Metalinside.ch - The Privateer - Met-Bar Lenzburg 2025 - Fotos Friedemann 18
Sa, 11. Januar 2025

The Privateer, Calarook

Met-Bar (Lenzburg, CH)
/ 24.01.2025

Ahoi!

Die Lenzburger Met-Bar befand sich am Samstagabend komplett in «Seeräuber-Hand». Sowohl The Privateer als auch Calarook boten spassige Auftritte. Der Besucheraufmarsch hätte allerdings gerne noch ein bisschen grosszügiger ausfallen dürfen.

Macht klar Schiff! Die Freibeuter kommen nach Lenzburg! Tortuga wird heute Abend kurzerhand in die Met-Bar verlegt. Es ist fast schon eine alljährliche Tradition, dass The Privateer dieser Location einen Besuch abstatten. Zuletzt war dies im Mai 2023 der Fall. Dieses Mal erhalten sie Verstärkung von den Winti-Piraten Calarook. Da lacht das «Seeräuber-Herz»!

Für mich ist es der erste Schreibeinsatz des neuen Jahres. Dass dieser gerade in einer meiner favorisierten «Zweitwohnungen» stattfindet, ist natürlich ideal. Metalinside-Kollege Friedemann wird mich unterstützen und mit seiner Kamera die Sujet-Jagd vorantreiben.

Der hiesige Verein steht freilich niemals still und überlegt sich ständig Innovationen und Verbesserungsvorschläge. So kommt die Met-Bar für diese neue Saison speziell denjenigen Besuchern entgegen, welche mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Die Konzerte beginnen fortan jeweils bereits um 20.30 Uhr (also rund eine halbe Stunde früher als bisher). Eine überaus geschätzte Geste. Danke an die Verantwortlichen für die Umsetzung!

Gestern wurde hier mit Auftritten vom Asgard und Apostasie der neue Konzertreigen offiziell eingeläutet. Heute sollen es nun die Piraten richten. Was mir sogleich auffällt, ist die Tatsache, dass einige Besucher in passenden Klamotten zur heutigen Sause erschienen sind. Immer wieder toll zu sehen, wenn sich die Leute Gedanken machen und ihr Erscheinungsbild an die Geschehnisse anpassen. Daran dürften auch die bald auftretenden Künstler viel Freude haben.

Calarook

Wer wäre bei diesen Minustemperaturen nicht gerne irgendwo in der Karibik? Jack Sparrow, wo bist du? Aber ja, wir bleiben standhaft und erfreuen uns an der Performance von Calarook. Bisher sind allerdings nur Basser Flavio und Drummer Yves zu sehen. Der Herr am Tieftöner nimmt es mit Humor. Sie seien heute nur zu zweit. Der Rest habe beim Saufen Schiffbruch erlitten. Kurz darauf tauchen die vermeintlichen Verschollenen dann trotzdem noch auf. Somit kann das ausgelassene Musizieren ja jetzt starten!

Meine Gehirnwindungen sind ab und an für sonderbare Gedankengänge verantwortlich. Während der Show von Calarook frage ich mich nämlich plötzlich, wie sich die Meute im «One Piece»-Universum anstellen würde. Die Superkräfte der Crew wären dann wahrscheinlich «Invisible Pineapples». Hmm, irgendwie könnte das Ganze durchaus eine ulkige Nummer werden. Aber fairerweise sei festgehalten, dass der Fünfer ohnehin stets äusserst unterhaltsam agiert. Regelmässig können unter den einzelnen Mitgliedern kleinere Mätzchen beobachtet werden. Saitenhexer Niko nimmt gelegentliche Missgriffe an seinem Instrument mit Humor. An der Mikrofon-Front dürfte derweil der Gesang von Kapitän Philipp teilweise dominanter sein.

Vögel geniessen in den Kompositionen der Eulachstädter oftmals einen besonderen Stellenwert. Für die Nummer «Kicking Flamingos» haben sich die Protagonisten extra etwas Spezielles überlegt. Wer am längsten auf einem Bein stehen kann, wird am Ende mit einem Gratisbier belohnt. Als der Song vorbei ist, stehen tatsächlich drei Sieger fest. Darunter befinden sich meine Metalinside-Kollegen Larry und Domi the Stick. Chapeau! Sie halten die Ehre unseres Webzines zweifellos aufrecht. Etwas später wird ebenfalls noch Geburtstags-Dame Daniela aus dem Publikum geehrt. Ja, Calarook erweisen sich in diesen 60 Minuten fürwahr als witzige Einheizer-Equipe.

The Privateer

Dass sich Kapitän und Frontmann Pascal bei der Truppe aus Freiburg im Breisgau nach wie vor im Sattel hält, stimmt mich definitiv sehr froh. Gerade auf dieser Position musste die Band in der Vergangenheit regelmässig turbulente Augenblicke überstehen. Doch nun scheinen diese Sorgen lediglich noch ein Fall für verstaubte Logbücher zu sein. Somit segeln wir alle voller Tatendrang dem Horizont und neuen Abenteuern entgegen!

The Privateer kommen mit ordentlich Wumms aus der Startbox. «A Sequel Of A Distant Visit» gibt die Marschrichtung schnörkellos vor. Claras Geige ist deutlich zu hören. Zudem funktionieren ihre Gesangsduette mit Strahlemann Pascal ausgezeichnet. Für einmal scheint effektiv keiner der Freibeuter von einem «Klabauter-Fluch» heimgesucht worden zu sein. Alle erfreuen sich augenscheinlich bester Gesundheit. Doch dann gibt Clara trotzdem zu, dass sie leicht angeschlagen sei. Davon merken wir Zuhörer jedoch überhaupt nix. Ihr Organ hält wacker durch (das war beim letzten Gastspiel auf dieser Bühne bedauerlicherweise nicht der Fall).

Die Akteure sind wild wie ein raues Meer! Da können sich Calarook fraglos noch den einen oder anderen Trick abschauen. Schiessbuden-Meister Kim läuft richtig heiss. Gelegentliche Flachwitze seiner Kollegen untermalt er jeweils geschickt mit einem schnellen «Ba-dum-tss». Etwas später berichtet Pascal von einer sagenumwobenen Insel mit komischen Pflanzen, die einem die Sinne rauben würden. Selbst die stabilste Crew sei nicht dagegen gefeit. Die Rede ist eigentlich vom Stück «Ocean Of Green». Aber gemäss Programm wäre zuerst noch «Survival Of The Quickest» an der Reihe. Tja, diese Substanzen müssen es wirklich heftig in sich haben. Da drohen gar Songverwechslungen als ungewollte Nebenwirkungen. 😊

Egal, ob an intimen Gigs wie heute Abend in der Met-Bar oder an riesigen Veranstaltungen der Marke Wacken, es ist jedes Mal die pure Freude, der Formation The Privateer zu begegnen. Dass sie ausserdem ein solch freundschaftliches Verhältnis zur Schweiz hegen, ist ein weiterer Pluspunkt. Seit über 15 Jahren hält der Fünfer seinem Pfad die Treue. Auf dass noch weitere folgen mögen. Darauf erhebe ich freilich meinen Krug! Und so schunkeln wir zu den Klängen von «Ghost Light» langsam dem Ziel entgegen. Den standesgemässen Schlusspunkt setzt schliesslich die Hymne «The Island, It’s Calling».

Das Fanzit – The Privateer, Calarook

The Privateer durften den heutigen Abend erneut als erfolgreiche Kapernfahrt im helvetischen Gebiet verbuchen. Ihre Darbietung war unfassbar mitreissend. Doch auch ihre Piraten-Kumpels von Calarook legten einen soliden, unterhaltsamen Gig auf das Parkett. Schade nur, dass die Met-Bar bloss überschaubar besucht war. Doch die nächste Freibeuter-Sause kommt bestimmt!

Die Setlist – Calarook

  1. Intro
  2. We Shall Never Die
  3. Quest For Booze
  4. Cruel And Cold
  5. Invisible Pineapples
  6. Jack Rackham
  7. A Pineapples’ Revenge
  8. A Cursed Ship’s Tale
  9. Kicking Flamingos
  10. El Calamar Gigante
  11. Into The Storm
  12. Kraken’s Chest
  13. The Feast Of Emerald Meadows
  14. Outro

Die Setlist – The Privateer

  1. Intro – Cadence Of Life
  2. A Sequel Of A Distant Visit
  3. Queen Of Fire And Wind
  4. Foretold Story
  5. The Darkest Shadow Of Life
  6. Fo What Lurks In The Storm
  7. Madness Is King
  8. Survival Of The Quickest
  9. Ocean Of Green
  10. Ghost Light
  11. The Island, It’s Calling

Die Fotos – The Privateer, Calarook


Wie fandet ihr das Konzert?

/ 24.01.2025
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