ins Getümmel stürzen, merci beaucoup!

Um die spielenden Herrschaften mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Schliesslich haben sie unlängst in der Lenzburger Met-Bar eine astreine Generalprobe für den heutigen Gig aufs Parkett geknallt. Können sie an diese Leistung anknüpfen? Absolut! Surts hasserfülltes Gekrächze trifft auf melodiöse Saitenhexer-Arbeit von Arawan. Die «Spielwiese» ist mit Schädeldekorationen übersät und kleinere Fackeln sind ebenfalls erkennbar. Des Weiteren kommt es dem Publikum zugute, dass sich der vordere Bereich der Bühne schon weitläufig im Schatten befindet. Das bedeutet keine Hindernisse für den angenehmen Konzertgenuss. Selbstverständlich tragen auch Stücke wie das vielschichtige «Abandon» oder das von Sirenengeheul eingeleitete «Cleansing» dazu bei.

Raphi: Grundsätzlich stimme ich dir zu, Dutti, doch hast du den besten Song vergessen zu erwähnen. Den sparen sich die Herren zum Schluss auf. «Prime Evil» lautet sein Name und er zeigt Causam in Bestform. Die mit vier Jahren auf dem Buckel ja eigentlich noch sehr dienstjunge Truppe konnte sich in kurzer Zeit einen sehr guten Ruf erspielen, was ihre Auftritte angeht (sei es die von Dutti erwähnte Generalprobe oder auch der gelungene Auftritt am Forest Fest im Juli) und das heutige Konzert festigt diesen ein gutes Stück weiter.

Luke: Nun ist dafür bei mir Faulenzen angesagt. Da mich der Backtrack-geschwängerte Black Metal so gar nicht anspricht, mache ich es mir im grossen Festzelt gemütlich und überlasse meinen Kollegen den Platz vor der Bühne.

Die Setliste – Causam

  1. Wasteland Utopia
  2. Beauty Of Decay
  3. Eternal
  4. Creed
  5. Abandon
  6. Black Death
  7. Cleansing
  8. Prime Evil

Die Fotos – Causam

Embrace Your Punishment

Dutti: Kurz vor der nächsten Performance stolziert Kumpel Luke mit einem breiten Grinsen im Gesicht an mir vorbei und meint, dass nun eine der besten Formationen dieses Festivals ihre Künste darbieten wird. Über Geschmack lässt sich bekanntermassen immer streiten und ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass alle im Anschluss agierenden Gruppen bloss noch «Schrott» sind, aber nichtsdestotrotz hat diese Aussage meine Erwartungshaltung an die Franzosen durchaus ein wenig in die Höhe geschraubt. Werden Embrace Your Punishment in den kommenden 45 Minuten effektiv alles niederreissen?

«Oha, lätz!» – über unseren Köpfen entlädt sich ein heftiges Slam-Gewitter (inklusive eines fliegenden Plüsch-Hais). Zerstörung made in Frankreich! Der Circle Pit tobt und Schiessbuden-Hüter Clement ballert uns Magazin um Magazin entgegen. Hoffentlich halten seine Waden und Füsse dieser immensen Kadenz stand. Für mich bleibt einzig Frontmann Vivi ein Rätsel. Gemessen an den Temperaturen müsste er eigentlich nicht zwingend mit einem Longsleeve durch die Gegend stampfen. Dass der Sound unserer westlichen Nachbarn keine halben Sachen macht, zeigt sich spätestens dann, als der Kracher «Fallen Kingdom» mal eben den Generator in Zusammenhang mit der Bühnentechnik vorübergehend lahmlegt. Glücklicherweise kann der Betrieb aber rasch wieder aufgenommen werden. Bleibt zu hoffen, dass die Gerätschaften für weitere Härtetests in diesen zwei Tagen gewappnet sind.

Raphi: Ja, stell dir vor, das Festival wäre an dieser Stelle zu Ende. Dann würden wir nie erfahren, ob Embrace Your Punishment tatsächlich die beste Band des Festivals ist. Ihr Auftritt ist wirklich nicht von schlechten Eltern und die Mischung aus Brutal Death Metal und Slam überraschend abwechslungsreich. Ihr wusstet nicht, dass das zwei unterschiedliche Subgenres sind? Dann habt ihr vermutlich noch nie mit Luke gesprochen, der neben mir total hin und weg headbangt. Soll ich überhaupt fragen, obs dir gefällt, Luke?

Luke: Nun, wenn du mich während der Show gesehen hast, wurde deine Frage wohl tatsächlich bereits beantwortet. Ich habe Embrace Your Punishment nun bereits ein paar Mal live erleben dürfen, und war bisher immer begeistert. Und dies ist heute nicht anders. Auch auf Tonträger sind die Franzosen einer der spannendsten Acts des Genres, aber auf der Bühne legen die Jungs so richtig los! Slam tönt meiner Meinung nach eigentlich meistens nach von Hardcore beeinflusstem Brutal Death Metal. Der Groove bei Embrace Your Punishment ist aber so ausgeprägt, dass man sie effektiv ebenfalls auf einem HC-Festival buchen könnte.

Wenn Dutti schon Drummer und Sänger erwähnt hat – absolut zurecht, notabene – möchte ich hier noch dem Gitarristen Geoffroy ein Kränzchen winden. Unglaublich, was der Gute alles mit seinen Fingern anstellt. Kein Wunder hat er live auch schon bei Stillbirth ausgeholfen und soeben eine Europatournee mit den legendären Misery Index bestritten. Und so nebenbei ist er noch eine der nettesten Personen überhaupt und lässt sich vor und nach den Shows immer gerne auf einen Schwatz über Gott und die (Metal-)Welt ein.

Um auf die Eingangsfrage von Raphi zurückzukommen: Ja, es hat mir gefallen. Und wie! Der Sound war zu Beginn nicht so prickelnd – gerade Geoffroys Gitarre hat man die ersten zwei Songs praktisch nicht gehört. Und auch die Stimmung hatte ein paar Anlaufschwierigkeiten. Zu guter Letzt klang aber alles ziemlich gut (bis auf den von Dutti erwähnten Komplettunterbruch), und das Publikum konnte sich zu Circle Pits und sogar einer Wall Of Death durchringen. Ein – wie von mir bereits angekündigt – sehr guter Auftritt.

Die Setliste – Embrace Your Punishment

  1. Intro
  2. Ascension
  3. Worthless Hound
  4. Aeons Of Fire
  5. Alone In This Pit
  6. Allegiance
  7. Unconquered
  8. Fear The Wolves
  9. Oppression
  10. Fallen Kingdom (abgebrochen, da der «Bass Drop» den Generator gekillt hat 😂)
  11. Human Warfare
  12. Nameless King

Cân Bardd

Dutti: Vom Beschrieb her müsste die nächste Mannschaft exakt meinem Gusto entsprechen. Die Genfer Cân Bardd vermischen Komponenten von Atmospheric, Folk und Black Metal zu einem epischen Ganzen. Diese Klangwelten sind purer Seelenbalsam und lassen die eigenen Gedanken regelrecht abdriften. Für mich sind die Westschweizer eine astreine Neuentdeckung. Parallelen zu Saor sind nicht von der Hand zu weisen. Ich schalte mal in den Genussfaktor um und lasse mich einfach treiben. Bereits die über zehn Minuten «fressende» Opener-Hymne «Une Couronne De Branches» sorgt für massenhaft herunterhängende Kinnladen in den Reihen der Besucher. Der ideale Soundtrack für künftige Spaziergänge und Wanderungen durch mystische Wälder ist diskussionslos gefunden! Nach dieser mitreissenden Darbietung ist ein Abstecher ins Merchandise-Zelt so etwas von obligatorisch. Liebe Kollegen, schwebt ihr ebenfalls so schön durch die Szenerie?

Raphi: Ja, Dutti! Ja! Das packt mich ebenso wie dich. Auf Wanderungen brauche ich gar nicht zu warten, mein Kopfkino lässt mich gleich hier am Meh Suff! Metal-Festival 2024 in Gedanken durch nebelverhangene Täler, an mystischem Gehölz vorbei und über grüne Hochlandebenen ziehen. Doch es ist nicht bloss der Sound, der derart einnehmend ist, sondern genauso die Atmosphäre, welche Cân Bardd mit ihrer Präsenz erzeugen. Zugegeben, da kommt als kleiner Wemutstropfen doch so einiges vom Band, aber die live gespielten Saiteninstrumente und vor allem der eindringliche Gesang stellen eine Intensität zur Schau, die einen in die ausgebreiteten Klangwelten zieht und dort spielend eine Dreiviertelstunde festhält. In einem solchen Ausmass hätte ich das jetzt wirklich nicht erwartet und ich bin froh, habe ich es endlich geschafft, einem Auftritt der Genfer beizuwohnen. Von mir erhalten Cân Bardd umgehend das Prädikat «magnifique».

Die Setliste – Cân Bardd

  1. Une Couronne De Branches
  2. Autumn Shore
  3. My Ancestors
  4. Celestial Horizon
  5. Devoured By The Oak – Part I
  6. Devoured By The Oak – Part II

Die Fotos – Cân Bardd

Insanity Alert

Dutti: Mit Insanity Alert geht es schliesslich zurück auf den Boden der Tatsachen. Nach herumschweifenden Seelen werden nun die Lachmuskeln gefordert, denn die «Ulk-Thrasher» aus Innsbruck laden uns zu einer sagenhaften «Gaudi». Mikrofon-Labertasche Heavy Kevy ist ein waschechter Entertainer vor dem Herrn! Beinahe im Sekundentakt deckt uns der quirlige Fronter mit witzigen Sprüchen ein. Mittels einer Art Styroporschildern lenken die Tiroler das Publikum und animieren die Leute zu den üblichen Aktivitäten aus der Kategorie «Mosh!» etc. Ihre Songs weisen oftmals einen Schalk-Charakter auf. So kriegen unter anderem Queen und Iron Maiden ihr Fett weg. Was für die einen Blasphemie sein mag, entlockt anderen so manchen Lacher. Mit einem Augenzwinkern empfehle ich euch deshalb die aktuelle EP des Quintetts, welche auf den klangvollen Namen «Moshemian Thrashody» hört. Parodie-Cover-Versionen muss man nämlich zuerst einmal so gelungen hinbekommen.

Raphi: Doch Insanity Alert auf die Cover-Versionen zu reduzieren, täte der Band Unrecht. Es sind nämlich in meinen Ohren vor allem die Eigenkompositionen, mit denen die Thrash Metaller so richtig einfahren. Und dazu die Liveshow… Ich habe schon lange nichts derart Abgefahrenes mehr gesehen. Die beschrifteten Schilder aus Styropor, von denen Heavy Kev bestimmt dreissig Stück zückt (und anschliessend ins Publikum pfeffert), hast du ja bereits erwähnt, Dutti. Aber die LED-Panels, auf denen diverser Unfug durchläuft oder die Banner links und rechts auf der Bühne sind ebenfalls eine nähere Betrachtung wert. Auf einem der letzteren steht beispielsweise stinkfrech: «Why the fuck is this thing here???» Wer zudem einen Bassisten mit dem Künstlernamen «Das Gesicht» bei sich hat, muss einfach einen an der Waffel haben. Ganz sauber sind Insanity Alert auf keinen Fall, und das ist auch gut so, erinnern sie nämlich irgendwie an eine Thrash Metal-Version der EAV auf Drogen. Doch wäre es anders, könnten wir sicher nicht Zeuge eines total durchgeknallten Auftritts werden, der einem ein ungläubiges Grinsen irr lachend mit einem Styroporschild ins Gesicht prügelt. Warst du auf so etwas vorbereitet, Luke?

Luke: Ehrlich gesagt ja, denn ich durfte die durchgeknallten Österreicher mit dem noch wahnsinnigeren Niederländer am Mikro bereits zuvor live erleben. Das war noch vor der aktuellen Cover-EP. Und ja, «Bohemian Rhapsody» zu covern ist eigentlich eine absolute Todsünde, die mit nicht unter 20 Stunden Musikantenstadl oder Helene Fischer bestraft werden sollte. Aber dem Schlingel Hevy Kevy verzeiht man irgendwie sogar das – besonders, weil die Version – wie bereits erwähnt – auch wirklich witzig ist. Gerade bei solchem Crossover Thrash ist der Humor aus meiner Sicht ein passendes Stilmittel. So haben sich auch D.R.I., Municipal Waste oder besonders S.O.D. nie bierernst genommen. In dieser Tradition sind Insanity Alert eine Band, die definitiv ihre Berechtigung hat und in erster Linie vor allem Spass macht.

Wie Raphi schon geschrieben hat, sind aber die Covers nicht das Einzige, was die Tiroler können. Auf Alben wie «Moshburger» beweisen sie eindrücklich, dass die eigenen Songs da genauso mithalten können. Und natürlich sind auch diese nicht immer ganz ernst gemeint, was schon Songtitel wie «Why Is David Guetta Still Alive?» beweisen. So ist es kein Wunder, dass man das Publikum innert Kürze im Sack hat. Hier wird gemosht, was das Zeug hält, und kaum jemand vor der Bühne hat nicht ein Dauergrinsen auf dem Gesicht. Apropos Gesicht, der von Raphi schon erwähnte Bassist feiert heute noch seinen 28. Geburtstag, was stilecht mit einem eigenen Circle Pit um den 4-Saiter mitten in den Zuschauern gefeiert wird. Ein gepflegter Abriss von A bis Z.

Die Setliste – Insanity Alert

  1. Glorious Thrash
  2. Twist Off Betrayal
  3. Shredator
  4. Beerless Fiesta (Careless Whisper – George Michael Cover)
  5. Zongo Vs. Eyeball
  6. Pact With Satan
  7. I Come, I Fuck Shit Up, I Leave
  8. A Skullcrushin’ Good Time
  9. Moshemian Thrashody (Bohemian Rhapsody – Queen Cover)
  10. Why Is David Guetta Still Alive?
  11. Confessions Of A Crabman
  12. Metalpunx Never Die
  13. All Mosh / No Brain
  14. Run To The Pit (Run To The Hills – Iron Maiden Cover)

Die Fotos – Insanity Alert

Kalmah

Dutti: Hey Luke, bei Kalmah steht mit Veli-Matti Kananen ja sogar ein Live-Keyboarder auf der Bühne. Den kannst du ja gleich in deine Sammlung der «bedrohten Arten» aufnehmen. Von den Nordmännern erwarten die Zuhörer in der Regel ihre klassischen «Sumpfmonster-Erzählungen» à la «Seventh Swamphony». Die zweite Hälfte der Setliste platzt vor Hits ohnehin beinahe aus den Nähten. Der unumstössliche Gassenhauer bleibt allerdings freilich das temporeiche, aus der Blütezeit der Finnen stammende «Heroes To Us». Fast zwei Dekaden auf dem Buckel und immer noch stets ein gerngesehener Gast in meinen Gehörgängen. Es wäre jedoch vermessen, den Fünfer lediglich auf seine Vergangenheit zu reduzieren, denn mit «Haunted By Guilt» wird auch ein aktuelles Stück präsentiert. Insgesamt eine recht souveräne Kalmah-Show.

Raphi: Gut beschrieben, Dutti. Mit Kalmah hatte ich live bisher noch nie das Vergnügen und rasch wird klar, dass ein früheres Zusammentreffen nicht zu meinem Schaden gewesen wäre. Die Finnen machen einen vergnügten Eindruck. Besonders Frontmann Pekko Kokko bringt uns mit trockenem Witz in den Ansagen zum Schmunzeln. Der Sound kommt mir allerdings leichtfüssiger vor als auf den Aufnahmen, die ich von der Band so kenne, wenngleich nicht ganz jeder Einsatz perfekt sitzt an den Instrumenten. Fröhlich, melodiös und eben (ganz nach Dutti): Insgesamt souverän.

Luke: Dutti, der Live-Keyboarder wurde selbstverständlich notiert und hat den Finnen bei mir einen frühen Pluspunkt eingebracht. Das neben einem stationären Keyboard bei Song zwei auch noch ein Umhängeteil – eine sogenannte «Keytar» – verwendet wird, stört mich ebenfalls nicht im Geringsten. Im Gegensatz zum geschätzten Kollegen Kaufi, mag ich die Dinger irgendwie. Besonders, weil sie so «retro-mässig» aussehen. Was hingegen Punkteabzug gibt, ist das viel zu laute Schlagzeug. Erst nach zwei Standortwechseln finde ich den Sound einigermassen erträglich.

Die Band selbst hat mich bisher noch nie so richtig begeistert, und das ändert sich ehrlich gesagt auch heute nicht. Ich finde Kalmah zwar um einige Level erträglicher als andere Genre-verwandte Landsmänner wie Omnium Gatherum. An die einzige finnische Melodic Death Metal Band mit Keyboard, die ich richtig gut gefunden habe – Children Of Bodom – kommen sie dann aber doch nicht ganz heran. Mein Fanzit nach dem Konzert: Es hat absolut nicht gestört beim vergnügten Biertrinken vor der Bühne. Nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger.

Die Setliste – Kalmah

  1. The Evil Kin
  2. Haunted By Guilt
  3. The Groan Of Wind
  4. They Will Return
  5. Moon Of My Nights
  6. Seventh Swamphony
  7. The Black Waltz
  8. Heroes To Us
  9. Hades

Die Fotos – Kalmah

Paradise Lost

Dutti: Die nächsten Protagonisten stehen – zumindest bei einigen von uns – unter spezieller Beobachtung. Am diesjährigen Baden in Blut Open Air lief es den Engländern nämlich alles andere als rund und sie hatten mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Unterwegs verloren gegangene Instrumente, Verspätungen, durchzogene Soundqualität und eine daraus resultierende miese Laune bei Frontmann Nick Holmes. Ob Paradise Lost auf dem Hüttikerberg besser abschneiden werden?

Für mich persönlich steht bald einmal fest, dass ich meine vorbereitete Mängelliste wieder einpacken kann. Die Herrschaften aus der Grafschaft West Yorkshire spulen ihr Programm routiniert und unbekümmert ab. Die inzwischen hereingebrochene Nacht passt ausgezeichnet zum verwendeten Liedgut. Strenggenommen funktionieren Paradise Lost sowieso nur in einer solchen Atmosphäre (oder während eines Sonnenuntergangs wie am Rockharz 2018). Emotionale Passagen – wie der Refrain zu «Faith Divides Us – Death Unites Us» – werden lautstark mitgesungen. In den Verschnaufpausen nutzt Mister Holmes die Gelegenheit dazu, um seinen trockenen, britischen Humor zu demonstrieren. So kennt man ihn. Die Miesepeter-Allüren hat er heute somit eindeutig im Tour-Bus gelassen.

Raphi: Am besagten Baden in Blut Open Air war ich nicht anwesend, doch ich habe mit Paradise Lost vergangenes Jahr die Bekanntschaft im Komplex machen dürfen. Damals war mir das zu unaufgeregt, zu wenig mitreissend. So richtig meine Band werden die Briten nun allerdings auch mit ihrem Konzert am Meh Suff! Metal-Festivial 2024 nicht. Deshalb attestiere ich schlicht einen soliden Auftritt und gebe das Wort gleich wieder weiter.

Luke: Ich habe dem eigentlich nicht viel hinzuzufügen. So richtig interessiert hat mich die Gruppe ehrlich gesagt noch nie. Und das ändert sich auch heute nicht. Eine interessante Beobachtung habe ich aber trotzdem gemacht: erneut ist ein Live-Keyboarder auf der Bühne. Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass hier jede Menge zusätzlich noch ab Tonband kommt. Besonders am Anfang höre ich Nick Holmes’ Stimme oft doppelt. Liegt dies an der Abmischung oder an den Backtracks? Ich weiss es nicht. Ansonsten ist der Song, der mir am besten gefällt, das «Smalltown Boy»-Cover. Spricht jetzt nicht unbedingt für Paradise Lost, oder nicht für mich, je nach Sichtweise. Abgesehen davon kann ich aber keine Lustlosigkeit oder Ähnliches bei der Band feststellen. Aus meiner Sicht eigentlich ein guter Auftritt, halt einfach nicht so mein Ding.

Die Setliste – Paradise Lost

  1. Enchantment
  2. Say Just Words
  3. Pity The Sadness
  4. One Second
  5. Hallowed Land
  6. As I Die
  7. Faith Divides Us – Death Unites Us
  8. No Hope In Sight
  9. The Last Time
  10. Smalltown Boy (Bronski Beat-Cover)
  11. Embers Fire
  12. Ghosts

Die Fotos – Paradise Lost

Overkill

Dutti: Gemessen an der eingeplanten Spielzeit wird den Haudegen von Overkill heute Abend neben Paradise Lost die Rolle der zweiten Co-Headliner zuteil. 75 Minuten Thrash Metal aus den US und A! Serviert mir ruhig jede Menge Mittelfinger und Bobby «Blitz» Ellsworths schrilles Stimmorgan. Ich bin bereit! Und selbiges gilt offenbar auch für die Herren aus New Jersey. Die giftgrünen Gallen-Dreschflegel-Tracks werden einem kompromisslos vor den Latz gedonnert. Die Overkill-Maschinerie läuft auf Hochtouren und ist nicht zu bremsen. Ich kann verstehen, dass Bobbys Kreissägen-Gesang manchen hartgesottenen Metallschädel in die Flucht schlägt, aber meine Wenigkeit feiert diesen Typen einfach nur frenetisch ab. Die restlichen Akteure sind ebenfalls blendend gelaunt. Derek Tailer zeigt seine Plektrum-Jonglierkünste, Dave Linsk kitzelt etliche Soli aus seiner Saitenhexe heraus, Jeramie Kling prügelt seine Felle wund und Altmeister D.D. Verni lässt seine Bass-Linien erzittern. Ich lasse mich von dieser Hochform anstecken und kreische mit den Amis zu «Elimination» und Co. um die Wette. Teilen meine Mit-Metalinsider diese Euphorie meinerseits?

Raphi: Jep, das tun sie. Zumindest meine Wenigkeit. Was neben all den Punkten, die du bereits aufgezählt hast, auch daran liegt, dass die Technikcrew Overkill einen richtig druckvollen Sound auf den Leib schneidert. So fetzt der Thrash Metal der Amerikaner ohne Ende. Die Energie auf der Bühne trägt das Übrige bei, was dazu führt, dass vor der Bühne kein Kopf stillhalten kann. Verschnaufpausen gibt es kaum, es geht Schlag auf Schlag. Ich habe Overkill noch nie live gesehen, aber egal ob sie in jungen Jahren besser gewesen wären, Stand jetzt lohnt es sich absolut, ein Konzert der Band zu besuchen.

Luke: Auch ich kann Dutti nur zustimmen. Haben mir Overkill schon auf der Tour 2023 mit Heathen und Exhorder sehr gut gefallen, legen sie heute sogar nochmals eine Schippe drauf. Blitz ist einer der ganz wenigen Sänger mit hohen Stimmen, die ich mag. Irgendwie packt der Gute da so viel Dreck mit rein, dass es eben trotz hoher Töne nicht wie quietschiger Euro Power Metal tönt, sondern nach Thrash mit einer Portion Punk. Heute stimmt effektiv fast alles: Die Band strotzt nur so vor Spielfreude, Bobby ist bestens gelaunt, und auch das Publikum steht dem in nichts nach. Beim Sound muss ich Raphi hingegen etwas widersprechen. Die Gitarren sind vorne rechts ungefähr zwei Songs lang fast nicht zu hören, dafür ist der Bass überdreht. Zum Glück pendelt sich das dann aber ein, und dem Triumphzug der Herren von der US-Ostküste steht endgültig nichts mehr im Weg.

Ein absolut würdiger Abschluss des ersten Festivaltages, jedenfalls für mich. Da mich Vreid – trotz erneutem Einsatz eines Live-Keyboarders – nicht umhauen und heute Nacht noch «meine» Green Bay Packers in ihre NFL-Saison starten, verabschiede ich mich in Richtung des heimischen TV-Bildschirms. Bis morgen und viel Spass bei den letzten beiden Bands, Dutti und Raphi!

Die Fotos Overkill

Vreid

Dutti: Adieu, Kumpane! Zwei Gruppen stehen noch aus. Zuerst haben wir mit Vreid aus Norwegen das Vergnügen. Mit ihrem Black ‘N’ Roll galoppiert das Quintett bedächtig durch sein Set. Oha Luke, da steht ein weiterer Live-Keyboarder für deine Sammlung. Deren Population scheint in diesem Jahr augenscheinlich wieder in die Höhe zu schnellen (Anm. Luke: Tatsächlich scheint da, wenn man das Meh Suff! betrachtet, eine kleine Trendwende stattzufinden. Sehr erfreulich!) Die Hörerschaft applaudiert vor allem bei den beiden Windir-Kompositionen «Saknet» und «Journey To The End» überschwänglich. Vreid sind ja bekanntermassen aus der Asche dieses Projekts entstanden und deswegen auf ewig damit verknüpft.

Raphi: Ein gutes Stichwort zu einer traurigen Begebenheit. Wenn Vreid die Hymnen der legendären Windir spielen, wird einem wieder einmal bewusst, welch ein Verlust für die Musikwelt Valfars viel zu früher Tod war. Die singenden Gitarren von Sogndal sind und bleiben einzigartig. Ein Glück für uns, dass Vreid dieses musikalische Erbe lebendig halten. Deren eigene Songs funktionieren daneben am besten, wenn man jegliche Vergleiche beiseiteschiebt und die Stücke ganz für sich betrachtet. Dann können Tracks wie «Pitch Black» oder «Raped By Light» mit ihren Black ‘n’ Roll-Einflüssen ebenfalls glänzen. Nur die ganz neue Single «Flammen» kommt irgendwie nicht so richtig auf Touren. Wohin sich die Band entwickeln wird, bleibt sowieso spannend. Insbesondere, weil Sänger Sture Dingsøyr gegen Ende hin erklärt, dass dies ihr letzter Auftritt in absehbarer Zeit gewesen sei, ohne auf irgendwelche Albumaufnahmen oder ähnliches einzugehen. Ob «Journey to the End» möglicherweise ein prophetischerer Konzertabschluss war, als wir ahnen?

Die Setliste – Vreid

  1. Into The Mountains
  2. Pitch Black
  3. Flammen
  4. Blücher
  5. Raped By Light
  6. Saknet (Windir-Cover)
  7. Lifehunger
  8. Journey To The End (Windir-Cover)

Die Fotos – Vreid

Les Projets D’Athéna

Dutti: Für den Abschluss des ersten Festivaltages sind eine Sängerin, ein Gitarrist und ein Droide zuständig. Bitte was?! Ein Droide? Sind wir jetzt urplötzlich im Star Wars-Universum gelandet? Nein, ihr könnt eure Lichtschwerter wieder wegstecken. Wir haben es hier mit einem Phänomen namens Les Projets D’Athéna zu tun. Ein Trio aus Frankreich, welches zu zwei Dritteln aus humanoiden und zu einem Drittel aus Roboter-Elementen besteht. Richtig gelesen – wir nehmen euch keinesfalls auf die Schippe! Bei dieser Formation sitzt tatsächlich eine riesige «Blechbüchse» an den Kesseln. Der «Terminator-Verschnitt» trägt die Bezeichnung HADES-06. Vor ihm turnen sowohl der Klampfer «Le technologue» als auch die Sängerin Athéna herum. Das Mädel ist wahrlich eine Augenweide. Ihre Growls sind mächtig, wohingegen der Klargesang definitiv Luft nach oben aufweist.

Raphi: Du schaffst es, den Blick vom Droiden abzuwenden? Mich und die Metalheads bei mir fasziniert das Ding viel zu stark. Nachdem es seinen Soundcheck selbstständig absolviert und sich anschliessend kurz «eingespielt» hat, wollen wir natürlich herausfinden, ob das nur Samples sind, die wir zu hören kriegen. Aber nein, der Sound, den wir hören, wird tatsächlich erzeugt, weil ein Roboterarm einen Drumstick auf eine Trommel niedersausen lässt. Die Bassdrum ist schon getriggert, doch alle anderen Trommeln und Becken werden direkt vom Schlagzeug aus abgenommen. Wirklich interessant (Anm. Dutti: Keinesfalls zu verwechseln mit irgendwelchen unsäglichen AI- respektive KI-Experimenten). Und obwohl die Interaktionen, Bewegungen und Ansagen des mechanischen Bandmitglieds natürlich programmiert sind, wirkt die Darbietung sehr echt und dadurch ein wenig gruselig, wenn man sich darauf einlassen kann. Musikalisch ist der Modern Metal nichts Weltbewegendes, doch wer wie Les Projets d’Athéna einen Roboter als Bandmitglied in seinen Reihen hat, dem ist die Aufmerksamkeit auf jeden Fall sicher.

Mit diesem interessanten Gig, für den es sich gelohnt hat, wach zu bleiben, kommt der Freitag des Meh Suff! Metal-Festival 2024 zu einem guten Abschluss. Du willst doch nicht etwa noch an die 90er-Party, Dutti, oder?

Die Setliste – Les Projets D’Athéna

  1. Intro
  2. Butterfly Effect
  3. Celeste
  4. Chicxulub
  5. Skills And Knowledge
  6. Owl Totem
  7. Thought And Memory
  8. Alter Ego
  9. Boundaries
  10. Outro

Die Fotos – Les Projets D’Athéna

90er-Party

Dutti: Ein Mann – ein Wort. Manchmal verfluche ich meine Ehre… Aber versprochen ist versprochen. Zur Belustigung meiner Kolleginnen Sarah (die noch irgendwo bei uns im Camp herumlungert) und Isa stelle ich mich meinem ultimativen Endgegner und lasse die Nacht farbenfroh zu dröhnender Boxen-Mucke von Scooter, DJ Bobo, Sailor Moon und Co. ausklingen. Der morgige Tag wird dann wohl oder übel als scheintoter Zombie in Angriff genommen. Aber es hilft nix, durchbeissen ist angesagt! Lieber Raphi, kriege ich für diesen Zusatzeffort eventuell trotzdem eine Auszeichnung?

Raphi: Wenn du so fragst: Natürlich. Ich bin stolz auf dich, Dutti, dass du dich dieser Party stellst, damit wir anderen es nicht tun müssen. Ich lauf schon mal zurück zum Campingplatz und schau, was mein Kopfkissen so macht.

Das Fanzit – Freitag des Meh Suff! Metal-Festivals 2024

Dutti: Ein intensiver, erster Festival-Tag wurde erfolgreich gemeistert. Bezüglich Konsumation mussten etliche Liter Bier und einige Kilogramm Momos (ich mutiere hier noch zum «Teigtaschen-Monster»!) dran glauben. Musikalisch stachen in meiner Endabrechnung vor allem Cân Bardd und Overkill durch ihre grandiosen Leistungen aus der breiten Masse hervor. Wirklich abgefallen ist aber sowieso keine Equipe.

Raphi: Das sehe ich genau gleich: Cân Bardd haben sich als Überraschung des Tages gleich ganz nach vorne gespielt und Overkill engagiert nachgezogen. Meine Ernährung war dafür im Gegensatz zu deiner eher «wurstgeprägt». Doch das ist ja das Schöne am Meh Suff! Metal Festival, es gibt trotz der überschaubaren Festivalgrösse ein breites Essensangebot zu sehr fairen Preisen. Da hat sich das Team hinter dem Anlass bereits mal ein erstes Lob verdient.

Luke: Meine musikalischen Highlights des Tages waren heute Embrace Your Punishment, Insanity Alert und Overkill. Kulinarisch habe ich mir eine Wurst UND Momos gegönnt, schliesslich will die von Raphi angetönte Vielfalt ausgiebig genossen werden. Bei den Getränken war ich dann aber eher bei Kollege Dutti, das eine oder andere Bier ist bei mir ebenfalls die Kehle heruntergelaufen. Ich schätze aber auch das gratis Trinkwasser bei den WCs sehr, schliesslich will der Tag trotz warmer Temperaturen ja irgendwie überstanden werden.

Meh Suff! Metal Festival 2024 – Tag 2 (Samstag, 07. September)

Dutti: Nach einer kurzen Nacht will ma(n) logischerweise zuerst einmal ein bisschen ausschlafen. Dank abgedunkeltem Zelt lässt es sich problemlos eine Weile aushalten (trotz Sonnenschein und lärmigen Nachbarn). Doch irgendwann endet selbst die schönste «Döserei». Also, auf gehts! (ich komme immerhin bis zu meinem Campingstuhl). Kollegin Sarah hat sich nicht lumpen lassen und serviert uns zur Mittags-Stärkung selbst gekochtes Gulasch. Fein! Es ist wunderbar, solche Freunde zu haben.

Kumpel Timo hat zudem schon die passende Tagesweisheit parat: «Gösser wirds nüme!» (komischerweise haben wir alle tatsächlich ein paar «Ösi-Bierdosen» in unseren Kühlboxen). Mein Portemonnaie fühlt sich spürbar erleichtert an. Da gingen gestern zweifellos einige Moneten über den Tisch. Aber hey, die Veranstaltung heisst schliesslich «Meh Suff!» (und nicht «Meh Stutz!»). Nach köstlichem Gaumenschmaus und kühlen Blondinen wird es aber langsam Zeit, dass wir unsere inneren Bauern zum Leben erwecken, denn die «Ernte» will heute bereits früh eingeholt werden.

Ernte

Dutti: Fürchtet euch nicht, denn diese Geschichte mutiert jetzt keinesfalls zu einem Landwirtschaftssimulator. Mit «Ernte» ist in diesem Artikel viel eher eine schwarzmetallische Band gemeint (notabene made in Helvetia (Anm. Raphi: Genau wie der Landwirtschaftssimulator…)). Gellende Schreie zerfetzen den sonnigen Nachmittagshimmel! Rasch wird abermals klar, dass Künstler, die Kapuzen tragen, für bitterbösen Sound stehen. Askahex und ihre männlichen Gefährten setzen mit ihrer finsteren Messe eine erste Duftmarke. Von Katerstimmung fehlt jede Spur. Die Besucherschar lauscht andächtig dem teuflischen Vortrag. Wenn es leistungstechnisch in diesem Stil weitergeht, können wir uns ja noch auf einige Highlights freuen.

Raphi: Ernte eröffnen den zweiten Tag insgesamt gelungen. Die ersten zwei Songs kommen zwar noch etwas zäh daher, doch danach entwickelt sich der Auftritt von Lied zu Lied im positiven Sinne. Ansagen kriegen wir praktisch keine zu hören, doch Askahex lässt es sich nicht nehmen, uns kurz zu dafür zu danken, dass wir hier sind. Musikalisch baut sich das Konzert bis zum abschliessenden «Montane Mastery» auf und kommt schlussendlich zufriedenstellend über die Ziellinie. Luke, bist du auch schon wach?

Luke: Wach ja, auf den Anfang von Ernte reicht es hingegen noch nicht aufs Gelände. Das Ende bekommen wir dann unfreiwillig noch mit, wobei ich darauf ehrlich gesagt hätte verzichten können. Aber hey, ich will pünktlich zu Knife hier sein. Also Ohren zu und durch…

Die Setliste – Ernte

  1. The Witch (Was Born In Flames)
  2. When The Moon Is Calling
  3. Ruler Of Chaos, Bringer Of Storm
  4. Phantoms
  5. Cutting The Stars From The Sky
  6. Montane Mastery

Die Fotos – Ernte

Knife

Dutti: Die hessischen «Messer-Freunde» gehen kurz nach 15 Uhr an den Start. Diese Show schaue ich mir ohne grossartige Erwartungen an – und werde urplötzlich mit Schmackes überrascht. Rotzig, punkig und frech! Knife drücken das Gaspedal einmal ordentlich durch. Mein lieber Scholli! Wilde Pits zu einem solch frühen Tageszeitpunkt sind wahrlich eine Seltenheit. Aber die Deutschen stacheln die Massen gekonnt an und sorgen für einen packenden Abriss. Songs wie «Inside The Electric Church», «Black Leather Hounds» oder «White Witch – Black Death» wecken selbst die störrischsten Feierbiester auf. Gedanklich sehe ich mich nach dem Gig erneut in Richtung Merchandise-Zelt spurten. Knife sind fürwahr eine Entdeckung und ein sensationelles Spektakel. Bleibt lediglich zu hoffen, dass die beiden besten Truppen des heutigen Festivaltages nun nicht schon gezockt haben. Ich bin mit diesem Auftakt nach Mass jedenfalls rundum zufriedengestellt.

Raphi: Im Gegensatz zu Ernte hauen Knife von Beginn voll auf die Pauke. Dass angeschwärzter Speed Metal für Stimmung sorgen kann, war mir im Voraus bewusst, doch von der ansteckenden Spielfreude der Hessen bin ich trotzdem überrascht. Da ist gute Laune garantiert. Und das Publikum lässt sich nicht zweimal bitten, obwohl Vince Nihil am Mikrofon Hand bieten würde dazu. Er schafft es schlicht, das richtige Mass an Interaktion mit dem Publikum zu finden. Wir kriegen also einige Ansagen zu hören, ohne dass das Ganze in Gelaber ausarten würde. Das ergänzt die Musik wunderbar und so ist der Auftritt von Knife schon mal ein erstes kleines Highlight am noch jungen Tag.

Luke: Nun, im Gegensatz zu meinen beiden Kollegen hatte ich doch einige Erwartungen an Knife. Dies ist zwar meine Live-Premiere, aber die Tonträger der Gruppe haben mir bisher eigentlich immer ganz gut gefallen. Und auf der Bühne sind die sympathischen Hessen sogar noch besser! Irgendwo zwischen angeschwärztem Speed, 80s Thrash und Punk zuhause, sorgen Knife nicht nur für offene Münder bei Raphi und Dutti, sondern auch für jede Menge Stimmung beim Rest des Publikums. Es hat effektiv für die frühe Uhrzeit schon einen ordentlich grossen Pit, welcher ein ganz bewegungsfreudiger Kandidat noch für eine Partie Twister mit einigen Mitstreitern nutzt. Keine Ahnung, wer (ausser Archspire) auf die Idee kommt, einen solchen Spielteppich an ein Metalfestival mitzubringen…

Dass sich der Frontmann mit dem wohl besten Künstlernamen seit langem zusätzlich in einer Ansage noch klar gegen Nazis, die AFD und alle ihre Mitläufer ausspricht, sorgt zumindest bei mir für zusätzliche Pluspunkte. Ein richtiger Abriss, welcher meine schon eher hohen Erwartungen sogar locker übertroffen hat. So folge ich Dutti gleich an den Merchstand – zumindest ein Patch muss hier unbedingt mitgenommen werden.

Die Setliste – Knife

  1. Heaven Into Dust
  2. Inside The Electric Church
  3. Behold The Horse Of War
  4. Black Leather Hounds
  5. No Gods In The Dark
  6. The Hallowed Chamber Of Storms
  7. I Am The Priest
  8. Demond Wind
  9. With Torches They March
  10. White Witch – Black Death
  11. Sacrifice (Bathory-Cover)

Die Fotos – Knife

Epicardiectomy

Dutti: Die einzige Gemeinsamkeit, welche die nächsten Musiker mit Simone Simons und dem holländischen Symphonic Metal-Krösus haben, sind die ersten fünf Buchstaben des Bandnamens. Bezüglich Genre bewegen sich die Tschechen hingegen in völlig anderen Sphären. Angeführt von Grunzer Clayton Meade greifen uns Epicardiectomy mit groben Trommel-Salven und hinterlistigen Slam-Attacken an. Entweder liebt man solchen Krach oder ergreift panisch die Flucht – es gibt nur diese zwei extremen Möglichkeiten. Eine Kollegin erkundigt sich sogar schockiert bei mir, ob diese Lieder wirklich mit Text ausgestattet seien. Sind sie definitiv (obwohl ich jetzt nicht unbedingt romantische Ergüsse oder Johann Wolfgang von Goethes Prosa erwarten würde).

Raphi: Da bin ich nicht ganz einverstanden, verehrter Herr Metalmitinsider. Also was die Tatsache angeht, dass die Lieder über Texte verfügen, schon. Aber was die zwei extremen Möglichkeiten angeht. Panisch die Flucht ergreifen lassen mich Epicardiectomy nämlich nicht mit ihrem Auftritt, aber trotzdem bin ich weit entfernt vom Wort Liebe, wenn ich an das gestrige Konzert von Embrace Your Punishment zurückdenke. Die haben trotz einer ähnlichen stilistischen Ausrichtung einfach noch viel mehr aus ihrer Musik herausgeholt. Da können Epicas Namensverwandte nicht ganz mithalten. Oder was meint unser Brutal Death Metal-Experte Luke?

Luke: Nun, die Songs verfügen zumindest über Titel, und zwar eher lange. Diese werden auf der Setliste auch schön säuberlich von Hand aufgeschrieben. Texte? Keine Ahnung. Die Growls sind jedenfalls ultra-tief und definitiv nicht sehr verständlich, auch für mich nicht. Leider ist der Sound zu Beginn und ganz vorne ziemlich mies, sodass ich mich schnell etwas weiter nach hinten Richtung Mischpult verschiebe. Da läuft mir der schöne Oldschool Slam dann ziemlich gut rein, auch wenn ich Raphi insofern recht geben muss, als dass Embrace Your Punishment mir ebenfalls noch etwas besser gefallen haben. Aber auch Epicardiectomy machen ihre Sache alles andere als schlecht und haben einige richtig fiese Grooves mitgebracht, die zum Stampfen und Abgehen anregen. So bildet sich im Laufe der Show denn auch ein immer grösserer Moshpit und es sind sogar die ersten Crowdsurfer des Tages unterwegs. Das alles ist zwar nicht weltbewegend, aber definitiv ein guter Auftritt. Eine schöne Portion Slam hat schliesslich noch nie jemandem geschadet…

Die Setliste – Epicardiectomy

  1. Compulsory Autophagous Lacerations
  2. Horrendous Festering Transmutations
  3. Prurience In Putrescence
  4. Exhumed Decollated Mutilation
  5. Erupted Remains Of Coerced Intestinovaginal Discharge
  6. Gorging On Fetal Innards
  7. Grotesque Monument Of Paraperversive Transfixion
  8. Gobbling The Erupted Intestinal Mash
  9. Fornicating In Pulverized Feces

Die Fotos – Epicardiectomy

Requiem

Dutti: Es wird wieder Zeit für eine Ladung lokale Kost. Diese stammt aus dem Kanton Schwyz und steht für knüppelharten Death Metal. Mit ihren rasiermesserscharfen Riffs wandern Requiem glasklar auf den Spuren der legendären Bolt Thrower. «Rasiermesserscharf» passt übrigens ausgezeichnet, denn als ich später Axtmann Phil in der Backstage-Zone treffe, zeigt er mir seine abgekämpften, gezeichneten Handflächen und Finger. Aber schieben wir den «Zukunfts-Dutti» doch beiseite und kommen nochmals zum Auftritt des Todesblei-Zerstörers zurück. Frontmann Michi versetzt mich jedes Mal aufs Neue ins Staunen. Unerschöpflich «rülpst» er seine gutturalen Hassbotschaften in sein Mikro. Die fünf Kerle sind generell verflucht «tight» unterwegs. Die gespielten Noten sehnen sich förmlich nach unvorsichtigen Nackenwirbeln, welche sie attackieren können. Wer hier nicht in den Rausch des munteren Kopfnickens verfällt, ist definitv an der falschen Veranstaltung gelandet.

Raphi: Was die Musik angeht, können Requiem auch mich überzeugen. Die taktgenau gespielten Riffs sind auf jeden Fall hörenswert und ganz klar die Kernkompetenz der Band. Der Bereich, in dem die Truppe noch Luft nach oben hat, sind hingegen Darbietung und die Ansagen. Die machen einen relativ unorganisierten Eindruck, so als ob wir gerade einen Einblick in den Proberaum erhalten. Das hat durchaus seinen Charme, doch mit der Zeit wünschte ich mir fokussierte Übergänge zwischen den Songs. Mit ihrem kraftvollen, präzisen Spiel schaffen sie es allerdings, den Auftritt zufriedenstellend in trockene Tücher zu bringen.

Luke: Das heutige Programm bietet irgendwie so gar keine Pausen für mich im Gegensatz zum gestrigen Line-up, denn Requiem gehen eigentlich immer – besonders live. Sie bieten zwar, wie Raphi richtig schreibt, eine eher unspektakuläre Vorstellung was den Auftritt angeht; musikalisch ist das aber ziemlich stark. Die Stimmung im Publikum ist hingegen im direkten Vergleich zu den Tschechen davor eher etwas zurückhaltender. Trotzdem aus meiner Sicht ein gelungener Auftritt.

Die Setliste – Requiem

  1. Bloodcult
  2. I, Terrorist
  3. Killing Cell
  4. Fade Into Emptyness
  5. Progress To Collapse
  6. Echoes Of War
  7. Ivory Morals
  8. Into The Unknown
  9. Premier Killing League
  10. Vicious Deception
  11. Diary Of A Damaged Brain
  12. New World Dystopia

Die Fotos – Requiem

Virvum

Dutti: Virvum erlebe ich bedauerlicherweise nicht in ganzer Pracht. Meine Magengegend hat heftig rumort und nach «Momo-Nachschub» verlangt. Ich hoffe, dass jemand meiner Mit-Metalinsider auch die anderen kulinarischen Angebote ausprobiert hat. Ansonsten wird die Berichterstattung in diesem Bereich recht einseitig – ups… Stundelange Fressorgien sind jedoch nicht mein Ding und deshalb kann ich trotzdem noch die Mehrheit der Zürcher Performance geniessen. Dieses technisch hochstehende «Gitarren-Gefrickel» stammt einfach von einem anderen Stern. Stellenweise kommt der Beobachter den pfeilschnellen Fingern der Protagonisten kaum hinterher.

Raphi: Die Momos sind natürlich der Klassiker, doch ich kann gerne aushelfen mit Berichten zu Pommes Frites, Kürbissuppe, Pasta Bolognese und Schoggiriegel. Oder Virvum. Letztere sind mit ihrem Progressive Death Metal für mich ein vollkommen unbeschriebenes Blatt. Wenn die Musik vollkommen in die progressiven Sphären abdriftet, wird es mir irgendwann zu viel, doch Virvum schaffen es, ihre Songs mit ausreichend Melodien zu versehen, an denen man sich durch die vertrackten Tracks hangeln kann. Und das mit einer Leichtigkeit, die mich begeistert zurücklässt. Dank eines sehr gelungenen Mix durch die Toncrew sind die einzelnen Stimmen in den Kompositionen gut herauszuhören, was die Zugänglichkeit nochmals erhöht. So steht dem Genuss der spielerischen Fähigkeiten des Quintetts nichts im Wege und Virvum legen die Latte richtig hoch für alle Bands, die jetzt am Meh Suff! Metal-Festival 2024 noch folgen. Luke, ist das für dich schon zu melodiös?

Luke: Nein, gar nicht. Ich bin ein grosser Fan von Virvum. Deswegen kann ich zum Essen momentan auch noch nicht mehr sagen, als ich gestern schon wusste. Meine Pause muss definitiv noch eine Band lang warten. Die Zürcher sind eine der ganz wenigen Tech Death Gruppen, bei denen das technische Können nicht in reines «Gefrickel» ausartet, sondern immer songdienlich eingesetzt wird. Auch wenn sämtliche Musiker absolute Könner an ihren Instrumenten sind, kommen die Emotionen nicht zu kurz. Dass man zudem wohl vom besten Sound am ganzen Wochenende bis jetzt profitieren kann, hilft definitiv noch zusätzlich.

Wie bereits erwähnt kenne ich Virvum schon und habe in der Vergangenheit ein paar gute Konzerte von ihnen gesehen. Das hier und heute toppt aber nochmals alles! In dieser Form gehört die Band zweifellos zu den besten ihres Genres und muss sich auch bei Vergleichen mit den ganz Grossen wie Obscura, Fallujah oder Beyond Creation keineswegs verstecken. Ich hoffe inständig, dass nun bald einmal ein Nachfolger zum grossartigen Album «Illuminance» von 2016 erscheint. Die zwei sackstarken heute gespielten neuen Songs lassen definitiv Grosses erahnen. Für mich bis jetzt an einem Tag mit vielen Highlights die Kirsche auf der Torte. Zum Glück kommen nun endlich zwei Bands, die mich nicht wirklich interessieren, und ich kann mich dem Essen widmen. Es gibt übrigens Pasta Pesto und zum Dessert die obligatorischen Momos.

Die Setliste – Virvum

  1. The Cypher Supreme
  2. Earthwork
  3. New Song 1
  4. Tentacles Of The Sun
  5. New Song 2
  6. Illuminance
  7. Ad Rigorem
  8. I: A New Journey Awaits
  9. II: A Final Warming Shine

Die Fotos – Virvum

Ensiferum

Dutti: Perkele! Suomi is callig! Ensiferum zählen an Meh Suff!-Events diskussionslos zu den Dauergästen. Aber wer stets gekonnt abliefert, wird aus meiner Sicht verdientermassen regelmässig eingeladen. Ich kann zwar nicht mehr zählen, wie oft ich schon auf meine Klinge vertraut habe und mit den Jungs in die Schlacht gezogen bin («In My Sword I Trust»), aber sie entpuppen sich wirklich jedes Mal als echte Stimmungskanonen. Daran ändert sich auch heute nix. Gemäss Petri Lindroos sei es die letzte Show, welche im Zeichen des «Thalassic»-Albums stehen würde. Nachvollziehbar, denn mit dieser Platte haben die Nordmänner tatsächlich ausgiebig getourt. Doch das Nachfolgeeisen «Winter Storm» steht schon in den Startlöchern und sollte Mitte Oktober dieses Jahres auf das Volk losgelassen werden. Den Appetithappen in Form von «Winter Storm Vigilantes» führen wir uns selbstverständlich mit Freude zu Gemüte.

Bemängeln muss ich in gewissen Sequenzen einzig die Soundqualität. Gerade die Backing Vocals könnten einen Kraftschub vertragen. Tieftöner-Energiebestie Sami Hinkka ist normalerweise nämlich regelmässig lautstark zu hören. Dafür muss ich (wie schon in einigen Berichten zuvor) eine Lanze brechen für Pekka Montin. Er und sein Stimmchen sind für Ensiferum ein unfassbarer Gewinn. Oh, und Luke, weisst du, was der Typ nebenbei macht? Korrekt, er ist ein Live-Keyboarder 😉

Raphi: Pekka fällt mir ebenfalls positiv auf. Ich habe in der Vergangenheit schon Auftritte von Ensiferum gesehen, bei denen sein Gesang nicht wirklich mit dem Rest des Sounds harmoniert hat, doch heute sind wir davon weit entfernt. Daran ist besagtes «Winter Storm Vigilantes» nicht ganz unschuldig. Der Song, der bereits ab Platte funktioniert, entpuppt sich als richtige Live-Granate. Das war während der dem Festival vorausgehenden Hörprobe absehbar, dennoch erfreut es mich zu sehen, dass der Song so viel Spass macht, wie ich gehofft hatte. Spass herrscht auch im Publikum vor. Der Moshpit tobt jedenfalls ununterbrochen gleich neben uns (und manchmal sogar mit uns…).

Überrascht bin ich bloss, als Ensiferum «Lai Lai Hei» anstimmen und niemand zu rudern beginnt. Nicht ein Metalhead, rein gar niemand setzt sich hin für das altbekannte Ritual. Das kommt sehr unerwartet, ist der Song doch für das grösste Ruderfeld verantwortlich, dessen ich je gewahr wurde an meinen bisherigen Konzertbesuchen (das war am Hellfest 2022 und kann hier nachgelesen werden). Doch egal, die Leute feiern, Ensiferum liefern den Zündstoff dazu zuverlässig, wenn sie nicht gerade «Burning Leaves» spielen, und können die Anwesenden dafür mit «Guardians of Fate» umso lauter jubeln lassen. Abgeliefert wie bestellt, möchte ich sagen. Dann begeben wir uns mal in die dreiviertelstündige Umbaupause und verschnaufen ein wenig vom Rumhüpfen.

Die Setliste – Ensiferum

  1. Intro – By The Dividing Stream
  2. From Afar
  3. Burning Leaves
  4. Warrior Without A War
  5. Run From the Crushing Tide
  6. In My Sword I Trust
  7. Winter Storm Vigilantes
  8. Lai Lai Hei
  9. Guardians Of Fate
  10. Andromeda
  11. Axe Of Judgement

Die Fotos – Ensiferum

Emperor

Dutti: 45 Minuten Umbauphase? Ui, was gedenken Emperor denn da alles auf die kleine Meh Suff!-Bühne zu pflanzen? Nach so viel Material und Deko sieht das nämlich gar nicht aus. Aber wahrscheinlich möchten sich die Norweger gebührend auf ihre – hoffentlich folgende – Machtdemonstration vorbereiten. Dafür stehen ihnen notabene satte eineinhalb Stunden zur Verfügung. Hat überhaupt schon jemals eine Formation an diesem Festival einen solch grosszügigen Slot erhalten? Des Weiteren frage ich mich ebenfalls, wann Emperor zuletzt auf helvetischem Grund gespielt haben (oder ob sie überhaupt schon einmal in der Schweiz gewesen sind)? Im Netz lassen sich dazu leider keine Hinweise entdecken.

Punkt 22 Uhr beginnt schliesslich die Herrscher-Dynastie. Nach wenigen Augenblicken stehe ich bereits mit heruntergeklappter Kinnlade da und staune Bauklötze. Himmel, Arsch und Zwirn – hier zockt gerade eine komplett andere Liga! Die Herren beweisen zudem, dass man sich im Black Metal-Sektor nicht immer zwingend hinter bemalten Corpsepaint-Fratzen verstecken muss. Bandleader Ihsahn könnte optisch durchaus als Computer-Nerd oder IT-Fachmann durchgehen. Aber wir sind alle glücklich, dass er sich für den Pfad des Musikers entschieden hat. Emperor sind fürwahr der ultimative Headliner dieses Open Airs. Ich bin ziemlich froh, dass ich mir heute Nachmittag schon frühzeitig ein Shirt der Truppe gesichert habe. Nach dieser Glanzleistung dürfte die Merch-Ecke im Anschluss garantiert restlos geplündert werden.

Und den ehrenwerten Kumpel Luke muss ich abermals «nerven», denn selbst bei Emperor bedient jemand ein Tasteninstrument. Ist diese Künstler-Art etwa gar nicht so bedroht, wie wir zuerst angenommen haben?

Raphi: Jetzt verschrei es mal nicht, Dutti 😉 Am Rock The Lakes vor drei Wochen hatten wir eher die gegenteilige Situation, erinnerst du dich? Da sollten wir froh sein über jede und jeden, der auf der Bühne in die Tasten haut (Anm. Dutti: Da muss ich dir völlig beipflichten). So wie dir geht es gerade sehr vielen Personen hier am Meh Suff! Metal-Festival 2024: Sie sind absolut gebannt von Emperors Auftritt und lauschen andächtig der Musik. Mich auf der anderen Seite vereinnahmt diese nicht im selben Ausmass. Woran das liegt, kann ich nicht benennen, Emperor machen auf jeden Fall vieles richtig – vom gut austarierten Sound über die tadellos gespielten Songs bis hin zur Dankbarkeit, die Ihsahn immer wieder äussert. Aber irgendwie komme ich nicht richtig in die Kompositionen hinein, um sie angemessen zu erfassen. Imposant ist das Konzert jedenfalls trotzdem anzuschauen und es spricht sehr für die Fähigkeiten der Meh Suff-Crew, dass sie es geschafft hat, eine derartige Legende auf den Hüttikerberg zu holen. Und die vielen, vielen faszinierten Gesichter links und rechts von mir untermauern uneingeschränkt, dass Emperor der Headliner dieses Festivals sind.

Die Fotos Emperor

Messiah

Dutti: Die armen Herrschaften von Messiah! Was will man den Hörern nach diesem Abrisskommando von Emperor überhaupt noch anbieten? Trotzdem Respekt an alle, die zusammen mit mir immer noch vor der Bühne stehen. Schliesslich haben wir schon nach Mitternacht und einen kräfteraubenden Tag in den Knochen. Doch jetzt wird durchgezogen. Ich habe Raphi versprochen, dass ich mir zumindest heute alle Gruppen reinziehen werde. Ausreden und schwächelnde Momente sind somit fehl am Platz.

Raphi: Dutti, ich bin erneut stolz auf dich! Dann lass uns jetzt mal etwas Death/Thrash Metal geniessen.

Dutti: Messiah haben einen Trumpf in der Hand. Ihr aktuelles Werk «Christus Hypercubus» ist gespickt mit Krachern und aufgrund dessen absolut hörenswert. Sänger Marcus Seebach geht gewohnt energiegeladen zur Sache und lässt seine Mähne mit Elan kreisen. Man stellt eindeutig fest, dass hier alles gestandene Musiker im Einsatz stehen, die ihr Handwerk fehlerfrei beherrschen. Brögi und Mastermind V.O. Pulver glänzen mit ansprechender Klampfenkunst. Im Hintergrund gibt Steve Karrer hinter seiner Schiessbude derweil unermüdlich den Takt vor. Die Doppel-Kombo bestehend aus dem unverwüstlichen «Extreme Cold Weather» (optimalerweise weht dazu effektiv gerade ein kühler Wind) und «The Dentist» bildet dann den Abschluss des Messiah-Gigs.

Raphi: Nicht nur irgendeines Gigs, sondern eines Gigs, der mit richtig viel Druck eingefahren ist. Da können Messiah in meinen Augen auch nach Emperor hoch erhobenen Hauptes von der Bühne gehen. Fetter Sound, sauberes Spiel, herausfordernde Ansagen – das Gesamtpaket stimmt, oder Luke?

Luke: Absolut! Schon beim Gig mit Coroner im Kiff anfangs Juni haben die Veteranen eindrucksvoll bewiesen, dass sie momentan in absoluter Topform sind. Und dies wird auch heute wieder demonstriert. Die Tatsache, dass Messiah in ihrer ganzen Karriere kein einziges schlechtes Album veröffentlicht haben, erleichtert natürlich die Zusammenstellung der Setliste enorm. Was die sowieso schon guten Songs aber noch besser macht, ist die unfassbare Spielfreude der Band. Patrick am Bass ist ja sowieso immer am Strahlen, und Brögi und V.O. haben die meiste Zeit ebenfalls ein fettes Grinsen im Gesicht.

Dazu kommt ein erneut hervorragend abgemischter Sound. Ich war von der Technik-Crew dieses Jahr nicht durchgehend so begeistert wie Kollege Raphi, aber hier ist die Abmischung nun nahe an der Perfektion. Und obwohl sich die Reihen nach Emperor schon etwas gelichtet haben, ist auch die Stimmung nach wie vor sehr gut. Klar, der Anteil an betrunkenen Leuten wird tendenziell eher nicht mehr kleiner heute. Aber trotzdem ist immer wieder ein ordentlicher Pit am Kreisen, und bei «Extreme Cold Weather» gibt es sogar eine spontane Wall Of Death. Vielen Dank an Messiah für diesen unglaublichen Abriss. Eigentlich ein perfekter Abschluss des Festivals, aber es gibt ja sogar noch ein deftiges Dessert.

Die Setliste – Messiah

  1. Sikhote Alin
  2. Christus Hypercubus
  3. Condemned Cell
  4. Space Invaders
  5. Singularity
  6. Choir Of Horrors
  7. Living With A Confidence
  8. Lycantropus Erectus
  9. Centipede Bite
  10. Hymn To Abramelin / Messiah
  11. Enjoy Yourself
  12. Extreme Cold Weather
  13. The Dentist

Rectal Smegma

Dutti: Die letzte halbe Stunde des diesjährigen Meh Suff! Metal-Festivals gehört Rectal Smegma aus den Niederlanden. Der Bandname sagt eigentlich schon alles. Poesie und Gedichte dürfen hier nicht erwartet werden. Stattdessen dominieren Fäkalhumor und Schweinegequieke. Yannic Ophorst – der Kleiderschrank am Mikrofon – führt mit nacktem Oberkörper und neonfarbenen Shorts durch das kurze Set. Inzwischen torkeln einige Alkohol-Zombies durch die Gegend und man merkt, dass die Veranstaltung ihrem Finale entgegenschreitet. Wir geniessen nochmals ein Bierchen und lauschen – teilweise mit schmunzelnden Gesichtern – den «grusigen» Titeln der Holländer. Sie packen auch den einen oder anderen Song aus (aber fragt mich bloss nicht nach den Namen – den Spickzettel namens Setliste findet ihr ja nachstehend).

Raphi: Ganz vorne am Gitter sind es eben gerade die Songtitel, die gut zu verstehen sind. Der Rest des Grindcore von Rectal Smegma leidet etwas unter dem undifferenzierten Sound (und dabei war die Abmischung die ganzen zwei Tage über so gut). Es reicht allerdings gerade noch, um eine halbe Stunde Spass zu haben und ob des augenzwinkernden Auftretens der Band den letzten Auftritt hier mit einem Grinsen zu verbringen. Das scheint nicht nur mir so zu gehen, denn das Publikum zeigt sich aktiv, bewegungsfreudig und fordert am Ende sogar noch eine Zugabe, welche Rectal Smegma gerne spielen. Als Abschluss absolut passend, denn nach Emperor und Messiah hätte alles andere als eine fröhliche, kompakte Darbietung Schwierigkeiten bekundet, nochmals viel Energie zu motivieren.

Luke: So ein bisschen Goregrind nach Mitternacht geht effektiv immer. Da holen auch die betrunkensten Geschöpfe unter den Anwesenden nochmals das letzte aus ihren Tanzbeinen heraus. Obwohl sich der Platz vor der Bühne merklich ausgedünnt hat. Diejenigen, welche durchgehalten haben, starten sogleich einen Circle Pit. Aber wie könnte man zu Hits wie «Two Girls One Cupcake» oder «Discodick» auch nicht abgehen? Eben. Perfekter Abschluss für alle, die noch auf den Beinen sind. Wie Raphi, Dutti und ich selbst.

Dutti: So Raphi, bist du zufrieden mit meiner Wenigkeit? Schliesslich habe ich – man glaubt es kaum – in Tat und Wahrheit bis zum Ende durchgehalten.

Raphi: Jawohl, mehr als zufrieden. Du hast dir deinen Orden also redlich verdient. Was waren denn so deine Highlights heute?

Die Setliste – Rectal Smegma

  1. Double D Deathpunch
  2. Shit Squirting Sandy
  3. Fingerbang Orang-Utan
  4. Secred Semen Altar
  5. Genophobia
  6. Slayer But Gayer
  7. Two Girls One Cupcake
  8. Living On The Itch
  9. Fat Grannies Are Cool
  10. Discodick
  11. To Serve And Protect
  12. Creme Bukkake
  13. Captain Kut
  14. Hymen Hysteria

Das Fanzit – Samstag des Meh Suff! Metal-Festival 2024

Dutti: Bleibende Eindrücke vermochten an diesem zweiten Tag die Acts Ernte, Knife, Ensiferum und Emperor zu hinterlassen. Die Stimmung war über den gesamten Zeitraum hervorragend und die Wettergötter gönnten uns eine fantastische Spätsommersequenz. Vielen Dank an die Meh Suff-Crew und alle fleissigen Helferlein für eine reibungslose Organisation. Den fleissigen Hopfentee-Zapfern und Momo-Köchen gebührt ein gesonderter Applaus.

Raphi: Diesem Dank möchte ich mich anschliessen. Es waren einmal mehr zwei sehr schöne Tage. Die Organisation ist über alle Kritik erhaben und die Helfer haben erneut viel Schweiss vergossen, damit dieser Anlass stattfinden konnte. Wenn ihr euch übrigens auch einmal für einen Einsatz und damit verbundenen Einblick hinter die Kulissen begeistern könnt, zögert nicht: Das Festival ist immer froh um helfende Hände. Auf der musikalischen Seite sehe ich es als meine Pflicht an, dass neben den bereits genannten Höhepunkten Virvum hier nicht unerwähnt bleiben, denn die Zürcher haben echt abgeliefert.

Luke: Danke Raphi, sehe ich auch so. Für mich haben an diesem zweiten Tag Virvum sogar alles übertroffen, dicht gefolgt von Messiah und Knife. Aber generell waren die beiden Tage Meh Suff! wieder unglaublich schön. An kaum einem Festival trifft man so viele bekannte Gesichter, so fühlt es sich auch immer etwas nach einem Familientreffen an. Und auch wenn ich mich dem Dank ans Organisationsteam meiner beiden Kollegen anschliessen möchte, einen ewigen Kritikpunkt habe ich dann doch noch: Hört endlich auf mit diesen Einwegbechern! Ich finde es richtig und wichtig, dass Pfand verlangt wird. Aber dann sollten die Becher im Idealfall auch etwas aushalten, und vor allem wirklich auf Plastikmüll verzichtet werden. Ansonsten aber alles richtiggemacht – besonders das Trinkwasser bei den WCs war eine tolle Neuerung.

Dutti: 2025 wird das Festival am 05. und 06. September über die Bühne gehen. Merkt euch dieses Datum ruhig schon einmal vor. Wer nicht so lange warten möchte, kommt bereits Mitte Januar im Zürcher Dynamo auf seine Kosten. Am 17. und 18.01.2025 findet dort nämlich die winterliche Version statt. Ihr dürft unter anderem mit Auftritten von Moonsorrow, Venom und Asagraum rechnen. Wir sehen uns!


Wie fandet ihr das Festival?

/ / / 03.10.2024
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