Paganfest 2025 mit Alestorm - Z7 Pratteln (Flyer)
Do, 23. Januar 2025

Paganfest 2025 – Alestorm, Ensiferum, Týr u.a.

Z7 (Pratteln, CH)
03.02.2025
Paganfest 2025 mit Alestorm - Z7 Pratteln (Flyer)

Die Heiden ziehen wieder durchs Land

Es ist Zeit für die Wiedergeburt der Paganfest-Tour: Alestorm schippern ins Z7, im Gepäck vier verbündete Truppen zur Unterstützung.

Mitte der Nullerjahre hatten der Folk Metal und Viking Metal ihre grosse Blütezeit. An allen Ecken und Enden sprossen Bands aus dem Boden und zogen bewaffnet mit Gitarren, Flöten und Sagen in die weite Welt hinaus. Eines der bevorzugten Reisemittel zu dieser Zeit war das Paganfest, eine Tour, auf der fünf bis sieben aktuell angesagte Bands aus den erwähnten Subgenres gemeinsam über den Kontinent schwärmten. Das Konzept war derart erfolgreich, dass in gewissen Jahren zusätzlich das Heidenfest durch die Lande zog, so dass halbjährlich Folk Metal im XXL-Paket zu hören war. Mit der Veränderung der musikalischen Landschaft wurden die beiden Touren schliesslich eingestellt und durch andere Line-ups abgelöst. Bis jetzt: Zehn Jahre nach der letzten Durchführung erhebt sich das Paganfest erneut und bringt neben alten Bekannten auch ein neues Mitglied mit. Das darf im Z7 um 17:20 Uhr dann gleich mal den Reigen eröffnen, als wortloser Gesang erklingt und die Lichter ausgehen. Die Vorfreude wächst, bis es schliesslich so weit ist: Mit dem Auftauchen der sechs Herren beginnt das Paganfest 2025.

Elvenking

Die Rede ist von Elvenking, wobei sich das mit dem «neu» bloss auf die Teilnahme an den erwähnten Touren bezieht. Die Italiener haben ihr erstes Album nämlich vor 24 Jahren in die Welt entlassen und gehören zu den gestandenen Veteranen der Szene. Ihr letzter Besuch in der Schweiz – am Rock the Lakes 2024 – liegt noch nicht lange zurück und den habe ich in guter Erinnerung (wie ihr hier nachlesen könnt). Heute können sie direkt daran anknüpfen. Die Leute von der Tontechnik schneidern der Band einen guten Sound auf den Leib, während das Publikum gemessen an der frühen Uhrzeit und der Tatsache, dass es sich um die erste von ganzen fünf Bands handelt, ordentlich bei der Sache ist. Der Beginn ist mit «Throes of Atonement» und «Pagan Revolution» aber auch mitreissend bestückt. Beides treibende Songs, welche die Marschrichtung gut vorgeben.

Für grosse Märsche auf der Bühne bleibt hingegen nicht viel Platz: Durch die Aufbauten für das Konzert von Alestorm müssen sich Elvenking mit einer massiv verkleinerten Spielfläche begnügen. Die schwarz verhüllten Blöcke versperren sogar den Blick auf das riesige Backdrop. Eine Rolle spielt das nicht, denn das Sextett benötigt nicht viel mehr Platz, um mit einem gut gelungenen Spannungsbogen durch ihr Set zu wandern. «Moonbeam Stone Circle» dreht dabei den Power Metal-Anteil voll auf. Im Gegensatz zu den Mikrofonen für die Backing Vocals: Die sind ganz runtergedreht und die entsprechenden Einsätze kommen sichtbar vom Band. Da hätte man sich den Aufwand, die Dinger aufzustellen, auch gleich sparen können. Dafür ist die Violine live gespielt – was mir viel lieber ist als umgekehrt – und gerade beim folgenden «The Horned Ghost And The Sorcerer» kommt sie so richtig zur Geltung, wohingegen im Anschluss «Luna» das Tempo der Eingangsstücke wieder aufgreift.

Als Damna zwischendurch seine Suche nach der lautesten Crowd in Europa erklärt, schlägt sich das Z7 ganz wacker, wird aber vermutlich nicht auf den Spitzenplätzen landen. Da sieht es bei den vielen Hey-hey-hey-Aufforderungen anders aus: Denen kommen die Leute mehr als zufriedenstellend nach. Auf der anderen Seite dürfte die Instrumentalfraktion ein wenig mehr Zug in ihr Spiel einfliessen lassen. Da besteht schon noch Potential, was die Energie angeht. Zum Glück haben Elvenking für den Abschluss einen Hit auf Lager. «Elvenlegions» zündet wie erwartet und sorgt für viele zufriedene Gesichter im Publikum. Als sich die Band verabschiedet, kann sie auf vierzig Minuten solider Show zurückblicken, die mit dem entsprechenden Applaus verdankt werden.

Die Setlist – Elvenking

  1. Throes Of Atonement
  2. Pagan Revolution
  3. Silverseal
  4. Moonbeam Stone Circle
  5. The Horned Ghost And The Sorcerer
  6. Luna
  7. The Divided Heart
  8. Elvenlegions

Heidevolk

Bereits eine Viertelstunde später geht es weiter, die Umbaupausen werden effizient ausgestaltet heute. Ab jetzt stehen lauter gestandene Veteranen des Paganfests auf dem Plan. Heidevolk machen den Anfang davon und auch sie sind zu sechst unterwegs, allerdings mit zwei Sängern statt einem Geiger. Der charakteristische zweistimmige Gesang stellt nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal dar, das ruft einem «Hagalaz» unumwunden wieder ins Gedächtnis. Die Band zeigt sich bereits aktiv, scheint aber noch einige Takte zu brauchen, um richtig zueinander zu finden. Das ist bis zum Ende des Songs geschehen und jetzt können Heidevolk aufdrehen. «Winter Woede» ist dafür natürlich gut geeignet. «A Wolf In My Heart» – mit der letzten Strophe in niederländischer Sprache – ebenfalls.

Zweiterer ruft allerdings schmerzlich in Erinnerung, dass die vielen Geigenstellen sowie einige Backingvocals vom Band kommen. Das war bei Heidevolk grösstenteils schon immer so, schade ist es trotzdem. Gerade wenn die Truppe ansonsten so engagiert auftritt wie heute (und das obwohl sie für fünfzehn Auftritte mit einem Sessiongitarristen unterwegs sind). Das ist eine ganz klare Steigerung gegenüber dem letzten Konzert, dem ich am Dark Troll Festival 2023 beigewohnt habe (über das ihr hier ebenfalls alles nachlesen könnt). Vielleicht strahlt Bandkopf und Bassist Rowan Roodbaert bei seinen Ansagen deshalb so. Diese bringt er mittlerweile viel schmissiger rüber als früher, und dass er sich mehrmals sprachlich verheddert, lässt das Ganze bloss sympathischer erscheinen. Nichtsdestotrotz bleibt das folgende «Schildenmuur» eine schwache Imitation von «Yngwaz’ Zonen». Da sollten sich Heidevolk wirklich überlegen, einen Wechsel vorzunehmen. «De strijd duurt voort» lässt mich hingegen mit zwiegespaltenen Gefühlen zurück: Einerseits hat der Song viele richtig stark Teile, andererseits fehlt hier auf der Bühne gerade der Druck, damit er vollständig zündet.

Da ist die Freude natürlich gross, dass als nächstes Stück etwas Älteres angekündigt wird: «Saksenland». Von der Band dazu aufgefordert kommt endlich Bewegung ins Publikum. Das hat erstaunlich lange gedauert. Während hinter mir der Moshpit dreht, wird mir bewusst, was für ein Klassiker das Lied eigentlich ist. Das entsprechende Album – Walhalla wacht – war vorne mit dabei, als die grosse Folkwelle über den Metal rollte. Und Heidevolk blicken mit «Krijgsvolk» sogar noch weiter zurück. Da verwundert es niemanden mehr, als Rowan uns erzählt, dass sie bereits zwölf Mal hier waren. Ob er damit die Schweiz oder das Z7 meint, ist nicht ganz klar, spielt aber genaugenommen keine Rolle. Jetzt, wo die Leute aufgewärmt sind, sprechen sie natürlich sowieso gut darauf an, bei «Drink met de goden (Walhalla)» Jacco und Daniël gesanglich zu unterstützen. Doch ein Song fehlt noch, um den vierzigminütigen Auftritt der Gelderländer zu komplettieren. Den enthalten sie uns nicht vor und ihre Coverversion von «Vulgaris magistralis» sorgt erwartungsgemäss für ausgelassene Stimmung auf sowie vor der Bühne. Gut gemacht, Heidevolk, das war viel besser als erwartet.

Die Setlist – Heidevolk

  1. Hagalaz
  2. Winter woede
  3. A Wolf In My Heart
  4. Schildenmuur
  5. De strijd duurt voort
  6. Saksenland
  7. Krijgsvolk
  8. Drink met de Goden (Walhalla)
  9. Vulgaris magistralis

Týr

Nach einer weiteren kurzen Umbaupause geht es Schlag auf Schlag weiter mit Týr, die in Form von «By The Sword In My Hand» gleich mal mit Teilen ihres bekanntesten Materials einfahren. Das verspricht gut zu werden. Erneut ist es der Bassist, der viele Blicke auf sich zieht. Gunnar Thomsen ist ein Wirbelwind wie am ersten Tag und massgeblich daran beteiligt, dass auf der Bühne viel Bewegung herrscht. Was nun nicht heissen soll, dass Heri Joensen oder Hans Hammer an den Gitarren (und dem Gesang) dem in irgendeiner Weise nachstehen würden. Nein, die ganze Band zeigt sich während den Songs von ihrer aktiven Seite. Bei den Ansagen hingegen knausern Týr ein wenig. Dass Heri sich zuerst auf Deutsch an uns wendet und dabei mit seinen Sprachkenntnissen weit über ein «Hallo Z7» hinaus kommt, lässt ihn zwar eine zünftige Ladung Sympathiepunkte verbuchen. Aber darüber hinaus gibt es nur eine weitere Interaktion zwischen den Songs, was etwas mager ist. Zumal teilweise lange Interludien zum Einsatz kommen, während derer die färöischen Viking Metaller von der währenddessen in Dunkelheit gehüllten Bühne verschwinden.

Dafür ist der Auftakt zu «Regin Smiður» lichttechnisch sehr stimmungsvoll inszeniert und der Song selbst sowieso ein Highlight. Die brandneuen Songs des letztjährigen Albums – konkret «Axes» und «Hammered» – fügen sich zudem überraschend organisch in das ältere Material ein, obwohl sie stärker auf eine dichte Klangwand setzen als beispielsweise «Hail To The Hammer». Da hilft sicher auch die weiterhin differenzierte Abmischung, die den Ohren schmeichelt. «Dragons Never Die» ist schliesslich der einzige Song, der mit seiner für Týr ungewohnten Hookline etwas aus dem Rahmen fällt. Der Kontrast ist auch deshalb ausgeprägt, weil gleich darauf «Sinklars visa» zum Zuge kommt, welches sofort «Regin Smiður» knapp als Höhepunkt ablöst. Diese doppelten Gesangslinien sind einfach unwiderstehlich und es zeichnet Týr aus, dass sie sie live problemlos umsetzen können. Damit sind wir beinahe am Ende angelangt. Beinahe, denn zum Schluss folgt wie erwartet «Hold The Heathen Hammer High», ein Favorit der Fans, und dann sind die… hm, wie viele Minuten sind genau vergangen? Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, weil ich zu versunken in den Auftritt war. Aber so um die fünfzig werden es gewesen sein, welche Týr mit einem aufs Wesentliche reduzierten Auftritt wie im Flug haben vergehen lassen.

Die Setlist – Týr

  1. By The Sword In My Hand
  2. Axes
  3. Regin Smiður
  4. Hammered
  5. Blood of Heroes
  6. Hail To Hammer
  7. Dragons Never Die
  8. Sinklars vísa
  9. Hold The Heathen Hammer High

Ensiferum

Der letzte Song von Týr hat das Tempo erhöht und damit perfekt zum Sound von Ensiferum übergeleitet. Die Finnen sind eine der Bands, die sinnbildlich für die Zeit stehen, als das Paganfest zum ersten Mal stattfand. T-Shirts mit den Covermotiven von Iron und Victory Songs waren an Konzerten ein weit verbreiteter Anblick und die Band schaffte es rasch , in die erste Liga des Folk Metals aufzusteigen. Heute sind sie immer noch dort, nachdem sie eine zwischenzeitliche, uninspirierte Phase mit den letzten zwei Alben überwinden konnten. Von einer Baisse ist allerdings rein gar nichts zu spüren. Einzig, dass auf das Intro «Fatherland» folgt, obwohl musikalisch ganz klar «Winter Storm Vigilantes» dort anknüpfen würde, ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Im Gegenteil, derart spielfreudig habe ich Ensiferum bisher noch nicht erlebt. Das will schon etwas heissen, sind doch ihre Auftritte bereits in normaler Fassung energiegeladen und sorgen für gute Laune. In Kombination mit «Twilight Tavern» an zweiter Stelle sorgt das für explosive Stimmung, die keinen Grund hat, irgendwie nachzulassen, wenn gleich darauf «Treacherous Gods» gespielt wird, Petri Lindroos mit prägnanten Einleitungen für einen guten Fluss im Ablauf sorgt und (einmal mehr der Bassist…) Sami Hinkka einfach sich selber ist – sprich: die Fans ständig zum Mitmachen anstachelt, während er wild auf der Bühne umherwirbelt.

In diesem Stil geht es weiter, bei «Winter Storm Vigilantes» verschiebt sich bloss der Fokus der Aufmerksamkeit stärker zu Pekka Montin. Der Keyboarder übernimmt in neueren Songs öfter eine prominente Rolle und nimmt sich dafür stellenweise die Zeit, um sein Arbeitsgerät zugunsten eines Platzes am Bühnenrand zu verlassen. Hatte ich in der Vergangenheit noch Zeit gebraucht, um mich an seinen Gesang zu gewöhnen, sitzt er mittlerweile fest im Sattel. Das war bereits vergangenen Herbst am Meh Suff! Metal-Festival so (worüber wir hier berichtet haben) und das ist es heute umso mehr. Es ist eine wahre Freue, wie nahtlos er sich in die Musik einfügt. Dass sich danach bei «Lai Lai Hei» niemand für das Ruderritual hinsetzt, habe ich ehrlich gesagt erwartet. Doch die Stimmung im Zuschauerraum ist mitnichten schlecht: Der Moshpit ist aktiv und gerade hier in den vorderen Reihen schütteln die Leute ihre Köpfe wie wild. Darüber hinaus sorgen vor allem die Aufforderungen zu Hey-Rufen für eine grosse Resonanz bis weit nach hinten. Der Mitsingteil im gerade gespielten Song natürlich ebenfalls. Derweil profitieren Ensiferum von einem weiterhin angenehm abgemischten Klang und werden von der Crew an den Lichtreglern im wahrsten Sinne des Wortes in gutes Licht gerückt.

Mit «Victorious» entpuppt sich ein wenig später ein weiterer Song des neusten Werks als prädestiniert für Auftritte. Natürlich legt er den Fokus stärker auf Power- denn auf Folk Metal, trotzdem funktioniert er wunderbar. Um den Folk-Anteil wieder auszubalancieren, legt das Quintett mit «Victory Song» nach. Dessen Ansage nach einem winzig kurzen Unterbruch sorgt für manchen Jubler, schliesslich war er abgesehen von einigen Konzerten in Finnland das letzte Mal 2019 fix im Programm verankert. Ein Zehnminüter mit langsamem Aufbau, da hätte ich nicht damit gerechnet, ihn heute zu hören. Das nun folgende «Two Of Spades» ist so etwas wie das Gegenteil davon. Der Discoteil nach der rockigen ersten Hälfte erwischt mich immer wieder kalt, was vermutlich genau sein Zweck ist. Immerhin hat man eine Minute Zeit, um durchschnaufen zu können, bevor es weitergeht mit Headbangen.

Mittlerweile ist beinahe eine Stunde vergangen, als Petri ein letztes Mal ans Mikro schreitet. Der nächste Song habe zwei Namen, der eine sei «Tättädädää Tättädädää», der andere «Iron» und er erwarte, dass wir alle kräftig mitsingen. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Das Publikum singt ein letztes Mal lautstark mit, bevor das Licht angeht und sich Ensiferum unter lautem Applaus verabschieden dürfen, wobei Sami zweimal den Fotograben abläuft, um sich persönlich bei der ersten Reihe zu bedanken.

Die Setlist – Ensiferum

  1. Fatherland
  2. Twilight Tavern
  3. Treacherous Gods
  4. Winter Storm Vigilantes
  5. Lai Lai Hei
  6. Andromeda
  7. Victorious
  8. Victory Song
  9. Two Of Spades
  10. Iron

Alestorm

Damit verbleibt noch eine letzte Band auf dem Line-up. Alestorm dürften für viele Anwesende der Hauptgrund sein, weshalb sie sich ein Billet für den heutigen Abend gekauft haben. Wer das seltsame Intro zum ersten Mal hört und die riesige aufblasbare Gummiente noch nie gesehen hat, dürfte sich fragen, was hier gerade abgeht, als das Sextett ihr Konzert mit «Keelhauled» und «Shipwrecked» eröffnet. Alle anderen treffen die bekannten Elemente einer Alestorm-Show wieder an. Die Truppe stützt sich nun bereits fast zehn Jahre lang vor allem auf Klamauk ab und feiert damit ihre grössten Erfolge. So mobilisieren auch heute die Feierlieder wie «Mexico» (bei dem sich Frontmann Christopher Bowes und Gitarrist Máté Bodor zu einem innigen, wenngleich vorgetäuschten Kuss hinreissen lassen), «Fannybaws» oder die selbstbenannte Bandhymne «Alestorm» die Massen am stärksten. Der Auftritt lebt dabei vor allem von seinen Showelementen wie dem rappenden Hai im Kleidchen bei «Hangover», die Band selbst zeigt sich eher von der routinierten Seite, allerdings auf professionell hohem Niveau.

Doch es gibt tatsächlich Neuigkeiten im Konzept von Alestorm. Für das Paganfest haben sie nämlich Patty Gurdy an Bord geholt, die vor einigen Jahren bei Storm Seeker aktiv war und seither auf Youtube mit ihrer Musik grosse Bekanntheit erlangt hat. Schade ist bloss, dass sie kaum zu hören ist, und zwar weder ihre Drehleier noch ihr Hintergrundgesang. Erst als die Setlist auf «Zombies Ate My Pirate Ship» zusteuert, ändert sich das und bleibt beim anschliessenden «Voyage Of The Dead Marauder» so. Hier übernimmt sie grössere Anteile am Gesang, was sehr gut funktioniert. Das scheinen auch die diversen Crowdsurfer so zu sehen, die sich begeistert nach vorne tragen lassen. Weniger gut funktioniert hingegen das Licht. Stellenweise zeigt sich da das Stroboskop deutlich übermotiviert und erschwert die Sicht auf die Bühne merklich. Dabei gäbe es dort einiges zu sehen, denn egal, was man von Alestorm hält, auf der Bühne ist immer etwas los – und sei es bloss die Tatsache, dass da mit Chris am Keytar und Elliot Vernon aufsehenerregende zwei (!) Livekeyboarder am Werk sind.

Während sich Alestorm in Richtung einer geballten Ladung Discoeinflüsse namens «Uzbekistan» und «P.A.R.T.Y.» bewegen, huscht mein Blick auf die Uhr: Die Zugverbindungen rufen langsam, aber sicher und bei «Shit Boat (No Fans)», dem letzten Song des regulären Blocks, muss ich aufbrechen. Nach dem Besuch an der Garderobe höre ich auf meinem Weg in Richtung Bahnhof von aussen des Z7 noch, wie die Menge bei der ersten Zugabe «Drink» laut mitgrölt. Dank meinen Metalmitinsidern Larry und Domi the Stick kann ich euch dennoch die gesamte Setliste von Alestorm präsentieren.

Die Setlist – Alestorm

  1. Keelhauled
  2. Shipwrecked
  3. Mexico
  4. Under Blackened Banners
  5. Alestorm
  6. Hangover
  7. Fannybaws
  8. Zombies Ate My Pirate Ship
  9. Voyage Of The Dead Marauder
  10. Nancy The Tavern Wench
  11. Uzbekistan
  12. P.A.R.T.Y.
  13. Shit Boat (No Fans)
  14. Drink*
  15. Wooden Leg!*
  16. Fucked With An Anchor*
  17. Rumpelkombo*

*Zugaben

Das Fanzit – Paganfest 2025 mit Alestorm, Ensiferum, Týr, Heidevolk und Elvenking

Alestorm haben gezeigt, dass ihnen die Headlinerposition zusteht, doch die (nicht ganz so) heimlichen Helden des Abends waren Ensiferum mit ihrem energiegeladenen Auftritt. Insgesamt macht die Paganfest-Tour umweht von einer leichten Brise der Nostalgie dort weiter, wo sie vor zehn Jahren aufgehört hat. Oder besser gesagt pausiert hat. Denn wir hoffen, dass es keine einmalige Sache mit der heutigen Wiederauferstehung gewesen ist und der Folk Metal wieder vermehrt Aufwind erhält in der breiten Wahrnehmung.


Wie fandet ihr das Konzert?

03.02.2025
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