Ereb Altor - Hälsingemörker (Cover-Artwork)
Fr, 7. Februar 2025

Ereb Altor – Hälsingemörker

Viking Metal
20.02.2025
Ereb Altor - Hälsingemörker (Cover-Artwork)

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Ereb Altor bescheren uns via Hammerheart Records ihr zehntes Album. Wird es Hälsingemörker gelingen, für Aufmerksamkeit zu sorgen?

Ereb Altor sollten eigentlich keiner Vorstellung mehr bedürfen, nachdem die Welt von der Band bereits seit über zwanzig Jahren mit Viking Metal versorgt wird. Dennoch scheinen sie bei vielen Metalheads nach wie vor unter dem Radar zu fliegen. Die Musik der Schweden bewegt sich seit jeher in einem relativ eng gesteckten stilistischen Korsett, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Quartetts zieht. Doch Ereb Altor zeigen sich als begabt, Abwechslung innerhalb dieser Grenzen zu schaffen und die Identitäten einzelner Songs aus den Kompositionen herauszuschälen.

Zäumen wir das Pferd für einmal am Schwanz auf: Hälsingemörker endet mit einem Monument von Songs. „The Last Step“ vereint alles, wofür Ereb Altor stehen und schliesst das Album als Kulminationspunkt mit einer erhabenen Stimmung ab, bei der die Black Metal-Anteile nahtlos in den zelebrierten Viking Metal einfliessen. Es ist ein Song, der sich oberflächlich betrachtet nicht von den anderen unterscheidet, dem du dich aber nur einmal zu viel zuzuwenden brauchst, damit er dich packt und nicht mehr aus seinem Griff entlässt, bis er vollständig verklungen ist. Sinnbildlich und im wahrsten Sinne des Wortes auf der anderen Seite entpuppt sich „Valkyrian Fate“ als treibende Nummer, die sofort zündet und sich in den Gehörgängen festkrallt. Die beiden Stücke rahmen nicht nur das Album ein – hier der Opener, dort der Schlusstrack –, sondern bilden auch die musikalischen Eckpunkte für das Spektrum, das Hälsingemörker aufspannt. Dazwischen haben Ereb Altor spannende Kompositionen wie „Träldom“ und „Vi är mörkret“ gepackt. Beide ergänzen den Sound um eine ganz dezent chaotische Komponente und das wiederum steht ihm richtig gut.

Sämtliche Songs nehmen sich ihre Zeit für den dramaturgischen Aufbau, entwickeln sich über ihre Dauer jedoch stetig weiter und münden allesamt in einen starken Abschluss. So hinterlassen sie jeweils einen einprägsamen Eindruck und regelmässig erwischt man sich selbst dabei, von den sich soeben verflüchtigenden Klängen mitgerissen geworden zu sein. Dabei sorgt eine ganze Palette an Charakteristiken, von Passagen eindringlichen Klargesangs über düstere Stimmung bis zu rifflastigen Teilen, die zum Headbangen einladen, dafür, dass Hälsingemörker über seine gesamte Laufzeit stets etwas zu bieten hat. Die Produktion unterstützt den Hörgenuss dabei mit einer ausdifferenzierten Abmischung, bei der jedes Instrument hörbar in Szene gesetzt wird.

Wo das Album noch Verbesserungspotential hat, ist beim glattgebügelten Klang. Der wird den emotionalen Melodien nicht vollständig gerecht und zudem klingt das Schlagzeug stellenweise zu stark getriggert. Was das Songmaterial angeht, ist diesbezüglich „Ättestupan“ erwähnenswert. Der Song ist solide, hat dem gesamten Werk aber ausser einigen folkigen Takten ganz am Anfang nichts hinzuzufügen, was die restlichen Stücke nicht mindestens ebenso gut umgesetzt bieten würden. Dafür veredelt ein stimmungsvolles Artwork Hälsingemörker, für dessen Anblick sich die Anschaffung eines physischen Produkts definitiv lohnt. Tipp: Holt euch unbedingt die Version mit den Bonussongs. Darunter das hervorragende „Midvinter“, das sich einen Platz auf dem regulären Album verdient hätte und „Skogsrået“, das Ereb Altor von einer etwas anderen Seite zeigt. Wer allerdings keine der limitierten Ausgaben mehr in die Finger kriegt, kann sich mit dem Gedanken trösten, ein sauber zurechtgestutztes Album mit einer sorgfältig zusammengestellten Liedabfolge zu erhalten.

Das Fanzit zu Ereb Altor – Hälsingemörker

Ereb Altor zeigen auf Hälsingemörker, dass ihr Feuer auch nach zehn Alben noch wild lodert. Das neue Material schreit mit jeder Faser seines Daseins Viking Metal und bleibt leicht erfassbar, während es gleichzeitig viel Tiefgang bietet. Wer diese Art von Musik mag, kann – nein, sollte – bedenkenlos zugreifen. Für solch durchgehend hohe Qualität gibt es ohne zu zögern oder mit der Wimper zu zucken 8.5 Horns verabreicht.

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Video Ereb Altor – Valkyrian Fate


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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Autor
20.02.2025
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