Metalinside.ch – Sea Shepherd Rocks - Black Diamonds - Dynamo Zürich 2024 – Foto Kaufi 31
Sa, 28. September 2024

Sea Shepherd Rocks 2024 – Black Diamonds, King Zebra, Fire Rose

Dynamo (Zürich, CH)
07.10.2024

Hardrock für den Umweltschutz

Sea Shepherd Rocks! Unter diesem Motto feiert die Umweltschutz-Organisation Sea Shepherd Switzerland ihr 10-Jähriges – und das mit einer geballten Ladung heimischen Hardrocks.

Selbstgemachter Stress – oder so. Am Nachmittag durften Nicky und ich noch als Gäste auf einem Hochzeitsdampfzug mitfahren, das war schlicht grossartig! Unser Abendprogramm wird nun der pure Kontrast: Mit Fire Rose, King Zebra und den Black Diamonds gibt es im Dynamo Zürich einiges auf die Löffel.

Der Schweizer Ableger der weltweit tätigen Sea Shepherd feiert heute wie gesagt seinen 10. Geburtstag. Dies passiert in etwas ungewohntem Rahmen. Zusammen mit Souls of Rock haben die Umweltschützer nämlich die erwähnten drei Rockbands gebucht, die alle jeweils für 45 Minuten zeigen können, was sie draufhaben. Dazwischen präsentiert sich Sea-Shepherd-Prominenz, die auf ihre Anliegen und ihre Erfolge aufmerksam macht.

Das Publikum im leider nur spärlich gefüllten Saal ist dann auch ein Mix aus Leuten, die klar wegen der Musik da sind und solchen, die für die gute Sache stehen und ansonsten wohl kaum was mit Hardrock zu tun haben. Doch so viel sei gesagt: Spass macht es so oder so!

Fire Rose

Aufgrund des erwähnten priorisierten Anlasses am Nachmittag schaffen wir es natürlich nicht pünktlich ins Dynamo. Somit ist auch meine erste Live-Begegnung mit den Baselbietern Fire Rose schnell erzählt. Es sind dann (unter anderem aufgrund von Missverständnissen mit der Security) nur noch wenige Minuten, die wir miterleben dürfen. Keine Chance für ein Urteil. Nur dies: Die Band wird vom Lichtmenschen komplett im Dunkeln gelassen. Dies offenbar nicht nur am Ende, so zumindest die Aussage von den Jungs selbst. Und ich muss Fire Rose endlich mal komplett live sehen!

Die Setliste Fire Rose

  1. Get It All
  2. Rise Like the Sun
  3. We Are Wild
  4. Fields of Honor
  5. Heroes
  6. Blood on Your Hands
  7. Touchdown
  8. Wheels on Fire

Intermezzo #1

Nach kurzer Umbaupause kommt Alex Cornelissen auf die Bühne. Dies ist kein geringerer als der CEO von Sea Shepherd Global. Er erzählt, wie er vor 22 Jahren bei der Organisation gelandet ist. Er wollte ein einjähriges Sabbatical machen, welches nun eben 22 Jahre andauert. Er lobt ansonsten all die freiwilligen Helfer auf der ganzen Welt und (natürlich!) speziell in der Schweiz. Mitgliederwerbung XXL!

Ich bin schon etwas beeindruckt, dass der oberste Boss da an so einem doch eher kleinen Event mitmacht und sich dafür Zeit nimmt. Starke Sache! Aber jetzt dürstet es mich nicht nur nach Bier, sondern auch wieder nach Musik…

King Zebra

Ein Heimspiel geniessen hier King Zebra. Angetrieben von einem völlig entfesselten Beni an den Drums, rast der Fünfer durch die 45 Minuten. Ok, ein Blick auf die Setlist zeigt erstaunliche 12 Songs! Die Zebras sind sicher nicht bekannt für überlange epische Tracks, aber ein Dutzend Titel in einer Dreiviertelstunde? Spoiler – sie werden überziehen!

Ist aber auch sowas von egal. Denn die Jungs sorgen einfach für beste Laune. Roman steht immer mal wieder im Spotlight bei seinen Solos, Manu am Bass macht seine „Gymnastikübungen“ und Jerry steht meistens leider erneut so sehr am Bühnenrand, dass man ihn kaum wirklich zu Gesicht bekommt. Dass Eric ein absolut souveräner Fronter ist, muss ich wohl kaum extra erwähnen.

Musikalisch im Fokus steht das aktuelle Werk „Between The Shadows“, hier sind dann auch alle Highlights zu hören. Beginnend mit „Starlight“, über „Wicked“, „Cyandie“, „Dina“ (Hallo Dutti!) bis zum überragenden „Children Of The Night“, da fehlt eigentlich nichts. Aufgelockert wird das alles durch ältere Dinge wie „Walls Of Confusion“, „She Don’t Like My R’n’R“ oder dem Rausschmeisser „Firewalker“.

Am Ende darf man sagen, dass dies ein weiterer saustarker Auftritt der Zebras ist, der macht Vorfreude auf die Tour im Herbst. Dann gibt es a) mehr als nur 45 Minuten und b) mit Rock-Out einen Anheizer, der perfekt passen wird! Well done, Boys!

Die Setliste King Zebra

  1. Starlight
  2. She Don’t Like My R’n’R
  3. Wicked
  4. Cyanide
  5. Love Lies
  6. We’re the Survivors
  7. With You Forever
  8. Under Destruction
  9. Wall of Confusion
  10. Dina
  11. Children of the Night
  12. Firewalker

Intermezzo #2

Peter Hammarstedt – der Name sagt sogar mir etwas. Wenn man früher im TV die Dokumentationen geschaut hat, wie Sea Shepherd rigoros den illegalen Walfang bekämpfte, war Hammarstedt als Kapitän mit dabei. Heute ist er globaler Kampagnen-Leiter der Organisation.

Seine Rede ist in der Tat sehr, sehr eindrücklich! Er erzählt von den unglaublichen Erfolgen, welche ihnen mittlerweile gelungen sind. Walfang in der Antarktis – komplett gestoppt. Illegale Shrimp-Fischerei vor Westafrika – komplett gestoppt, dies auch mit Hilfe eines Staatsoberhauptes, welches mit eigenen Augen gesehen hat, was da der Umwelt, den Fischen, den Meerestieren angetan wurde. Dies und noch viel mehr. Die Zahlen der schlussendlich geretteten Tiere sind enorm. Kein Wunder, wird Hammarstedts Rede immer wieder von Applaus begleitet. Völlig zurecht!

Black Diamonds

Mit etwas Verspätung darf dann auch die letzte der drei Bands noch ran. Keine Frage: Wenn es hier einen „Headliner“ gibt, dann kann das niemand anders als die schwarzen Diamanten aus dem Rheintal sein!

Was mir aber im Vorfeld „Sorgen“ bereitet: Die Jungs haben mit „Destination Paradise“ nach wie vor das bislang beste Album des Jahres am Start. Dazu viele alte Klassiker. Wie um Himmels Willen will man das in 45 Minuten Spielzeit verpacken? Welche Songs müssen da über die Klippe springen? Ich habe Angst – und die ist nicht unbegründet…

Zehn Songs sind es am Ende. Gerade mal vier vom neuen Silberling und vier vom Vorgänger „No-Tell Hotel“. Dass bei diesem „Kurzauftritt“ nur auf Vollgas gesetzt wird: Richtig. Somit klar, dass die Ballade „Only For A While“ fehlt. Mit „Not Going home“ rechne ich heute nicht, doch dass eine Hymne wie „Rock’n’Roll Is My Religion“ auch rausfliegt, tut mir dann schon sehr weh! Selbst wenn Basser Andi mir nach der Show erklärt, dass sie an der Nummer noch etwas basteln müssen.

All der ganzen „Jammerei“ zum Trotz: Die Diamonds geben 45 Minuten lang wirklich Vollgas! Selten habe ich die Jungs so agil gesehen. Andi und Saitenhexer Chris wechseln permanent die Seiten, Fronter Mich sprüht vor Spielfreude und hinter den Kesseln strahlt Manu wie drei Atomkraftwerke zusammen. Da ist dann die Setliste fast egal. Und erstaunlicherweise sind es schliesslich zwei der älteren Songs, die für mich herausstechen: „Evil Twin“ und das immer wieder herrliche „Lonesome Road“ entpuppen sich als Tageshighlights.

Der Rest des Programms ist deswegen jedoch nicht zu verachten. „After The Rain“, „Paradise“, „I’ll Be ok“, „Forever Wild“ oder die Zugabe „Reaching For The Stars“: Die Black Diamonds haben mittlerweile einen sehr respektablen Stapel an geilen Songs, die live einfach funktionieren! Da müsste doch irgendwann mal ein 120-Minuten-Programm drin liegen, oder?

Die Setliste Black Diamonds

  1. Through Hell and Back
  2. Evil Twin
  3. From the Ashes
  4. Forever Wild
  5. I’ll Be Ok
  6. After the Rain
  7. Thrillride
  8. Lonesome Road
  9. Paradise
  10. Reaching for the Stars

Das Fanzit – Sea Shepherd Rocks

Ein richtig cooler Anlass, den Sea Shepherd da zusammen mit Souls of Rock und dem Dynamo aufgezogen hat. Da passt dann auch, dass zum Abschlussbild alle Bands und einige Helfer die Bühne füllten. Kein „gewöhnliches“ Rockkonzert, denn zumindest die beiden Speeches von Cornelissen und Hammarstedt machten schon Eindruck. Noch vor Fire Rose gab es offenbar ebenfalls einiges mehr von Sea Shepherd zu hören.

Musikalisch zeigen sowohl die Diamonds wie auch die Zebras erneut, dass sie einfach saugeile Livebands sind. Von Fire Rose behauptet man das genauso (Zeugenaussagen von Anwesenden), ich glaube das auch – und will mich dennoch endlich selbst davon überzeugen!

Die Fotos – Sea Shepherd Rocks


Wie fandet ihr das Konzert?

07.10.2024
Weitere Beiträge von

Black Diamonds, Fire Rose, King Zebra